Müller der Königshofer Mühle

Aus ÖsterreichWiki
Version vom 7. Mai 2024, 08:19 Uhr von Karl Gruber (Diskussion | Beiträge) (Bilder einheitlich und kleiner)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hotter der Herrschaft Mönchhof[1], Detaildarstellung Königshof mit Mühle 1650 - Gesamtbild bei → Stephan Bader
Wappen von Abt Robert Leeb 1728–1755 ober dem Portal
Barockes Portal im Osttrakt der Mühle
Königshofer Mühle

Müller der Königshofer Mühle, ein Verwaltungszentrum des Stiftes Heiligenkreuz für die ungarischen Besitzungen Winden und Kaisersteinbruch war im Gut Königshof, die hiesige Mühle wurde von ihm selbst betrieben, die Meister waren Hofmüller, Müller der Herrschaft Königshof. [2]

Die Mühle der Herrschaft Königshof vom Stift Heiligenkreuz

Liste von Müllern der Königshofer Mühle

Das „Register Nr. 1 von 1604-1714“ der Herrschaft Königshof zeigt die Lebensnotwendigkeit dieses Berufes neben dem alles dominierenden Steinmetzhandwerk. Eine Auswahl:

Johann Keller 1679

Der protestantische Müller aus Kaisersteinbruch konvertierte am 23. September 1679 in der Wallfahrtskirche Maria Loretto zum röm.-katholischen Glauben.[3]

Joseph Daubinger 1691

Müller der Herrschaft Königshof, von Wilhelmsburg bei Lilienfeld. Die Kaisersteinbrucher Matrikel beginnen 1690: am 14. Mai 1691 war er Taudpate für Ambrosius Joseph, einen Sohn von Steinmetzmeister Martin Trumler

Michael Jaraschütz † 1693

„Den 19. Julius 1693 ist der ehrliche Junggeselle von Handwerk ein Beckh, gebürtig aus Landsberg in der Steyermarkh, derzeit aber gewester Pfüster (?) auf der H: Kreyzerischen Mühle Königshoffen[4]in den Freudhof der Pfarre Steinbruch ehrlich begraben, und eingesegnet worden, doch nur mit der letzten Ölung versehen worden, und generaliter absolvieret, alldieweil er sprachlos gähling worden ist.“

Totenbuch Kaisersteinbruch 1693

Philipp Lödinger 1693

Oberknecht in der Hofmühle zu Königshoffen, Sohn von Meister Georg Lödinger, gewester Stattmüller zu Rakhenspurg bey Canihsa, und Frau Barbara, beide verstorben. Er heiratete am 13. Juli 1693 in der Kapelle zu Königshof Magdalena Weißin, zweite Tochter des Meisters Georg Weiß, Hofmüller der Herrschaft Königshoffen, und Frau Felicitas. Zeugen: Richter und Geschworene aus Winden.

Georg Weiß † 1697

Hofmüller, Ehefrau Felicita, Tochter Salome heiratete 1693 den Müller Georg Hödl.

  • Testament vom 4. Februar 1697[5] Darin die Information: Unser jüngster Sohn Christian, weil derselbe noch jung und unerzogen ist, solle demselben die Mühle zu Winden am See verbleiben. [6]
  • Am 4. Mai 1697 starb Meister Weiß. In diesen Jahren waren P. Franz Rädler und P. Maurus Therer Verwalter.

Georg Hödl (1655–1705)

Bestandsmüller in Eisenstadt, Sohn von Thomas Hödl, Mitbürger in dem hochgräflichen Markt Größ in Untersteiermarkt und Frau Anna, beide verstorben. Er heiratete am 12. Juli 1693 in der Kapelle von Königshof Salome Weißin, Tochter von Georg Weiß, Hofmüller der Herrschaft Königshof und Frau Felicita. † 7. Februar 1705 Georg mit 50 Jahren.

Johann Georg Schön (1665–1736)

Müllermeister, verheiratet mit Frau Maria Anna. † 14. Jänner 1736 mit 71 Jahren als Senior-Müller.

  • Das Bürger- und Aidtbuch der Stadt Bruck an der Leitha dokumentiert Andre Schön, er wurde 1747 Bürger der Stadt Bruck an der Leitha und Bestandsmüller der oberen Stadtmühle.[7] Möglich ein Sohn, oder naher Verwandter?

Johannes Treffer (1672–1728)

Müller in Königshof, ledig, er heiratete am 2. August 1705 Frau Salome Hödlin, Witwe des Georg Hödl, Müllermeister ebendort. Nach Frau Salomes Tod ehelichte er um 1707 Ursula. † 14. Aug. 1728 Johann mit 56 Jahren.

Franz Gritsch (1689–1734)

Müllermeister von der herrschaftlichen Mühle, 1725 war er Taufpate und Herr Pfarrer schrieb die Bemerkung: Müllermeister Franz Gritsch und seine Braut Jungfer Anna Maria Fischerin. 1727 wurde geheiratet, im selben Jahr bestimmte die Verwaltung in Königshof Franz Gritsch zum Wirt im herrschaftlichen Gasthof in Kaisersteinbruch.[8]

Sebastian Heidler (1704–1732)

Müller, heiratete Frau Maria Elisabeth. † 17. Mai 1732 mit 28 Jahren. Die Witwe ehelichte 1732 den Müller Paul Kellner.

Paul Kellner (1705–1733)

Müllermeister in Königshof, von Fischamend, heiratete am 8. September 1732 Maria Elisabeth Heidlerin, Witwe des Sebastian Heidler, Müller. Ein Zeuge war Georg König, Müller in Bruck an der Leitha. † 12. November 1733 Paul mit 28 Jahren. Die Witwe ehelichte 1734 den Müllermeister Johann Wirschitzer.

Johann Wirschitzer (1697–1739)

Müllermeister, von Oberschön in Böhmen. Er ehelichte am 9. Februar 1734 Elisabeth Kellnerin, Witwe des Müllermeisters Paul Kellner. Die Zeugen waren Bürger zu Bruck. Bei ihren Kindern waren Franz Husar, Müller der Stadt Bruck an der Leitha und Frau Eva Taufpaten. † 5. Mai 1739 Johann mit 42 Jahren und 8 Monaten. Die Witwe heiratete im Juni 1739 den Müller Johann Adam Pleier. Das Bürger- und Aidtbuch der Stadt Bruck an der Leitha dokumentiert es, er wurde 1740 Bürger der Stadt und Meister der Brucker Müllerzunft.[9]

Joseph Wibaldoffsky (1726–1758)

Müller aus Schlesien, ehelicht am 21. August 1754 Magdalena Ullmannin. Ein Zeuge war Franciscus Antonius von Cichini, k. k. Postmeister in Wimpassing. † 11. Februar 1758 Joseph mit 32 Jahren. Die Witwe Magdalena heiratete 1765 den Webermeister Adalbert Illinger.

Johann Georg Zach 1758

Müllermeister, von Krumau in Südböhmen, er heiratete im Mai 1758 Rosalia Tullingerin (Tulbinger), Witwe des Johann Peter Tullinger, Bäckermeister von Bruck an der Leitha. Diese Familie war seit Jahrzehnten dort ansässig, das Bürger- und Aidtbuch der Stadt Bruck an der Leitha dokumentiert Hans Tulbinger, er wurde 1694 Bürger der Stadt und Meister der Brucker Bäckerzunft.

  • Grundbuch 1762: nach dem Tod des Steinmetzmeisters Johann Baptist Regondi sind Haus und Obstgarten durch Lizitation an sie gekommen. Zwei Jahre später wieder zurück an die Herrschaft gegeben. Wahrscheinlich ist die Übersiedlung nach Bruck.

Johann Georg Sonnleithner (1766–1796)

Müllermeister, er ehelichte Maria Anna Müllnerin von Gerhaus. 1788 wurde Sohn Michael geboren, er wurde auch Müller. † 7. November 1796 Johann Georg mit 33 Jahren. Die Witwe Maria Anna heiratete 1797 Johann Michael Litschauer, Müller in Königshof.

Friedhof Kaisersteinbruch, zwei Gräber der Königshofer Mühle, Nikolaus Müller † 1845, und Franz Xaver Müller † 1859
Friedhof Wilfleinsdorf, Gruft der Familie Gröschl, „Gröschl-Mühle“

Johann Michael Litschauer (1772– nach 1823)

Müller in Königshof, der Vater Johann Litschauer war Müller von Schwarzenau im Waldviertel, Transdanubien, und Mutter Johanna. Er heiratete am 26. Juni 1797 Maria Anna Sonnleithnerin, Witwe des Johann Georg Sonnleithner, Müller hier in Königshof. Zeugen waren Franz Thoma, Müller der Herrschaft Magyarovar und Anton Weghuber, Müller in Potzneusiedl. Frau Maria Anna starb 1808 mit 43 Jahren, der Witwer, 36 Jahre alt, ehelichte am 16. Juli 1810 Elisabeth Carlin, 21 Jahre, ihre Eltern waren Johann Franz Carl, Müller von Bruck und Barbara. Die Zeugen waren Brucker Bürger, so Franz Metzler, Stadtanwalt ebendort. In diesen Jahren war P. Simon Heiss Verwalter.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Meister Michael Litschauer nach Bruck übersiedelt ist. Das Bürger- und Aidtbuch der Stadt Bruck an der Leitha dokumentiert Michael Litschauer, er wurde 1811 Bürger der Stadt und Meister der Brucker Müllerzunft.

Michael Sonnleithner (1788–

Müllermeister, * im Mai 1788 hier, Eltern waren Johann Georg Sonnleithner, Müllermeister der Herrschaft Königshof und Maria Anna. Er heiratete Theresia Thomain.

Nicolaus Müller (1783–1845)

Müllermeister, verheiratet mit Anna. † 9. Februar 1845 Nicolaus mit 62 Jahren.

Franz Xaver Müller (1829–1859)

Müllermeister, verheiratet mit Frau Maria. † 22. Jänner 1859 Franz mit 30 Jahren.

Die „Gröschl-Mühle“

Franz Gröschl (1827– )

Müllermeister, seine Eltern waren Franz Gröschl, Müller von Niederhollabrunn, und Theresia, geb. Hugelin. Er heiratete am 11. Juni 1860 die Witwe Maria Müllerin, geb. Mittermayer. Ein Zeuge war Nikolaus Müller, Müller in Bruck an der Leitha. 1888 wurde Sohn Franz geboren, auch er wurde Müller. In diesen Jahren war P. Cajetan Sevignani Verwalter.

Franz Gröschl (1888– )

Müllermeister, Eltern Franz Gröschl, Müller der Herrschaft Königshof und Frau Maria. In diesen Jahren war P. Andreas Kondits Verwalter.

  • Josef Wolf, der spätere Bürgermeister, arbeitete von Herbst 1920 bis Frühjahr 1921 als Mühlenarbeiter bei der Firma Gröschl.

Müllergesellen und Gehilfen

Alle diese Namen sind im „Historischen Lexikon Kaisersteinbruch“ enthalten, jedem wird eine Jahreszahl zugeordnet. Eine Auswahl:

  • Philipp Lödinger, Oberknecht der Hofmühle Königshoffen 1693
  • Franz Gritsch 1727, Caspar Miller 1747, Johann Joseph Rosen 1760, Franz Putter 1771, Georg Götz 1773,
  • Paul Thoma 1819, Mathias Lindmann 1822, Jacob Hofer 1846, Johann Hums 1873, Rochus Faulhuber 1879, Franz Fürst 1894, Paul Perkovácz 1894.
  • Johann und Karl Vorwallner 1921, Josef Melzer 1927.

1912 verkaufte das Stift Heiligenkreuz das Gut Königshof an das Militär

Die Absiedlung der Ortsbevölkerung 1938/39 durch die Nationalsozialisten

Siehe auch

Archivalien und Literatur

Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:

  • Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
  • Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
  • Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
  • Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731
  • Herbert Brettl: Von Albrechtsfeld bis Ziegelhof. Die Meierhöfe im Bezirk Neusiedl am See. Königshof, Die Mühle. Halbturn 2009. S. 206.
  • Österreichische Kunsttopographie, Band LIX, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Neusiedl am See. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Redaktionelle Leitung Andreas Lehne. Verlag Berger, Horn 2012, ISBN 978-3-85028-554-4, S. 120–150.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. w:Schnadegang, im Burgenland Hottergang
  2. Wolfgang Steiger, Es klapperten die Mühlen, Mattersburg 2018. Auf Seite 4 Bild und Text zur Gröschl-Mühle [1]
  3. Christian Szivatz, Organist in Loretto: Menschen in Loretto. Pilger in den Matrikenbüchern. In: Hornsteiner Hefte Nr. 56. 2009. S. 4.
  4. Ein Mühlenbursche, der Bescheid weiß [2]
  5. Archiv Stift Heiligenkreuz, Protocolle Königshof ab 1694
  6. Sepp Gmasz, Die Windener Mühlen. Die Untere Mühle. In: 800 Jahre Winden am See. 1217–2017. Herausgeber und Verleger Gemeinde Winden am See, S. 186/192f. ..Das (Windener) Banntaiding von 1677 und 1694 nennt Georg Weiß als Unteren Müller. Seine Witwe Felicitas starb am 16. März 1700 im Alter von 56 Jahren.
  7. Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850, zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha.
  8. Sepp Gmasz, Die Windener Mühlen. Die Gritsch/Bertoni–Mühle. In: 800 Jahre Winden am See. 1217–2017. S. 198–201. .. Zur Gritsch–Mühle, Georg und Barbara Gritsch Erbauet 1856. Dort hatte sich der Bildhauer Wander Bertoni angesiedelt.
  9. Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850, zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha.