Gottfried II. von Perchau

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gottfried (II.) von Perchau (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor 1380)[A 1], auch Gottfried Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau. Er ist das erste Mitglied dieser Linie der Perchauer, über das etwas mehr bekannt ist.

Herkunft und Familie

Gottfried (II.) Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war vielleicht der Sohn von Gottfried (I.) von Stain. Verheiratet war er mit Perchta aus der Familie der Pucher von Obdach. Er hatte mehrere Kinder, darunter den gleichnamigen Sohn: Gotthard (III.) Krug von Perchau.[1] Dieser war mit seiner Verwandten Katharina von Perchau († um 1400), einer der Töchter von Wigolais von Perchau († vor 1380) aus der Familie Stein von Perchau verheiratet und beerbte diese.[2]

Leben

Gottfried (II.) Krug von Perchau war ein Lehensmann der in Murau und Unzmarkt-Frauenburg ansässigen Adelsfamilie der Liechtensteiner. Weiterer Lehensbesitz von ihm gehörte dem Erzstift Salzburg.[3] Die eine Hälfte des Hofes im "Dörfli" (Hoferdorf) (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark), die ihm als Eigengut gehörte, verkaufte er 1334 an Konrad (II.) Stein von Perchau († vor 1346).[4] Da freieigener Besitz, selbst wenn er nur wenig Wert hatte, das Ansehen einer Familie im Mittelalter hob, gehörte Gottfried (II.) mit seiner Familie nur zur rangniedrigsten Standesgruppe.[3]

Gottfried (II.) Krug von Perchau wird 1331 unter den Zeugen in der Urkunde genannt, welche den Kauf des Gehöftes "Stilbacher" durch Niklas (III.) Stein von Perchau († vor 1380) belegt. Dort findet er sich unter den "ehrbaren Leuten" Konrad von dem Hasenbach, Fritz von Welz und Ulrich Zechner von Scheifling als Gopphrid Chrueg. 1333 kaufte er von seinem Schwager Heinz Pucher eine Gülte am Rodelsberg. Der Kauf wurde von Otto von Liechtenstein besiegelt, als Zeugen sind Konrad (II.) Stein von Perchau und dessen Söhne Konrad (III.) († nach 1343/53) und Niklas (II.) († um 1374/75) genannt.[1] 1334 verkaufte Gottfried (II.) eine Gülte zu Frauenburg an seinen Verwandten Niklas (I.) Stein von Perchau (Stain), ein Geschäft, das wieder von Otto von Liechtenstein bestätigt wird.[3]

Literatur

  • Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 24f.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 24
  2. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 22
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25
  4. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 15

Anmerkungen

  1. Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 24f.
  2. Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.