Der Orkan Niklas ist ein Sturmtief am 31. März 2015, das über Westeuropa zog und großräumige Schäden anrichtete.

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Regionale Auswirkungen

 
Satellitenbild von Niklas am 31. März 2015

Salzburg und Tirol

In Österreich erreichte der Orkan bereits am Morgen des 31. März 2015 Salzburg und Tirol. So tobte der Sturm bereits im Außerfern, in Saalbach-Hinterglemm wurde das Dach eines Jugendgästehauses abgedeckt.[1] Stärker betroffen war ab Mittag der Norden des Bundeslandes. Neben zahlreichen Absagen von Flügen wirkte es sich auf den Bahnverkehr schon zeitig aus, da die Strecken über Bayern nicht passierbar waren und so die Züge von und nach Tirol über Zell am See umgeleitet werden mussten. Auch zahlreiche Lifte und Seilbahnanlagen wurden schon am Morgen abgeschaltet, da auf den Bergen Geschwindigkeiten bis 120 km/h, wie am Sonnblick gemessen wurden. Auch Parkanlagen in und um die Stadt Salzburg wurden evakuiert. Die Front selbst erreichte in voller Stärke am Nachmittag Salzburg und die Täler in den Bergregionen. Von Stromausfällen waren die Gemeinden Lamprechtshausen, Obertrum am See, Mattsee und Thalgau bis Köstendorf und Schleedorf betroffen.[2] Für die Bahnlinie der Bürmoos-Ostermiething ist auch Mittwoch ein Schienenersatzverkehr notwendig, da umgestürzte Bäume Gleisanlagen und Oberleitungen stark beschädigten. Auch in den Forste im Raum Lamprechtshausen sind Schäden von zwei bis 300 Hektar durch kompletten Windwurf aufgetreten.[3]

Oberösterreich

Bereits Montag richtete der Orkan in Oberösterreich erste Schäden an. Betroffen war vor allem die Grenze Bayern. In Höhen über 1.500 Meter bestand auch schon aktute Lawinengefahr durch Nassschneelawinen. Auf der fünfteiligen Gefahrenskala wurde drei verhängt.[4]

Am Dienstag verstärkte sich der Sturm wie in den anderen Bundesländern. Beim Sichern eines Terassendaches kam eine Person ums Leben. In der Wetterstation am Feuerkogel wurde um 16:00 der Spitzenwert für Oberösterreich mit 160 km/h gemessen. So waren der Großteil der Feuerwehreinsätze in den Bezirken Braunau am Inn, Ried, Schärding, Vöcklabruck, Grieskirchen, Wels-Land, Eferding, Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Freistadt und Perg zu verzeichnen. Auch die Bahnstrecken zwischen Ebensee und Bad Ischl waren unpassierbar. Zahlreiche LKW wurden auf den Straßen umgeworfen. Etwa 25.000 Haushalte waren zeitweise ohne Stromversorgung.[5] In der Zeit beginnend Dienstag mittag bis Mittwoch vormittag, liefen bei den oberösterreichischen Feuerwehr etwa 980 Notrufe auf.[6] Bereits bis Donnerstag wartet Versicherungswirtschaft mit Schätzunghen von etwa 8.000 Versicherungsfällen auf. Damit wären die Sturmschäden im ersten Quartal größer als im vergangenen ganzen Jahr 2014.[7] Für Salzburg sind die ersten Schätzungen in den Forsten geringer als beim Orkan Emma oder dem Sturmtief Paula,beide im Jahr 2008. Die kleinräumigeren Schäden machen dabei etwa 70.000 Festmeter aus.[8]

Niederösterreich

Niederösterreich war erst Dienstag nachmittag betroffen und hier vor allem die Bezirke Sankt Pölten-Land und Zwettl, aber auch Melk und Amstetten. Bis am Abend waren von den Feuerwehren etwa 130 Einsätzen betroffen.[9] Bis zum Auslaufen des Sturmtiefs, das vor allem Most- und Waldviertel betraf, wurden auch hier zahlreiche Schäden gemeldet. Allein die w:Niederösterreichische Versicherung meldet eine vorläufige Zwischenbilanz bei 800.000 Euro.[10] Im Gegensatz zu anderen Ländern mussten aber die Windparks nicht abgeschaltet werden, sodass die Windräder wieder einen neuen Spitzenwert lieferten. Dienstag abend konnten von der notwendigen Gesamtleistung von 1.000 Megawatt mit 770 Megawatt fast 80 % abdecken.[11]

Wien

In Wien legten Stromausfälle Ampelanlagen aber auch Straßenbahnlinien lahm. In den Außenbezirken ging der Sturm mit starken Schneefällen einher. Stürme wurden bis etwa 100 km/h verzeichnet.[12]

Ein Stromausfall im Bereich Alser Straße/Lange Gasse hatte Auswirkungen auf den Straßenbahnverkehr. Die Linien 5, 33, 43 und 44 wurden vorübergehend kurzgeführt. In den Wiener Außenbezirken kam es zu heftigen Schneefällen, so war etwa die Höhenstraße schneebedeckt. Laut ORF-Meteorologen wird es am Mittwoch weiter stürmisches und wechselhaftes Wetter geben, auch ein Gewitter ist möglich. Der Wind kommt weiterhin aus West und bläst mit 60 bis 100 km/h.

Einzelberichte

  1. Orkan "Niklas" fordert Todesopfer im Kurier vom 31. März 2015 abgerufen am 1. April 2015
  2. Sturm: ÖBB-Umleitung, Flüge abgesagt auf ORF-Salzburg vom 31. März 2015 abgerufen am 1. März 2015
  3. „Niklas“ hält Feuerwehren in Atem auf ORF-Salzburg vom 1. April abgerufen 1. April 2015
  4. Sturm zieht über Oberösterreich auf ORF-Oberösterreich vom 30. März 2015 abgerufen am 1. April 2015
  5. Ein Toter und Großeinsatz durch Sturm „Niklas“ auf ORF-Oberösterreich vom 1. April 2015 abgerufen am 1. April 2015
  6. Oö: Sturmtief Niklas sorgt für Hunderte Feuerwehreinsätze in Oberösterreich auf Fireworld Einsatzberichte vom 1. April 2015 abgerufen am 1. April 2015
  7. „Niklas“: Mehr Schäden als gedacht auf ORF-Oberösterreich vom 2. April abgerufen am 2. April 2015
  8. Sturmschäden: Lebensgefahr für Wanderer auf ORF-Salzburg vom 2. April 2015, abgerufen am 2. April 2015
  9. Sturm sorgt für 130 Feuerwehreinsätze auf ORF-Niederösterreich vom 31. März 2015 abgerufen am 1. April 2015
  10. Hunderte Schäden nach Sturm „Niklas“ auf ORF-Niederösterreich vom 3. März 2015 abgerufen am 3. März 2015
  11. Sturmtief führt zu Windkraft-Rekord auf ORF-Niederösterreich vom 3. März 2015 abgerufen am 3. März 2015
  12. Sturm legte Ampeln lahm auf ORF-Wien vom 1. April 2015 abgerufen am 1. April 2015