Eugen von Chmelarž

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Eugen von Chmelarž (* 17. November 1856 in Neutitschein in Tschechien; † 13. August 1945 in Perchtoldsdorf) war ein altösterreichischer Militär der k.k. Marine, abgerüstet als Admiral.

Familie

Eugen von Chmelarž war der zweite Sohn des k.k. Staatsanwalts und Kreisgerichtsrats Johann Chmelarž (1817-1896)[1] und der Marie Krautil, die beide aus Proßnitz in Mähren stammten. Die Familie mit vier Kindern gehörte zu den Honoratioren Neutitscheins. Johann Chmelarž, Ehrenbürger der Stadt, wurde 1880 geadelt und erhielt als Präsident des Landgerichts den Orden der Eisernen Krone III. Klasse.

Leben

Eugen Chmelarž besuchte drei Klassen der Unterrealschule in Neutitschein, zwei Klassen Gymnasium in Brünn. Angeregt durch den aus Neutitschein stammenden Eduard von Orel, der an der Österreichisch-Ungarischen Nordpolexpedition teilnahm, trat Chmelarž in die Marineakademie Fiume im Jahr 1872 ein und wurde 1876 als Seekadett in den aktiven Dienst der Marine übernommen.

In den Folgejahren diente er auf verschiedenen Schiffen, wie der Brigg Pola, die später als Forschungsschiff Franz Steindachner diente, oder den Fregatten SMS Novara oder SMS Adria. Als Erster Offizier diente er auf der SMS Triest.

Im Jahr 1876 wurde er ausgemustert und 1888 zum Linienschiffsleutnant befördert. Bis ins Jahr 1892 war er als Lehrer für Artillerie- und Signalwesen an der Marineakademie. In dieser Zeit heirate er Helene Krautil. Diese Heirat mit der begüterten Verwandten mütterlicherseits, sowie die Heirat seines Bruders mit der Schwester Helenes, lässt Historiker eine arrangierte Ehe vermuten. Diese Ehe blieb kinderlos.

Nach 1892 ging er als Offizier wieder an Bord verschiedener Schiffe der Kriegsmarine. Als Auszeichnung erhielt er die Signum Laudis am roten Bande und später die Goldene Jubiläumserinnerungsmedaille.

Zum Korvettenkapitän befördert versah er noch drei Jahre Dienst auf Schiffen, bevor er nach Wien als Vorstand der Personalabteilung der Marinesektion des Kriegsministeriums berufen wurde. Als dieser war er für rund 10.000 aktive Seeleute und 16.000 Reservisten in der Kriegsmarine zuständig.

Nach drei Jahren im Ministerium kehrte er aufs Schiff zurück und kommandierte Schiffe, wie die SMS Kaiserin Elisabeth oder SMS Kaiser Karl VI.. 1907 wurde er zum Linienschiffskapitän befördert und er kehrte in die Marinesektion zurück. Als Chef der Präsidialkanzlei arbeitete er direkt unter dem Befehl des Flottenkommandanten Rudolf Graf Montecuccoli. Im Jahr 1910 wurde er Kommandeur der Marineakademie in Fiume, wo er auch zum zuerst Kontreadmiral und bald zum Vizeadmiral befördert wurde.

Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er zum Hafenkommandanten in Pula als Nachfolger von Julius von Ripper (1847-1914) ernannt. Da das Flottenkommando näher zur Marine ebenfalls nach Pula verlagert wurde, arbeitete er mit dem neuen Flottenkommandanten Hans Haus eng zusammen. Während Haus eher ein fehlendes diplomatisches Gespür nachgesagt wird, dürfte Chmelarž eher ein geduldiger und ausdauernder Mensch gewesen sein, die sich in verschiedenen Verhandlungen ergänzten.

Mit 1. Mai 1915 wurde Chmelarž zum Admiral befördert und mit dem Orden der Eisernen Krone I. Klasse ausgezeichnet. 1916 wurde er zum Geheimen Rat ernannt. In dieser Funktion musste er noch das Begräbnis des bei einem Probeflug verunglückten Kommandanten und Marineflieger der Seeflugstation Pola Gustav Klasing[2]

Mit 1. April 1917 verließ Chmelarž den aktiven Dienst und zog sich in Perchtoldsdorf zurück. Er lebte mit seiner Frau in der bereits einige Jahre zuvor erworbenen Villa, die im Jahr 1900 für das Beamtenehepaar Wilhelm und Theophilia Hinsmann in der Franz Joseph-Straße 17 erbaut wurde. Nachdem die Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg zusammenbrach, wurde die Bezahlung der Pension von der Tschechoslowakei übernommen. Der Rang des Admirals, der in der Tschechoslowakei nicht existierte, wurde dazu in einen General III. Klasse der Landstreitkräfte überführt, um eine adäquate Pension ausbezahlen zu können.

Der Admiral lebte zurückgezogen in Perchtoldsdorf, wo er auch den Zweiten Weltkrieg überlebte. Er starb am 13. August 1945 und wurde am Perchtoldsdorfer Friedhof bestattet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jan Chmelař in der tschechischen Wikipedia abgerufen am 25. Jänner
  2. Gustav Klasing auf K.u.k. Kriegsmarine abgerufen am 25. Jänner 2017

Weblinks