Wolfhard von Perchau
Wolfhard, auch Wolfgang oder Wölflein von Perchau (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor1423)[A 1], auch Wolfhard Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau, die in Neumarkt in der Steiermark ansässig war. Er gehörte zu den Dienstleuten der im Herzogtum Steier ansässigen Familie der Liechtensteiner.
Herkunft und Familie
Wolfhard Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war vermutlich einer der Söhne von Niklas (IV.) Krug von Perchau († nach 1377).[1] Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Anna, die enge Beziehungen zu Jörg Steinacher hatte und vielleicht aus dessen Familie, die im Ennstal beheimatet war, stammte.[2] Wolfhard hinterließ eheliche Kinder, darunter die Söhne Sigmund, Heinrich, Hermann, Thomas und Niklas (VI.), für die sein Bruder Andreas (II.) († nach 1432) als Vormund belegt ist.[1]
Leben
Wolfhard Krug von Perchau erhielt 1413 den Hof im Stainach, der zuvor im Besitz von Niklas (IV.) Krug von Perchau gewesen war, von Otto von Liechtenstein als Lehen. Außerdem gehörten ihm Güter im Dietreichsbach[A 3]. 1420 tauschte er und seine Brüder Andreas (II.) und Otto (V.) ihr Gut am Wolfsbühel bei Schönberg mit Friedrich von Stubenberg gegen die in Perchau gelegenen Chälbelhube im Staynach ob dem Hof. 1423 sind die drei Brüder zudem in einem Aktivlehenverzeichnis der steirischen Liechtensteiner in Bezug auf die Burg Stein (heute eine Ruine in Neumarkt in der Steiermark) genannt.[1]
Seine Söhne Sigmund und Heinrich waren später in Einhorn (oder Einhörn) bei Knittelfeld ansässig.[3] Sie begründeten dort eine Seitenlinie, die aber ihre Ritterbürtigkeit verlor und bürgerlich wurde.[4] Seine anderen Söhne Hermann, Thomas und Niklas (VI.) hatten ihren Sitz auf dem Hof im Gstein bzw. zu Stainach östlich von Perchau. 1438 verpfändeten sie etliche Güter, darunter die von ihrem Vater durch Tausch erworbene Chälbelhube und die Lueghube, an Dietrich Kribitz, einem Bürger von Judenburg, der diese dann an Matthias Harrer, einen anderen Bürger von Judenburg, übertrug. Damit beglichen die Brüder auch eine Schuld, die sie von ihrem Onkel Andreas (II.) Krug von Perchau († nach 1432) geerbt hatte, eine Rücklösung des Pfandes unterblieb.[3]
Literatur
- Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 33f.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 31
- ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 36
- ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 34
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32
- ↑ Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.
- ↑ Der Dietreichsbach war ein Bach beim Gehöft Dietmayer. Die nur genannten Güter befanden sich im Umfeld von diesem Bach.