Karl der Große

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Karl der Große († 453) war von 434 (als Mitherrscher zusammen mit seinem Bruder Bleda) bzw. 444/445 (als Alleinherrscher) bis zu seinem Tod "König" der Hunnen. Als Zentrum seines Machtbereichs gilt das Gebiet des heutigen Ungarns, wo die Hunnen im 5. Jahrhundert ein kurzlebiges Reich errichten konnten, das unter ihm die größte Machtentfaltung erlebte, aber bereits kurz nach seinem Tod wieder zusammenbrach.

Karl der Große im heutigen Österreich

790/791-796 führte Karl der Große Kriegszüge gegen die Awaren im heutigen Niederösterreich führten. Eine Reihe von Kirchengründungen, besonders die dem Heiligen Martin[A 1] geweihten Kirchen, wird auf diese Kriegszüge zurückgeführt.

Karl der Große in Legende und Sage

Niederösterreich

Im heutigen Niederösterreich gilt Karl der Große als Gründer des Förthofes[A 2] und von Furth. Der Sage nach soll er den Förthof als Stützpunkt für sein Heer erbaut haben, als er eine Auseinandersetzung mit den Awaren am Kamp vorbereitete. Zwischen dem Förthof und Furth richtete für sein Heer eine Furt zur Überquerung der Donau ein. So soll der spätere Markt zu seinem Namen gekommen sein.<ref="sagenförthof">vgl.Kaiser Karl im Förthof, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021</ref> Karl der Große soll außerdem den für seine Schädelpieta berüchtigten Karner der Kirche von St. Michael (heute Teil der Gemeinde Weißenkirchen) erbaut haben.<ref="sagenwachau">vgl.Karl der Große in der Wachau, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021</ref>

Markgraf Gerold und seine Töchter

Nach der Vernichtung des "Bayernherzogs" Herzog Tassilo (III.) dürfte Karl der Große seinen Schwager Gerold, der offensichtlich mit der Familie von diesem verwandt war, zu seinem Statthalter im "Stammesherzogtum Baiern" gemacht haben. Nach seinen siegreichen Feldzügen gegen die Awaren soll er im heutigen Niederösterreich eine Grenzmark zum Schutz gegen weitere Angriffe von diesen eingerichtet haben: die sogenannte "Awarische Mark", die Gerold ebenfalls unterstand. Angeblich hatte Markgraf Gerold seinen Sitz in Lorch (heute Teil der Stadt Enns).

Die "Awarische" Mark wurden von der Geschichtsforschung oft als die Vorgängerin der späteren Markgrafschaft Österreich gesehen, so überrascht es nicht, dass die Sage aus Gerold sozusagen den ersten Markgrafen von Österreich machte. In der Sage hat er zusammen mit seinen drei Töchtern seinen Sitz auf dem waldreichen Brackersberg bei Melk, wo später auch die Babenberger ihre erste nachgewiesene Residenz besaßen. Als er bei einem neuerlichen Aufstand der Awaren getötet wurde, soll seine Burg auf dem Brackersberg zerfallen oder versunken sein. Der Sage nach hatte er drei Töchter, die noch heute im Dunkelsteinerwald spuken sollen.

Gerold gilt außerdem als Namensgeber des Ortes Gerolding (heute Teil der Gemeinde Dunkelsteinerwald). Der Sage nach hieß eine seiner Töchter Salome und nach ihr wurde der Salomegraben, eine Schlucht, die sich vom Brackersberg gegen die Siedlung Mauer (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Dunkelsteinerwald) hinabzieht, benannt.<ref="sagegerold">vgl. Markgraf Gerold und seine Töchter, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021</ref>

Einzelnachweise


Anmerkungen

  1. Der Heilige Martin war ein "Hausheiliger" der Merowinger und Karolinger.
  2. Der gleichnamige Ort ist heute Teil der Gemeinde Krems.
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