Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik
Die Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik war eine Zuckerfabrik in Pottendorf im Bezirk Baden während des 19. und 20. Jahrhunderts.
Geschichte
Im Jahr 1858 eröffnete Conrad Patzenhofer gemeinsam mit Josef von Baechle, die bereits 1852 die Zuckerfabrik in Siegendorf gründeten nahe der Straße von Landegg nach Hornstein die Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik. Der Bau mit der Konskriptionsnummer 53 wurde auf einem Grundstück der Esterházy neben dem Meierhof eröffnet.
- Verarbeitungsmengen von Zuckerrüben in Waggons
Jahr | jährlich | täglich |
---|---|---|
1858 | 300 | 4,0 |
1860 | 830 | 8,3 |
1878 | 1.180 | 11,8 |
1888 | 3.132 | 31,3 |
1898 | 4.536 | 40,0 |
1908 | 5.800 | 58,0 |
Die Zuckerfabrik brachte auch Einnahmen für die nicht sehr reiche Gemeinde. Die Kirche Landegg, die schon in der Türkenbelagerung im Jahr 1683 zerstört und nur notdürftig repariert wurde, konnte wieder generalsaniert werden und erhielt neben einer neuen Dacheindeckung einen gemauerten Glockenturm.
Die Produktion wurde allerdings bereits im Jahr 1909 nach dem Bau der Brucker Zuckerfabrik, die für die dreifache Produktion ausgelegt wurde, wieder eingestellt.
Nachnutzung
Als das Isonzogebiet nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg evakuiert wurde, wurden die Fabrikshallen als Unterkunft für die ausgesiedelte Bevölkerung verwendet. Das Lager wurde durch Baracken auf dem Gebiet der heutigen San Lorenzo Siedlung erweitert.
Weblinks
- Von der Zuckerfabrik zur Firma „Landegger“ in der Gemeindezeitung 1/2010