ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Die wilden Alten
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Die wilden Alten ist eine Gruppe von Menschen im Ruhestand, die ihr schöpferisches Potential im gesellschaftspolitischen Diskurs gezielt einsetzen wollen. Sie wurde vom österreichischen Schauspieler und Regisseur Otto Köhlmeier gegründet.
Die wilden Alten sind Menschen im Ruhestand, die keine Ruhe geben, die laut sind, sich einmischen, Stellung beziehen und schöpferisch-kreative, kritische Diskussions- und Gesprächsbeiträge zu gesellschaftspolitisch bedeutenden und aktuellen Themen liefern.
Ende 2023, Anfang 2024 erarbeitete Otto Köhlmeier ein Konzept, in dem er klar machte, dass das Wissen und Können, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten älterer Menschen viel zu wertvoll sind, als dass sie mit dem Eintritt in die Pension brach liegen gelassen werden sollten, was viel zu oft der Fall ist; dass ältere Menschen über Qualitäten verfügen, mit denen gesellschaftspolitisch bedeutende Akzente gesetzt werden könnten. [1] Er rief über regionale Medien interessierte Menschen auf, mit ihm gemeinsam als wilde Alte aktiv zu werden.[2][3][4] Obwohl vorerst auf den Raum Südoststeiermark beschränkt, melden sich über dreihundert ältere Menschen und erkundigten sich nach Möglichkeiten des Mittuns. Nachdem die Stadt Weiz (als einzige unter sechsundzwanzig angeschriebenen Kommunen in der Region) Räumlichkeiten für Treffen und Proben kostenlos zur Verfügung stellte, traf sich ab März 2024 eine Truppe von rund dreißig Pensionistinnen regelmäßig im Volkshaus der Stadt, um sich auszutauschen und erste Aktivitäten, kleine Szenen, kurze Programme zu erarbeiten, aufzubereiten, zu erproben.[5][6][7]
Als erstes Programm wurde eine rund fünfzigminütige Show erarbeitet über das Alter und das Altern, über das fehlende öffentliche (kommunale) Angebot an alte Menschen, über das Auffangen und Vertrösten der Alten mit Kartenspiel und Buschenschankausflügen. Eine Performance, welche die eigene Situation schildert und sich über den Umgang offizieller Einrichtungen (und der Gesellschaft) mit den Alten lustig macht, die Sache mit Lied, Wort und Spiel sarkastisch-ironisch vermittelt. Ein Programm, das in höchst unterhaltsamer Form klar macht, wer die wilden Alten sind, was sie wollen, was sie tun.[8][9] Ein Programm, das immer wieder gezeigt wurde und gezeigt wird und das einerseits vermitteln soll, zu was ältere Leute fähig sind, welches Kreativpotential in ihnen steckt. Und das andererseits Mut machen soll, bewusst machen soll, das kann ich auch, bei so etwas möchte ich auch dabei sein.[10][11][12]
Dieses Präsentationsprogramm wurde für verschiedene Anlässe variiert, verändert, ergänzt, erweitert. So wurde unter dem Titel „Von alten Schachteln“ ein Programm zum Bereich „Frauen-Alter-Arbeit-Armut“ für eine AMS-Initiative geschaffen. Unter dem Titel „VOM ALT SEIN ZU ALT(S)HEIM“ gestalteten die wilden Alten einen Gesundheitstag zum Thema „Alter und Demenz“ für die Gemeinde Gutenberg. Für das Grazer Volkskundemuseum wurde das Programm wesentlich erweitert und damit die Sonderausstellung „Altersgeschichten“ eröffnet.[13]
Zur Gesamtgruppe der wilden Alten, die sich wenigstens einmal (öfters auch zwei-, drei- oder viermal) in der Woche zum kreativen Austausch trifft, gibt es zusätzlich eine Trommelgruppe, eine Design- und Gestaltertruppe und eine Radio-Macher-Gruppe. Letztere hat in der Zwischenzeit bereits acht einstündige Sendungen für des Freie Radio Helsinki in Graz zum Thema „Alter“ gemacht.[14]
Seit Sommer 2024 beschäftigte sich die Gruppe (aus gegebenem Anlass) mit dem Thema „Demokratie erhalten, sichern ausbauen“. Neben theoretischen Auseinandersetzungen begann man an einem Programm mit dem Titel „NIE WIEDER“ zu arbeiten. Einer szenische Collage gegen Hass, Intoleranz, Faschismus und Krieg. Ein Programm, mit dem die wilden Alten (alle Kriegs– und unmittelbare Nachkriegsgeborene) von ihrer Kindheit, von den Geschichten ihrer Eltern und Großeltern, von den Gräueln der Barbarei berichten und die Jugend vor drohenden Gefahren warnen.[15][16] Dieses Programm wurde am 11. Jänner 2025 – faktisch zur Eröffnung des Gedenkjahres „80 Jahre Befreiung von Krieg und Faschismus“ – erstmals gezeigt. Ein Programm, das schon bei der Premiere tief beeindruckte und das Publikum begeisterte. [17][18][19][20] In einer Reihe von Folgevorstellungen eine tiefe Betroffenheit der Besucherinnen, verbunden mit nicht enden wollendem riesigem Applaus, Bravorufen und Standing Ovations. Höhepunkt der Aufführungsserie war der Auftritt der wilden Alten mit NIE WIEDER bei der Gedenkfeier der Stadt Graz am 9. Mai 2025 auf den Kasematten des Grazer Schlossberges, wo sich nicht nur tausend Gäste zutiefst betroffen vom Gebotenen und zugleich begeistert von der Darbietung zeigten, sondern wo viele andere über einen ORF-Live-Stream zusätzlich erreicht wurden.[21][22][23]
Zur Zeit arbeiten die wilden Alten noch vom Standort Weiz aus. Allerdings ist daran gedacht, Außenstellen in allen Teilen des Landes einzurichten. Anfragen gibt es in der Zwischenzeit vom Burgenland bis nach Vorarlberg.
Für ihr kulturpolitisches Engagement insgesamt, für ihren Einsatz für die wilden Alten speziell wurden Gabriele und Otto Köhlmeier von der Kleinen Zeitung zu den Köpfen des Jahres 2024 im Bereich der Kultur gewählt.[24]
Einzelnachweise
- ↑ DIE WILDEN ALTEN. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ „Die Wilden Alten“: Dieser Künstler sucht kreative Pensionisten für ein Pilotprojekt. 21. Februar 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Jetzt melden: Gestalten Sie unser Meidling mit! - Meidling. 6. August 2013, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ An alle im Ruhestand: Kreative Eingreiftruppe zur Rettung der Welt gesucht - Südoststeiermark. 21. Februar 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ oe1.orf.at: Wilde Alte retten die Welt | MO | 22 04 2024 | 7:53. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Soziales Engagement: Wilde Alte - "Wir wollen laut und sichtbar sein" - Hartberg-Fürstenfeld. 19. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Weiz und Umgebung: Jetzt kommen die „Wilden Alten“! 12. Juni 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Otto & Gabriele Köhlmeier: Volkshaus Weiz: Auftakt der „Wilden Alten“ am 10. Mai 2024 - Weiz. 8. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ „Ich möchte nicht versumpern!“: Was die „Wilden Alten“ am Freitag im Weizer Volkshaus treiben. 9. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Bürgermeisterin Elke Kahr lud ein: GROSSE BEGEISTERUNG IM RATHAUS - Graz. 13. November 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, Ulrike Lessing-Weihrauch: Grüße aus dem Unruhestand. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Begeistere Zuschauerinnen: DIE WILDEN ALTEN IN RADKERSBURG - Südoststeiermark. 17. November 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ DIE WILDEN ALTEN. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ DWA – Nie Wieder. Abgerufen am 26. Mai 2025 (de-de).
- ↑ „Die wilden Alten“ machen gegen Hass mobil. 17. Dezember 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Jung im Geist: "Wilde Alte" machen die Welt ein kleines Stück besser - Graz. 5. November 2024, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Nie Wieder: Die wilden Alten zeigten im Volkshaus Weiz auf - Weiz. 13. Jänner 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ „Nie Wieder!“ : Die „Wilden Alten“ wollen Zeichen gegen Krieg, Faschismus und Hass setzen. 10. Jänner 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Ein beeindruckendes Programm der wilden Alten: NIE WIEDER - Szenen gegen das Vergessen - Graz. 15. Jänner 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ oe1.orf.at: Die wilden Alten auf der Bühne | MI | 19 02 2025 | 7:53. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ "Nie wieder Faschismus“: Graz feiert Gedenktag mit Konstantin Wecker-Konzert. 3. April 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, Birgit Pichler: Starkes Zeichen gegen Krieg und Faschismus. Abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Die wilden Alten: NIE WIEDER - Szenen gegen das Vergessen - Weiz. 23. Mai 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Köpfe des Jahres 2024: Die Köpfe des Jahres aus der Region Graz und Umgebung: Das sind die Gewinner. 12. Februar 2025, abgerufen am 26. Mai 2025 (deutsch).