Burg Hausenbach

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Burg Hausenbach - heute

Die Burg Hausenbach, im Mittelalter als Burg bzw. Feste belegt, wurde unter der Familie Enenkel von Albrechtsberg zu einem Renaissanceschloss um- und ausgebaut. Es gehört heute zu jenen Schlössern im Dunkelsteinerwald, die noch immer ständig bewohnt und bewirtschaftet werden.

Lage

Die Burg Hausenbach liegt im Ort Hausenbach (heute Teil der Gemeinde Karlstetten). Sie befindet sich auf der einzigen, kaum Meter hohen Felskuppe in der Mitte eines engen Tal des Kremnitzbaches und wird von diesem und der Straße längsseitig "begleitet".[1]

Das Bauwerk

Die Burg Hausenbach stammt aus dem 13. Jahrhundert. Optisch erinnert sie von der Ferne an eine Kirche.[1] Allerdings ist der vermeintliche Kirchturm in Wirklichkeit der frühere Bergfried.[2] Die Burg besteht nämlich nur aus diesem und dem Palas, der im 16. Jahrhundert auf drei Stockwerke erhöht wurde.[3]

Burg Hausenbach im Mittelalter

Die Burg Hausenbach im 18. Jahrhundert, Stich von Georg Matthäus Vischer (1628–1696), um 1672

Die Burg, die wegen ihrer Lage ursprünglich nur das "Haus am Bach" genannt wurde, dürfte Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Urkundlich wird sie erstmals 1237 erwähnt. Sie hatte viele Besitzerfamilien aus der näheren und weiteren Umgebung.[1][4]

Im Mittelalter dürfte die Burg Hausenbach meistens im Besitz der Familie von Toppel gewesen sein. 1282 starb Ulrich (I.) von Doppel im "Haus am Bach", das damals als Feste bezeichnet wurde. 1299 hatten die Brüder Ulrich und Rueger von Michelstetten auf der Burg ihren Sitz. 1350 ist ein Ulrich von Hausenbach in Karlstetten als Schuldner von Weichard von Doppel genannt, der Letztere dürfte damals im Besitz der Burg gewesen sein. 1354 gehörte die Burg Stephan von Toppel "als freies Eigen". Um 1471 wird die Familie Doppler, die möglicherweise mit der Familie von Toppel ident ist, als Eigentümer genannt.[4]

Burg Hausenbach in der Neuzeit

Zwischen 1515 und 1580 gehörte Burg Hausenbach der Adelsfamilie von Zinzendorf. Um 1580 kam sie in den Besitz von Hans Jöppl von Arnsdorf. Unter ihm dürfte sie zum Renaissanceschloss ausgebaut worden sein. 1585 kam die Burg in den Besitz der Freiherrenfamilie von Jörger, denen auch das Schloss Walpersdorf (heute Teil der Gemeinde Inzersdorf-Getzersdorf) gehörte. Nur wenig später wurde der Burgherrschaft von Hausenbach die Blutgerichtsbarkeit verliehen. Die Freiherrenfamilie von Jörger waren Protestanten. Nach der "Schlacht am Weißen Berg" (8. November 1620) wurden mehrere Familienmitglieder inhaftiert und enteignet. Die Burg Hausenbach kam 1625 in den Besitz von Kaiserin Eleonora († 1655). Dennoch wurde die Burg und der Ort Hausenbach im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) von den kaiserlichen Truppen geplündert. Erst nach Kriegsende kam es zu einer Versöhnung mit einem Familienzweig der Freiherrenfamilie von Jörger, der inzwischen wieder katholisch geworden war. Diesem wurde 1656 die Hälfte des einstigen Besitzes, darunter auch die Burg Hausenbach, rückerstattet.[4]

Bereits 1657 kam Burg Hausenbach durch die Heirat von Georg Ludwig Graf Sinzendorf, gemeinsam mit dem Schloss Walpersdorf, wieder in den Besitz der dieser Familie. Unter ihm muss die Burg noch gut bewehrt gewesen sein, denn 1663 wurde sie als Zufluchtsort für die Bevölkerung bestimmt. Nach seinem Tod wechselte Burg Hausenbach mehrmals ihre Besitzer. Bis ins dritte Viertel des 20. Jahrhunderts blieb sie aber besitzmäßig mit Walpersdorf verbunden, zuletzt als sie sich im Besitz einer Missionsgesellschaft befand.[4]

Burg Hausenbach heute

1972 wurde die Burg Hausenbach von dieser Missionsgesellschaft verkauft. Um 1980 fanden umfangreiche Restaurierungen und Modernisierungen vor allem an der Vorburg statt.[4] Heute ist die Burg Hausenbach in Privatbesitz. Sie kann nur von außen besichtigt werden.[3]

Literatur

Weblinks

 Burg Hausenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 32
  2. vgl. Hausenbach, Burgen-Austria.AT, abgerufen am 23. August 2025
  3. 3,0 3,1 vgl. Hausenbach, Burgenwelt.ORG, abgerufen am 23. August 2025
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 vgl. Hausenbach, Wehrbauten.AT, abgerufen am 23. August 2025
Wikipedia logo v3.svg
Zu diesem Artikel gibt es in den folgenden Sprachversionen der Wikipedia weitere Informationen:
Deutsch