1938

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Ereignisse

LKW mit Anhängern Schuschniggs (Plakatfotos), Wahlaufruf für die Unabhängigkeit
  • 24. Februar: Kurt Schuschnigg beschwört in einer öffentlichen Rede die Unabhängigkeit Österreichs. Am 9. März gibt er bekannt, dass am 13. März eine Volksabstimmung über die österreichische Unabhängigkeit abgehalten werden soll, ein Coup, der nicht mit seinem Kabinett abgesprochen ist. Adolf Hitler befiehlt daraufhin die Mobilmachung der für den Einmarsch vorgesehenen 8. Armee und weist Arthur Seyß-Inquart am 10. März an, ein Ultimatum zu stellen und die österreichischen Parteianhänger zu mobilisieren. Die Volksabstimmung wird daraufhin abgesagt.
  • 11. März: Der Bundeskanzler Kurt Schuschnigg tritt nach einem Ultimatum Hitlers zurück. „Vor der Gewalt weiche“ er eher, als einen Kampf zu beginnen, erklärt Schuschnigg in einer Rundfunkansprache. Der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart bildet eine neue Regierung.
Anweisung Schuschniggs an das österreichische Heer, dem deutschen Einmarsch keinen Widerstand entgegenzusetzen
hochkantZivilisten begrüßen die einmarschierende Wehrmacht.

Burgenland

  • 15. Oktober: Mit dem Reichsgesetz von diesem Tag wird das erst 1921 zu Österreich gehörende Bundesland (nach dem Anschluss Gau) aufgelöst, wobei die nördlichen Bezirke dem Gau Niederösterreich und die südlichen Bezirke dem Gau Steiermark angeschlossen werden.

Kärnten

Niederösterreich

  • Am 20. Juni wird der Chef der Wehrkreisverwaltung Otto Knitterscheid ermächtigt, im Raum östlich von Zwettl militärischen Ansprüchen genügendes Gelände für einen Truppenübungsplatz zu beschaffen. Das bedeutet den Beginn der Aussiedlung der Orte zur Schaffung des Truppenübungsplatzes Döllersheim. Betroffen sind ungefähr 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften.
  • Mit Wirkung des "Gesetz über Gebietsveränderungen im Lande Österreich" vom 1. Oktober werden 15. Oktober 97 Gemeinden der Stadt Wien zu Groß-Wien angeschlossen. Der Zustand wird erst 1954 beendet.

Oberösterreich

Salzburg

Steiermark

Tirol

Vorarlberg

Wien

  • 15. März: Adolf Hitler hält vor zehntausenden jubelnden Menschen eine Rede auf dem Heldenplatz: „Als Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der deutschen Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich.“
Ankündigung des politisch manipulierten Versöhnungsspiels
  • 3. April: Im Praterstadion findet das von den Nationalsozialisten als Versöhnungsspiel bezeichnete Fußballspiel zwischen Deutschland und dem nur wenige Wochen vorher besetzte Österreich. Das unter besonderen politischen Umständen stattfindende Länderspiel, das bei 60.000 Zuschauern bei einem Ergebnis von 2:0 für Österreich endet, findet sich in keiner Länderspielstatistik wieder.[2]
  • 3. Oktober: Nachdem die Umstellung auf den Rechtsverkehr nach dem Anschluss in der restlichen Ostmark problemloser erfolgte, wird auch in Wien sowie in Niederdonau und nördlichen Burgenland die geplante Umstellung vom 3. September schon an diesem Tag vollzogen.[3]
  • 7. Oktober: Nach dem Rosenkranzfest mit Kardinal Innitzer kommt es vor dem Wiener Stephansdom zur spontanen Rosenkranz-Demonstration, an der rund 6.000 katholische Jugendliche teilnehmen. Am Abend des 8. Oktober stürmen und verwüsten daraufhin Mitglieder der Hitlerjugend das Erzbischöfliche Palais.
  • Mit Wirkung vom 15. Oktober traten die Gesetze über Gebietsveränderungen in Kraft, wodurch Groß-Wien entstand.
  • 10. Dezember: Der erste Kindertransport, den Tante Truus von Eichmann im Schatten der NS-Verfolgungspolitik abgerungen hat, verlässt den Bahnhof Hütteldorf mit jüdischen Kindern ohne ihren Eltern nach England. 10.000 weitere Kinder erleiden das selbe Schicksal und folgen diesem Transport noch aus dem gesamten Deutschem Reich.[4]

Außerhalb Österreichs

Auswahl bekannter Geborener

Auswahl bekannter Gestorbener

Weblinks

 1938 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Vom Schilling zum Euro bei der ÖNB vom 2. Juli 2020 abgerufen am 23. April 2021 (Archiv)
  2. Versöhnungsspiel im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  3. Rechtsfahren schon ab 19. September. In: Kleine Volks-Zeitung, 7. September 1938, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kvz
  4. „Tante Truus“, eine vergessene Heldin auf ORF vom 5. November abgerufen am 5. November 2019