Geschichte der Feuerwehr im Burgenland

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Die Geschichte der Feuerwehr im Burgenland als organisierte Brandschutzeinheiten beginnt wie auch im übrigen Österreich ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Während die Entwicklungen der Landesverbände der anderen Bundesländer auf jener der Kronländer von Cisleithanien fußen, gründen sich die Ursprünge im Burgenland auf Transleithanien, also im wesentlichen Ungarn.

Feuerwehrgründungszeit im 19. Jahrhundert

Einen wesentlichen Beitrag zu der Gründung der ersten Feuerwehren im damaligen Westungarn kommt dem deutschen Lehrer Friedrich Rösch zu, der sich 1853 zuerst in Oberschützen niederließ und ab 1858 in Ödenburg aktiv wurde. So konnte er in Odenburg im Jahr 1863 eine freiwillige Turnerfeuerwehr initiieren. Sie wurde allerdings erst ab 1866 als Verein anerkannt. Seine Aktivitäten weitete er auf das Komitat Ödenburg aus, wo er Vorträge zur Gründung neuer Wehren abhielt. Dabei waren auch Deligierte der angrenzenden Komitate.

Diese Aktivitäten führten zu zahlreichen Neugründungen, wobei die Feuerwehr Pinkafeld im Jahr 1871 die erste Wehr auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes war, wo es in den Jahren davor große Schäden durch Brände erlebte und daher bereits 1867 von der Gemeinde eine Feuerspritze ankaufte und damit die Gründung erleichterte. Auch im Norden des Burgenlandes waren Bemühungen in der Stadt Eisenstadt, sowie in den damals selbständigen Gemeinden Schloßgrund, Oberberg und Unterberg offensichtlich. Unter dem Eisenstädter Bürgermeister Johann Pemayer wurde dort eine Wehr gegründet.

Diese beiden Wehren hatten Vorbildwirkung für zahlreiche anderen Gemeinden, wo sich in der Folge laufend neue Wehren gründeten.

Einen wichtigen Punkt in der Gründung neuer Wehren gab es im Jahr 1888. In diesem Jahr wurden eine eine Verordnung vom K.u. Innenministerium (zahl 53, 888/II vom 12. August 1888) und 1889 eine feuerpolizeiliche Verordnung des Ödenburger Komitates erlassen. In diesen Erlässen wird erstmals neben Maßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz die Organisierung einer Feuerwehr für jede Gemeinde vorgeschrieben. Im Falle, dass keine Feuerwehr mangels Mitgliedern aufgestellt werden kann, musste ein Pflichtfeuerwehr eingerichtet werden. Dieser Pflicht folgten in den Jahren bis 1891 insgesamt 104 Gemeinden. Bis zur Jahrhundertwende war die Organisation in allen größeren Gemeinde abgeschlossen. In den kleineren Gemeinden war es oft nihct das Geld, was eine Bildung einer Feuerwehr verhinderte, sondern das Fehlen geeigneter Personen, vor allem Im Führungsbereich.

Der Erste Weltkrieg stoppte die aufstrebende Entwicklung und der Mannschaftsstand konnte durch die eingerückten Männer nur mangelnd durch Feuerwehr-Veteranen ergänzt werden.

Das Burgenland kam zu Österreich

Als das Burgenland im Jahr 1921 das Burgenland zu Österreich kam, Ödenburg aber nach der Volksabstimmung bei Ungarn blieb, wurden die Feuerwehren aus dem Organisationsverband des Komitats Ödenburg herausgerissen und es wurde notwendig einen neuen Landesverband zu organisieren.

Einen wichtigen Anteil an dieser Neuorganisation hatten der Obmann des Jormannsdorfer Freiwilligen Feuerwehrvereins Karl Unger und der Komitats-Feuerpolizeiinspektor in Mattersburg Michael Postl.