Berchtold Tasch

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Die Untermarkter Alm in Imst, heute

Berchtold Tasch (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453[A 1]), auch Berchtold Täsch, Berchtold Tesch oder Berchtold Täschn, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Berchtold Tasch ist nicht viel Konkretes überliefert. Unter den Eigenleuten für das Gericht Imst sind im Verzeichnis der landesfürstlichen Leute und Feuerstätten im Inntal und im Vinschgau acht Familien genannt. Nach dem Gesamturbar der Grafschaft Tirol waren die viele Personen mit Namen Tasch dem Urbaramt zinspflichtig.[1] Seine Tochter Brigitta heiratete Ulrich Pale ab Tanas, ansässig im Gericht Nauders.[2]

Leben

Berchtold Tasch war 1442, zusammen mit Matheis Hochhuber, Mitglied jener Kommission, die unter dem Vorsitz des Vogtes Ulrich von Matsch im Streit zwischen den Orten Mals, Burgeis, Tartsch, Graun, Muntaplair und Rojenhöfe (alle im heutigen Südtirol) um Weide, Holz und Alpe einen Rechtsspruch fällte.[1] Zu einer Vorgängerkommission, die sich mit dem selben Konflikt befasste, hatte auch Michael Jaufner gehört.[2] 1448 entschied er, gemeinsam mit Hans Ruepp und anderen Rechtsprechern, den Streit um Weiderechte zwischen den Dörfern Mötz und Haiming.[3] Gemeinsam mit Heinrich Schatz von Wenns wurde er am 28. September 1453 vom Gericht Imst für den nächsten Landtag bevollmächtigt.[4] Berchtold Tasch war als Zeuge und Rechtsprecher an vielen Rechtssachen des Gerichtes Imst als Zeuge beteiligt. Als solcher scheint er oft zusammen mit Hans Metzger auf.[5] Mit diesem und anderen trat er als Rechtsprecher in einem Streit zwischen dem Stift Stams und dessen Imster Baumann Martin Holer auf. 1462 bezeugte er, gemeinsam mit Hans Metzger und anderen den Verkauf der Badestube im Oberen Dorf an die dortige "Gemein".[2]

1460 war Berchtold Tasch im Untermarkt von Imst ansässig. Aus dem Testament seiner Tochter geht hervor, dass sie von ihm Eigen-, Lehens- und Zinsgüter geerbt hatte, die sie ihrem Ehemann vermachte.[2] Offensichtlich war Berchtold Tasch vermögend gewesen.

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 421
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 422
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 380 und S. 422
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390
  5. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 324 und S. 422

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390