Hans Trautmann

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Landeck, heute. Hier befand sich bereits im Mittelalter der Sitz eines landesfürstlichen Gerichtes, für welches Hans Trautmann viele Jahre als Richter tätig war.

Hans Trautmann (* im 14 oder 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1458[A 1]) war im 15. Jahrhundert Richter von Landeck.

Herkunft und Familie

Hans Trautmann stammte aus Zams im Gericht Landeck, wo seine Familie begütert war. Er war der Bruder des Gerichtsboten und Richters Heinrich Trautmann.[1]

Leben

Hans Trautmann wurde 1431 vom Stift Stams mit den Höfen und Gütern belehnt, die vermutlich in Zams lagen. Dabei könnte es sich um den Tatschhof gehandelt haben. Bereits 1429 wurde er erstmals 1429 im Zusammenhang mit der Aufnahme einer Zeugenaussage genannt, welche er in Vertretung von Dietrich Pfosel zu Fließ, damals Richter von Landeck, durchführte. Später war er für einen längeren Zeitraum (ca. 1445-1455) selbst Richter von Landeck.[2]

Unter dem Vorsitz von ihm und Peter Kobel, damals Richter von Laudegg[A 2] fällten 1445 mehrere Rechtssprecher, darunter Matheis Hochhuber und Jakob Blesy, den Rechtspruch in einem Streit zwischen den Orten Prutz und Kauns um die Vacker-Au.[3] 1455 ließ er eine Kundschaftsaufnahme durchführen, bei welcher der Gerichtsbote Heinrich Schatz als einer der Zeugen fungierte.[4]

1456 wurde er von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund der Münzreiche"), gemeinsam mit Balthasar von Pfunds und Peter Milauner, in der Pettnau als Rechtsprecher mit der Austragung von Zwistigkeiten zwischen den Meierleuten zu Roppen, ihre Nachbarn zu Oetz und anderen beauftragt.[2]1458 bestellte dieser Hans Trautmann neben Matheis Hochhuber, Peter Kobel, Heinrich Niedermair, Hans Rüther, Blasi von Serfaus und anderen als Rechtsprecher in einem Streit um einen Berg zwischen den Orten Graun Reschen (beide heute Teil der Gemeinde Graun im Vinschgau[A 3]) und Ramüs.[5]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 430f.
  2. 2,0 2,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 431
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360 und S. 431
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 391
  5. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360, S. 382 und S. 431

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390
  2. Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde Ladis, war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudeck, ehe dieser nach Ried im Oberinntal verlegt wurde.
  3. Graun, heute Curon Venosta, gehört seit 1919 zu Italien.