1946

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1946, das erste Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, steht noch weitgehend unter dem Eindruck der gemeinsamen Schaffung einer Nachkriegsordnung für die Welt durch die Siegerkoalition der vier Alliierten.

Ereignisse

• 7. Jänner: Die Alliierten erkennen Österreich als Staat in den Grenzen von 1937 an.
• 10. Juli: Die Westmächte verzichten auf das am 2. August 1945 Deutsche Eigentum als Wiedergutmachung nach dem Krieg. Mit der Sowjetunion ziehen sich die Verhandlungen bis zum Staatsvertrag im Jahr 1955.

Kärnten

• Am 6. Jänner wurde in Globasnitz unter dem Salesianerpater Janez Rovan (1911-1988) das erste Mal die Dreikönigsaktion durchgeführt. Sie hat sich im Laufe der Jahrzehnte österreichweit etabliert. Beim 50. Mal nahmen 90.000 Sternsinger daran teil um Spenden für die dritte Welt zu sammeln.

Niederösterreich

• Am 18. Februar verursachte ein Sturm große Schäden in den Föhrenwäldern bei Wiener Neustadt. Eine Gedenktafel am Hauptplatz erinnert an die 100.000 Festmeter Holz, die vernichtet wurden.
• 16. November: In der kleinen Gemeinde Semmering wird der Wintersportverein Semmering gegründet. Seine Bedeutung erlangt er für die Region mit der Organisation zahlreicher Schirennen bis Weltcuprennen am Zauberberg.

Steiermark

• 6. Juni: Die Volksstimme vermeldet die Wahl der ersten Bürgermeisterin in Österreich. Es ist die Bauerntochter Maria Rothschädel in der Gemeinde Oberhaag. Das diese Frau nur eine Minderheit darstellt, zeigt die Tatsache, dass 75 Jahre später auch erst 200 Frauen dieses Amt bekleiden.

Tirol

• 22. April: Bei einer Großkundgebung in Innsbruck werden auf Initiative der Südtiroler Volkspartei von Kindern 155.000 Unterschriften an Bundeskanzler Leopold Figl übergeben. Der Grund war die erneute Hoffnung vieler Südtiroler, nach der staatlichen Neugründung Österreichs eine Wiedervereinigung von Tirol zu erreichen.

Wien

• Am 19. Juli traf das erste CARE-Paket in Wien über die Schweiz kommend aus den Vereinigten Staaten ein. In den folgenden Jahren wurden eine Million Pakete in Österreich verteilt.

Außerhalb Österreichs

• 5. September: Das Gruber-De-Gasperi-Abkommen wird unterzeichnet, in dem von Italien Autonomierechte für die Region Trentino-Südtirol eingeräumt werden.
• Oktober: Um einerseits ein positives Zeichen an die Welt zu senden und anderseits die wertvollsten Sammlungsstücke Wiener Museen dem Zugriff der Alliierten zu entziehen, werden diese auf eine Weltreise in Form von Ausstellungen geschickt. Erste Station ist die Schweiz, wo sie bis März 1947 ausgestellt werden. Die Werke kehren erst im April 1953 in die renovierten Museen zurück.
• 16. Oktober: Unter den im Nürnberger Prozess nazideutschen Hauptkriegsverbrechern, die am 1. Oktober zum Tode verurteilt wurden und hingerichtet werden, befindet sich Arthur Seyß-Inquart, der zur Zeit des Anschlusses Kanzler war.

Zehn im Nürnberger Prozess zum Tode verurteilte nazideutsche Hauptkriegsverbrecher, unter ihnen Arthur Seyß-Inquart, der ehemalige österreichische "Anschluss"-Kanzler vom März 1938, werden hingerichtet.

Weblinks

 1946 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons