Wienerisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kabarettszene um das „Neue Theater am Kärntnertor“ (s.o.) [[wp-de:Persiflage|persiflierte]] die bislang textlich vorherrschende gute Laune. Mit [[wp-de:Zynismus|Zynismus]] und Treffsicherheit thematisierten [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“) oder [[Georg Kreisler]] („Tauberl vergiften“) die dunkle Seite der Wienerseele. Ein besonderes Beispiel für die Abgründigkeit wienerischen Humors ist die 1966 produzierte Platte „Helmut Qualtinger singt Schwarze Lieder“, mit Texten von [[H. C. Artmann]] und [[Gerhard Rühm]] (Musik: [[Ernst Kölz]]).
Die Kabarettszene um das „Neue Theater am Kärntnertor“ (s.o.) [[wp-de:Persiflage|persiflierte]] die bislang textlich vorherrschende gute Laune. Mit [[wp-de:Zynismus|Zynismus]] und Treffsicherheit thematisierten [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“) oder [[Georg Kreisler]] („Tauberl vergiften“) die dunkle Seite der Wienerseele. Ein besonderes Beispiel für die Abgründigkeit wienerischen Humors ist die 1966 produzierte Platte „Helmut Qualtinger singt Schwarze Lieder“, mit Texten von [[H. C. Artmann]] und [[Gerhard Rühm]] (Musik: [[Ernst Kölz]]).


Beeinflußt von US-amerikanischen Musikstilen – und gefördert durch die Verbreitung des [[wp-de:Rundfunk|Rundfunks]] – entwickelte sich ab den 1960ern der sogenannte [[Austropop]]. Zu den bekanntesten Vertretern zählen [[Wolfgang Ambros]] („[[Da Hofa]]“; Text: [[Joesi Prokopetz]]), [[Georg Danzer]] („[[Jö schau]]“) und [[Rainhard Fendrich]] („Oben ohne“). Bei Letzterem ist der hiesige Dialekt bereits oft durch Poidihuabarisch und Schönbrunnerdeutsch abgeschwächt. Im Laufe der Jahrzehnte setzten viele andere Repräsentanten auf eine künstlichen Pseudo-Mundart, um ihre Platten auch im deutschsprachigen Ausland verkaufen zu können; Tiefpunkt dieser Entwicklung stellen heute einheimische Schlagersternchen dar, die klares [[Piefke|Piefkinesisch]] singen. Unter den in neuerer Zeit erfolgreichen Musikern bedient sich (der kroatischstämmige) [[Willi Resetarits]] – besser bekannt als [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („Nochtschicht“; Text: [[Günter Brödl]]) – wieder eines bodenständigen Wienerisch.
Beeinflußt von US-amerikanischen Musikstilen –&nbsp;und gefördert durch die Verbreitung des [[wp-de:Rundfunk|Rundfunks]]&nbsp;– entwickelte sich ab den 1960ern der sogenannte [[Austropop]]. Zu den bekanntesten Vertretern zählen [[Wolfgang Ambros]] („[[Da Hofa]]“; Text: [[Joesi Prokopetz]]), [[Georg Danzer]] („[[Jö schau]]“) und [[Rainhard Fendrich]] („[[Oben ohne]]“). Bei Letzterem ist der hiesige Dialekt bereits oft durch Poidihuabarisch und Schönbrunnerdeutsch abgeschwächt. Im Laufe der Jahrzehnte setzten viele andere Repräsentanten auf eine künstlichen Pseudo-Mundart, um ihre Platten auch im deutschsprachigen Ausland verkaufen zu können; Tiefpunkt dieser Entwicklung stellen heute einheimische Schlagersternchen wie [[wp-de:Christina Stürmer|Christina Stürmer]] u.a. dar, die klares [[Piefke|Piefkinesisch]] singen.<br>Der oft zitierte Liedermacher [[Ludwig Hirsch]] zählt ebensowenig zur wienerischen Musik. Der gebürtige [[Steiermark|Steirer]] imitierte zwar erfolgreich die „schwarze“ Seite hiesiger Texte; er konnte dabei jedoch nie die humoristisch-''positive'' Seite einbringen – jenes gewisse Etwas, das den [[Wiener Schmäh|Schmäh]] ausmacht. Nicht zuletzt klingt seine [[wp-de:Diktion|Diktion]] allenfalls für Ortsfremde „original“.<br>Unter den in neuerer Zeit erfolgreichen Musikern bedient sich (der kroatischstämmige) [[Willi Resetarits]] –&nbsp;besser bekannt als [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („Nochtschicht“; Text: [[Günter Brödl]])&nbsp;– wieder eines bodenständigen Wienerisch.


=== Film und Fernsehen ===
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