Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Kaspar Ruepp (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, nach 1506[A 1]), auch Kaspar Ruepp von Imst, Kaspar Rup, Kaspar Rupp oder Kaspar Ruopp, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Imst, wo Kaspar Ruepp das Bürgerrecht hatte, heute

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Kaspar Ruepp ist nicht viel Konkretes überliefert. Er war der Bruder von Hans Paur. Ob er mit den folgenden Personen verwandt war, lässt sich anhand der bisherigen Quellen nicht eindeutig klären.[1]

  • Ein Hans Ruopp von Imst und ein Ulrich Rupp von Dormitz (heute Teil der Gemeinde Nassereith) sowie weitere Vertreter der Gemeinden des Gerichtes Imst informierten 1442 sämtliche Gerichtsleute über eine Mitteilung von Michael von Wolkenstein über die Landesfreiheiten.[1]
  • Ein Hans Ruepp entscheidet, gemeinsam mit Berchtold Tasch und anderen Rechtsprechern im Streit um Weiderechte, der zwischen den Gemeinden Mötz und Haiming ausgetragen wurde.[1]
  • Um 1469 sind in Nassereith ein Michael und ein Konrad Ruepp ansässig.[1]

Kaspar Ruepp war mit einer Frau verheiratet, von der nur der Name genannt ist: Margreth.[1]

Leben

Kaspar Ruepp, der ab Ende der 1480er-Jahren häufig genannt ist, war Bürger in Imst und dürfte dort auch ansässig gewesen sein.[1] Er dürfte mit jenem Gerichtsboten des Gerichts Imst, Kaspar Ruepp, ident sein, der zusammen mit den Gerichtsboten Hans Fieger von Imst, Veit von Gagers, Martin Strauß von Latsch und Valentin von Tanas auf dem Landtag zu Innsbruck am 9. März 1489,von den Landständen zu einem Mitglied des Ausschusses bestellt wurde.[2] 1489 siegelte er die Erklärung von Philipp Haymel, damals Bergrichter von Imst, Ludwig Wachter aus Imst unter Eid einvernommen zu haben. 1495 war er Vertreter der Interessen der Familie Tänzl gegen den Steuereintreiber Hans Pläsig von Prutz. 1498 siegelte er für die Gemeinden Imst und Nassereith ihre gegenseitigen Erklärungen, auf die Einhebung von Zoll auf den von ihnen neu errichten Wegen zu verzichten. 1509 war er Zeuge eines "Rechtspruches" der den Streit um Archen und Weiderechte zwischen Thannrain, Haslach, Staudach, Windfang und Hauland, alle Nachbarschaften von Stams, beendete. 1506 ist er in einer Urkunde, die er selbst gesiegelt hatte, gemeinsam mit Hans Paur, als Vormunde von Adam Heustadl, dem Sohn von Christoph Heustadl, genannt.[1]

Kaspar Ruepp dürfte in und um Imst über beachtlichen Besitz verfügt haben, den er durch Käufe nach 1500 erweiterte. Möglicherweise verdiente er seinen Lebensunterhalt teilweise durch Fuhrdienste oder war im Handel tätig. Um 1500 wurde ihm von Kaiser Maximilian I. der "Mairhof" zu Dormitz mit dazugehörigen Liegenschaften, darunter ein Baumgarten und ein Zehnt, und Rechten als Erb- und Zinslehen überlassen, für den er Abgaben an das Amt Imst zu leisten hatte. Der Hof hatte ursprünglich den Starkenbergern gehört und war schon zuvor im Besitz seiner Familie gewesen.[1]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 380
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 240f. und S. 379

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 380