Theresienau

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Die Theresienau Ende des 19.Jh.

Die Theresienau ist ein ehemaliger adeliger Gutshof im Osten von Perchtoldsdorf nahe der Grenze zu Wien und Brunn am Gebirge. Im Besitz der Familie Brenner-Felsach wird das Landgut als Gutsverwaltung mit Reiterhof und Reitschule genutzt.

Vorgeschichte

Das Gut umfasst das Areal der früheren Speich- (oder Spach-)mühle am Petersbach. Diese Mühle wurde bereits 1355 im ältesten Kopialbuch der ehemaligen Kartause Gaming genannt, wo von den Wiesen als in dem wedeh bey der Spehen-Mül zenechst dez hertzogen wissen die Rede ist. Schon vorher wird in Perchtoldsdorf auch ein Alram de Spaech genannt. Diese Mühle war dem Stift Heiligenkreuz untertan. Mitte des 15. Jahrhhunderts war es im Besitz von Perchtoldsdorf als Bürgerspital. Im 16. Jahrhundert ist belegt, dass die Mühle über die Brunnerfeldstraße erreichbar war.

Theresienau

Der Gutshof wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Johann Georg Widter, der auch Bauherr der Brauerei Schellenhof in Siebenhirten und der Waldmühle in Rodaun war, gebaut. Benannt wird das Gut nicht nach der Kaiserin Maria Theresia benannt, wie man früher glaubte. Noch vor rund fünfzig Jahren wurde in einer Perchtoldsdorfer Publikation noch ein schlössl der Kaiserin vermutetet.

Tatsächlich rührt seit 1866 der Name von Therese von Orlando, der Gattin des Besitzers Franz von Orlando her. Franz von Orlando arbeitete erfolgreich auf dem Landgut als Musterlandwirt in der Rinderzucht und im Maissorten.

Franz war der Onkel von Aloisia von Orlando, der Mutter des Dichters Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877-1954). Die Orlandos stammen aus dem böhmischen Kosmanos, wo sie als Teilhaber der Tetilfabrik Leitenberger ein beachtliches Vermögen erreichten. Der Bruder von Farnz von Orlando, Friedrich von Orlando, besaß im Landkreis Görlitz ein Rittergut. Sein Sohn Fritz besuchte in Wien das Theresianum. Durch diese familiären Bande und der Nähe von Wien, war es Ftitz von Orlando, später Fritz Herzmanovsky-Orlando leicht möglich das Landgut zu besuchen. Ob das Landgut tatsächlich den literarischen Hintergrund seines Romans Gaulschreck im Rosennetz bildete, wird nur vermutet.

Das Landgut selbst wurde von den Orlandos im Jahr 1882 an die Familie Brenner von Felsach verkauft, in dessen Besitz sich das Landgut noch aktuell befindet.

Literatur

Weblinks

 Theresienau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons