Balthasar von Kuenring

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Schloss Seefeld, Mittelpunkt des Brandenburger Lehens nach einem Stich von Georg Mätthaus Vischer aus dem Jahr 1692

Balthasar (I.) von Kuenring (* im 15. Jahrhundert, um 1444; † im 15. oder 16. Jahrhundert, um 1500), auch Balthasar von Kuenring-Seefeld, war ein Adliger im Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Balthasar von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie[A 1] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenbergern großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war der Sohn von Jörg von Kuenring.[1].

Balthasar von Kuenring war zweimal verheiratet,

⚭ in 1. Ehe mit Elisabeth von Liechtenstein, einer Tochter des Grafen Niklas von Liechtenstein zu Murau († um 1499/1500).[A 2].
⚭ in 2. Ehe mit Gräfin Barbara von Montfort, genannt 1500, Schwester der Grafen Hermann (II.) († 1482) und Johann (III.) († 1469) von Montfort-Tettnang-Bregenz. Sie war eine Urenkelin des Minnesängers und Politikers Hugo (XII.) von Montfort († 1423).

Aus einer der beiden Ehe stammte sein Sohn Johann (IV.) von Kuenring (um 1481; † 1513) (auch Hans von Kuenring)[2], der mit Anna von Zelking, einer Tochter von Christoph (II.) von Zelking, verheiratet war und aus dieser Ehe mehrere Kinder hatte, darunter die Söhne[3].

  • Christof von Kuenring († um 1542) ⚭ mit Katharina von Boskowiz
  • Margareta von Kuenring

Mit seinen Enkeln[3] Albero (IX.) und Johann Ladislaus († 9. Dezember 1594) starb die Familie 1594 in männlicher Linie aus.[2]

Leben

Balthasar entstammte jenen Familienzweig, der mit dem Brandenburger Lehen belehnt war. Das Zentrum seiner Herrschaften war daher Seefeld, außerdem hatte er Besitzungen in Großschweinbarth.[1]. Unter seinen Nachfolgern, die protestantisch wurden, kam es um 1530 zu einer Erbteilung, durch welche die Machtposition der Familie wesentlich geschwächt wurde.[2]

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 23
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 24
  3. 3,0 3,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 235

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Ihre Schwester Cäcilia war mit dem Grafen Hermann (II.) von Montfort († 1482) verheiratet, dessen Schwester Barbara Balthasars zweite Ehefrau wurde. Vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3. S. 311