Kloster Sankt Anna in der Wüste
Das Kloster Sankt Anna in der Wüste ist ein ehemaliges Kloster in Mannersdorf am Leithagebirge in Niederösterreich.
Das nur als Ruine vorhandene Kloster im Naturpark Wüste Mannersdorf wurde im Jahr 1986 gesichert und mit neuem Dach versehen. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Die Klosterkirche bestand aus einem dreigeschoßigen Turm und war mit den Klostertrakten direkt verbunden.
Klosterumfang
Das gesamte Klosterareal umfasste etwa 200 Joch (entspricht etwa 115 Hektar). Neben der Annenkirche mit einem innen an der Umfassungsmauer liegenden Kreuzgang, betsand eine Sakriostein und eine Bibliothek. In 18 Zellen wohnten die Klosterangehörigen. Dazu gehörten auch noch Wirtschaftsräume.
An der Außenmauer des Klosters gab es die Leopoldskapelle, die die Pforte zum Kloster bildete. Sie wies einen Ausgang nach außen als auch nach innen in den Innenbereich auf.
Im Wald rund um das Zentrum befanden sich noch sieben Eremitorien, die teilweise als Überreste erhalten sind. Auch deren Stifter sind noch bekannt.
- Eremitorium von Antonius von Padua, erbaut von Kaiser Ferdinand III.
- Heiligen Joachim von Kaiserin Maria Anna, Ferdinands Gattin
- Teresa von Ávila von Erzherzogin Maria Leopoldine von Tirol
- Heiliger Philippus von König Philipp IV. von Spanien
- zur lieben Frau von König Philipp IV. von Spanien
- hl. Stephanus vom Bischof von Raab
- der heiligen Schutzengel vom Bischof vom Bsichof von Waitzen
Geschichte
Das Kloster wurde im Jahr 1644 von Eleonora von Mantua, der dritten Ehefrau von Erzherzog Ferdinand III., die Herschaft Scharfeneck in ihrem Besitz hatte, gegründet. Die Kirche wurde der Heiligen Anna geweiht. Die Anlage wurde allerdings im Zuge der Türkenbelagerungen im Jahr 1683 niedergebrannt. Das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen erlangte aber unter Maria Theresia wieder einen Aufschwung.
Im Zuge der Klosterauflassungen unter Joseph II. wurde das Kloster am 1. September 1783 geschlossen.
Während Teile des Klosters in der Folge einen Förster zur Verfügung standen, wurden andere Teile wie die Kirche als Lagerräume genutzt.
Innerhalb der Klostermauern, auch als Wüstenmauer bezeichnet, befanden sich neben einer Meierei, einem Fischteich, drei Steinbrüchen und einem Kalkofen, sieben Einsiedeleien, die im Wald verstreut waren.
Weblinks
Kloster Sankt Anna in der Wüste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Kloster St. Anna in der Topothek von Mannersdorf
- Ehemaliges Kloster St. Anna in der Wüste
- Das Kloster St. Anna in der Wüste
47.9534116.60019Koordinaten: 47° 57′ 12″ N, 16° 36′ 1″ O