Alpe Sammere
Die Alpe Sammere ist ein Sömmerungsgebiet (Alm) mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur im Gemeindegebiet Bezau im Bregenzerwald in Vorarlberg.
Lage, Infrastruktur und Ausdehnung
Die Alpe ist rund 6,3 Kilometer Luftlinie vom westlich befindlichen Dorf Bezau entfernt. Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von Bizau sind es rund fünf Kilometer Luftlinie. Die Gemeindegrenze von Egg ist im Westen rund 40 Meter entfernt. Südöstlich der Alpe, rund 500 Meter Luftlinie entfernt, liegt der Schreiberesattel (auch: Schrieberesattel). Nördlich, rund 1500 Meter Luftlinie entfernt, die Stongerhöhe (auch: Stongenhöhe oder Stoanglerhöhe genannt, 1778 m ü. A.) und nördlich, rund 900 Meter Luftlinie entfernt, die Winterstaude (1877 m ü. A.)
Rund 700 Meter Luftlinie südöstlich, im Gesertobel, entspringt der Engegraben, der nach rund 4,7 Kilometer in die Subersach mündet. Der Engegraben fließt durch den Bergsturz-Stausee in der östlich gelegenen Parzelle Rottlat in der Nähe der Alpe Helbockstobel.
Die Alpe Sammere umfasst etwa 26,84 ha bewirtschaftete Fläche und liegt auf rund 1511 m ü. A. (Alpgebäude) und wird jährlich von Anfang Juni bis etwa Mitte September mit Kühen, Schweinen, Ziegen und Hühnern bestossen.
Alpwirtschaft im Bereich der Alpe Sammere
Im Gebiet der Winterstaude der Gemeinden Andelsbuch und Bezau bestand einst die Großalpe Niedere. Von dieser wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Alpen abgetrennt. Zuerst wurde die Alpe Greußings Wildmoos mit dem Vorsäß Sonderdach abgetrennt. 1563 die restliche Großalpe in die Alpe Vordere Niedere und Alpe Hintere Niedere geteilt. Durch weitere Teilungen entstanden zum Beispiel die Kleinalpen Höfle, Alpe Leugehr und Vordere Baumgarten. 1650 wurde die Alpe Schreibere von der Alpe Sammere abgetrennt. 1723 von der Hinteren Niederealpe die Alpe Rühe und die Alpe Stoangerhöhe. Im 19. Jahrhundert folgte die Abtrennung der Alpe Kassa Wildmoos und Holdereggalpe.[1]
Unterhalb der Alpe Sammere liegen mehrere regional wichtige Biotope, von denen das nahe gelegene Hochmoor Staonglermoos bei der Alpe Stongen das größte ist.
Geologie
Das von etwa Ost nach West verlaufende Grebentobel - in der Mitte der Schreiberesattel - Gesertobel, Leopoldatobel/Helbockstobel, bildet eine Grenze zwischen dem von Ost nach West verlaufenden Niedere-Kamm mit der Winterstaude als höchste Erhebung und einem weiteren in etwa parallel gegenüber verlaufenden Gebirgskamm mit dem Hälekopf (1614 m ü. A.), Luguntenkopf (1702 m ü. A., auch Hinteregg) und Sienspitze (1600 m ü. A.).
Im Gebiet der Winterstaude bis Bullerschkopf – auf einer Länge von etwa 2 Kilometer Luftlinie – befinden sich drei sich verzahnende geologische Decken: Der Hauptteil des Gebiets wird von der Säntisdecke (Helvetikum) aufgebaut. Die Liebensteiner und Feuerstätter Decke treten am Schreibere Sattel als geologische Fenster zutage.[2]
Die Alpe Sammerer liegt auf dem Niedere-Kamm in der Nähe des Scheiberesattels.
Wandern
Ein bequemer und einfacher Weg mit guter Aussicht führt von der Bergstation der Bezauer Seilbahn (Baumgarten 1630 m ü. A., Gemeinde Andelsbuch) über die Niedere Höhe an der Alpe Stoangerhöhe vorbei in die Nähe der Alpe Schreibere und von dort über die Alpe Lingenauere zur Alpe Sammere, wo in wenigen Minuten der Schreiberesattel erreicht werden kann. Von hier in Richtung und über die Alpe Schreibere zurück zur Alpe Stongen, Alpe Kassa Wildmoos, Alpe Greußings Wildmoos zum Vorsäß Sonderdach und von dort bei der Mittelstation der Bezauer Seilbahn zurück zum Tal. Gehzeit etwa drei bis vier Stunden.
Ein etwas ausgedehnter und anspruchsvoller Weg führt von der Bergstation der Bezauer Seilbahn (Baumgarten 1630 m ü. A., Gemeinde Andelsbuch) über die Niedere Höhe an der Alpe Stoangerhöhe vorbei über den Hasenstrick zur Winterstaude (1877 m ü. A.), zurück über die Alpe Lingenauere (1594 m ü. A.) und Alpe Sammere, den Schreibersattel durchs Gesertobel (Alpe Geserstobel) und Leopoldstobel bis nach Hinteregg und von dort an der Sienspitze vorbei nach Schönenbach gewählt werden. Von Schönenbach kann der Bus retour nach Bezau genommen werden. Diese Tour dauert ungefähr sechseinhalb Stunden (ohne Busfahrt). Ohne Besuch der Winterstaude etwa fünf Stunden Gehzeit.
Einzelnachweise
- ↑ Der Bregenzerwald und die 3-Stufenlandwirtschaft – das landschaftskulturelle und naturräumliche Erbe, Klagenfurter Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt 2012, S. 230 f.
- ↑ Siehe Geologisch-tektonischen Karte Vorarlberg (GBA 1998).
47.3920419.985179Koordinaten: 47° 23′ 31″ N, 9° 59′ 7″ O