1945
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Ereignisse
- 15. April: Mit der Österreichischen Zeitung, die von der Roten Armee herausgegeben wird, erscheint die erste Zeitung im befreiten Österreich.
- 27. April: Im Wiener Rathaus wird die Österreichische Unabhängigkeitserklärung von Vertretern der drei Gründungsparteien der Zweiten Republik (SPÖ, ÖVP und KPÖ) unterzeichnetIm Wiener Rathaus wird die Österreichische Unabhängigkeitserklärung von Vertretern der drei Gründungsparteien der Zweiten Republik (SPÖ, ÖVP und KPÖ) unterzeichnet, mit welcher der „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich vom 13. März 1938 für null und nichtig erklärt wird.
- Am 24. bis 26. September fand die erste Länderkonferenz im damaligen niederösterreichischen Landhaus seit 1933 statt, die die provisorische Staatsregierung bestätigte.[1]
- 25. November: Erste Nationalratswahl nach dem weltkrieg (1930<>1949). Dem Namenstag der Katharina von Alexandrien entsprechend wird diese Wahl in den Medien auch als Kathreinwahl bezeichnet.[2]
- 30. November: Mit der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg wird wieder der Schilling eingeführt, der beim Anschluss durch die Reichsmark abgelöst wurde.
Burgenland
- 24. März: In der Nacht auf den 25. März kam es in Rechnitz zu einem Massaker an jüdischen Zwangsarbeitern.
- 29. März: In den Morgenstunden werden vor den herannahenden Sowjets in Deutsch Schützen mindestens 57 ungarisch-jüdische Staatsbürger, die beim Bau des Südostwalls als Zwangsarbeiter eingesetzt sind, erschossen. Um die Mittagszeit betritt der erste sowjetische Soldat bei Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf) österreichischen Boden. Er dürfte zum IX. Garde-Mechanisierten Korps der 6. Gardepanzerarmee gehören, welche die Speerspitze der 3. Ukrainischen Front beim Angriff auf Wien darstellt.[3]
- 5. April: An diesem Tag startete die 26. sowjetische Armee ihre Angriff auf die Nordhälfte des Bezirkes Oberwart. Die deutschen Alarmverbände an der Grenze wurden von der Übermacht der Roten Armee überrannt. Bis zum Abend erreichten die Spitze der sowjetischen Verbände Pinkafeld.
- 25. September: Bei der zweitägigen Länderkonferenz im Niederösterreichisches Landhaus kann eine Anerkennung der Regierung Renner auch durch die westlichen Bundesländer erreicht werden. Damit war auch der Weg für eine bessere Zusammenarbeit mit den Westalliierten frei.
- 25. November: 5. Landtagswahl (1930<>1949).
Kärnten
- 25. November: Landtagswahl (1930<>1949).
Niederösterreich
- 25. November: Landtagswahl (1932<>1949).
Oberösterreich
- Am 2. Februar brechen etwa 500 sogenannte K-Gefangene, durchwegs sowjetische Gefangene, aus dem Todesblock 20 des KZs Mauthausen aus. Unter der Bezeichnung Mühlviertler Hasenjagd - den zynischen Namen prägt die SS - jagen neben SS, SA, Gendarmerie, Feuerwehr, Wehrmacht, Volkssturm und Hitler-Jugend auch die Zivilbevölkerung der Umgebung die Entflohenen. Nur von elf sowjetischen Offizieren ist bekannt, dass sie die Menschenjagd und das Kriegsende überleben.
- Am 5. Mai wird als letztes der nationalsozialistischen Konzentrationslager das KZ Mauthausen von den US-amerikanischen Truppen befreit.
- 25. November: Landtagswahl (1931<>1949).
Salzburg
- 25. November: Landtagswahl (1932<>1949).
Steiermark
- 8. Juni: Das Kohlebergwerk Piberstein im Bergbaugebiet Köflach-Pichling kann als erstes Bergwerk in Österreich wieder mit dem Abbau beginnen.[4]
- 25. November: Landtagswahl (1930<>1949).
Tirol
- 2. Mai: In Innsbruck werden von der Tiroler Widerstandsbewegung Kasernen, Polizeistationen und Rundfunksender besetzt. Auch über den Rundfunk wird eine Botschaft übertragen. Als am Abend des kommenden Tages die ersten US-Truppen eintreffen, finden sie eine von der nationalsozialistischen Herrschaft befreite Stadt Innsbruck vor.[5]
- 6. Mai: Französische Truppen überschreiten unter der Führung des Oberkommandierenden General Béthouart von Vorarlberg kommend den Arlberg.[6]
- 25. August: In Alpbach finden die ersten Internationalen Hochschulwochen statt. In den Folgejahren führen sie zuerst ab 1949 den Namen Forum Alpbach, später Europäisches Forum Alpbach.[7]
- 25. November: Landtagswahl (1929<>1949).
Vorarlberg
Wien
- Am 12. März gerät die Wiener Staatsoper nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, in Brand.
- 6. April: Da die Operation Radetzky verraten wird, scheitert der geplante Aufstand und der Widerstandskämpfer Karl Biedermann wird verhaftet. Er wird bereits am 8. April hingerichtet.
- 10. April: Als am 10. April 1945 vom Turm des Stephansdomes eine weiße Fahne gehisst wurde, erhält der damalige Wehrmachtshauptmann Gerhard Klinkicht vom Kommandanten Dietrich den Befehl, den „… Dom zunächst mit 100 Granaten in Schutt und Asche zu legen. Sollte das nicht ausreichen, ist bis zu seiner völligen Zerstörung weiterzuschießen.“ Gerhard Klinkicht befolgt diesen Befehl nicht.[8] eine Gedenktafel[9]
- 11. April: Mitglieder der Widerstandsgruppe O5 errichten im Palais Auersperg in Wien die erste österreichische Zivilgewalt.
- 12. April: Dennoch brennt beim Dom der Dachstuhl und der Glockenturm vollständig aus. Die Brandursache ist bis heute umstritten, wobei der Bericht über zivile Plünderer, welche in den Häusern rund um den Dom Feuer legten, das schließlich auf den Dom übergriff, am meisten verbreitet ist.[10]
- 1. Mai: Wegen der katastrophalen Versorgungslage in Wien lässt Stalin auf Ersuchen von Kanzler Renner als erstes 1.000 Tonnen Erbsen verteilen. Die Maispende oder Stalin-Spende wird auch sprichwörtlich zur Erbsen-Spende. Auch das Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz erhält davon den Spitznamen Erbsen-Denkmal.[11]
- 11. September: Die Alliierte Kommission der vier Besatzungsmächte konstituiert sich in Wien. Sein Sitz ist das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz.
- 24. September: Das bei der bis 26. September dauernden Länderkonferenz im Niederösterreichischen Landhaus erstellte Grundsatzpapier gilt als Gründungsdokument der Zweiten Republik.[12]
- 25. November: Landtags- und Gemeinderatswahl (1932<>1949).
- Am 19. Dezember eröffnet der Staatskanzler Karl Renner die erste Nationalrats- und Bundesratssitzung nach dem Zweiten Weltkrieg im besetzten Wien.
Außerhalb Österreichs
- 4. Juli: Die Allierten unterzeichnen in London das erste Kontrollabkommen, mit dem eine alliierte Kommission für Österreich zur Wiederherstellung Österreichs in den Grenzen von 1937 installiert wird.
Auswahl bekannter Geborener
Auswahl bekannter Gestorbener
Weblinks
1945 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Erste Länderkonferenz vor 70 Jahren auf ORF-Niederösterreich vom 23. September 2015
- ↑ Die Kathreinwahlen: „Österreich ist gerettet!“ in der Presse vom 20. November 2015 abgerufen am 10. Februar 2020
- ↑ Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945, Österr. Bundesverlag, Wien 1984, ISBN 3-215-01672-9.
- ↑ Das geschah am 8. Juni in den OÖ Nachrichten, abgerufen am 8. Juni 2020.
- ↑ „Inglourious Basterds“ und das befreite Tirol auf ORF vom 3. Mai 2020 abgerufen am 3. Mai 2020
- ↑ Die französische Besatzungszeit auf vol.at abgerufen am 8. Mai 2019
- ↑ Das geschah am 25. August in den OÖ Nachrichten abgerufen am 27. August 2020
- ↑ Unser Stephansdom → Förderer → Gerhard Klinkicht, stephansdom.at, abgerufen am 4. März 2017.
- ↑ Gedenktafeln in Wien – Gerhard Klinkicht Hauptmann, Retter vom Stephansdom, 1915–2000, auf viennatouristguide.at
- ↑ Bildbeschreibung zu Maximilian Florian: Der Brand des Stephansdomes 1945. In: Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 146
- ↑ 1.000 Tonnen Erbsen für Wien auf ORF vom 21. März abgerufen am 16. September 2020
- ↑ Gedächtnis des Landes - Chronik