Andreas II. von Perchau

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Andreas von Perchau (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1432)[A 1], auch Andreas Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau, die in Neumarkt in der Steiermark ansässig war. Er gehörte zu den Dienstleuten der im Herzogtum Steier ansässigen Familie der Liechtensteiner.

Herkunft und Familie

Andreas Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war vermutlich einer der Söhne von Niklas (IV.) Krug von Perchau († nach 1377).[1] Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Elisabeth, die bei St. Marein (heute Teil von Neumarkt in der Steiermark) gelegene Lehen aus dem Besitz des Grafen Hermann (II.) von Cilli († 1435) besaß.[2] Sie war vielleicht eine Angehörige der auf der Feste Reichenegg bei Cilli ansässigen Familie der Reichenegger.[3]

Leben

Andreas (II.) Krug von Perchau, der wie sein Verwandter, vermutlich sein Großonkel, Gottfried (IV.) Krug von Perchau († 1449) als edel tituliert wird, tauschte 1420 gemeinsam mit seinen Brüdern Wolfhard († vor 1423) und Otto (V.) ihr gemeinsames Gut am Wolfsbühel bei Schönberg mit Friedrich von Stubenberg gegen die in Perchau gelegenen Chälbelhube im Staynach ob dem Hof. 1423 sind die drei Brüder zudem in einem Aktivlehenverzeichnis der steirischen Liechtensteiner in Bezug auf die Burg Stein (heute eine Ruine in Neumarkt in der Steiermark) genannt. Nach dem Tod seines Bruders Wolfhard übernahm Andreas Krug von Perchau die Vormundschaft für dessen Kinder. In dieser Position gelangte er 1423 in den Besitz weiterer Liechtensteiner-Lehen in der Gaal bei Knittelfeld, in Pöls und Katzling (beide heute Teil der Gemeinde Pöls-Oberkurzheim)[1]

Andreas (II.) war um 1428 Pfleger[A 3] auf der Burg Dürnstein (heute Ruine in Dürnstein. In dieser Position siegelte er eine Urkunde für die Brüder Gregor und Achaz Schurf, deren Ansitz in St. Lorenzen ob Murau (heute Teil der Gemeinde St. Georgen ob Murau) lag. 1431 verkaufte er die Pannwiese in der Perchau, die ihm als "freies Eigen" gehörte, an Otto den Anckhe, dessen Hof ein Teil des Edlingerhofes in der Perchau war.[2]

Literatur

  • Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 33f.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 31
  2. 2,0 2,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32
  3. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 35

Anmerkungen

  1. Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32
  2. Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.
  3. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.