Hans Weissenbach
Hans Weissenbach, auch Hans Weissenpach (* vermutlich noch im 16. Jahrhundert; † nach dem 7. Oktober 1592 und vor dem 24. Mai 1593[1]) führte als Wirt von St. Christoph im 16. Jahrhundert die landesfürstliche Taverne zu St. Christoph am Arlberg, die nach dem Tod von Heinrich von Kempten um 1421 aus dem Hospiz zu St. Christoph am Arlberg entstanden war.
Herkunft und Familie
Hans Weissenbach war mit Barbara Wölfin verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er mindestens drei Kinder:
- Conrad Weissenbach,
- Gabriel Weissenbach und
- Anna Weissenbachin ∞ mit Peter Widerin, ansässig in Pettneu († 1593).[1]
Leben
Hans Weissenbach war 1553 im Dorf Schnann (heute Teil der Gemeinde Pettneu) ansässig. 1563 pachtete er den landesfürstlichen Turm und das alte Jagdhaus zu Pettneu, die er beide als Wirtshaus und Herberge genutzt haben dürfte. Nach dem Weggang von Adam Regenspurger war er 1569-1573 Wirt der landesfürstlichen Taverne zu St. Christoph am Arlberg.[3]
Später hatte er seinen Wohnsitz im Dorf Vadiesen (heute Teil der Gemeinde Pettneu), direkt an der Grenze zum Dorf Gand (heute Teil von St. Anton am Arlberg).[2] Er dürfte dort Bauer mit einem ansehnlichen Besitz und vielleicht auch Wirt gewesen sein.[1] 1580 war er als Prokurator seiner Ehefrau in einen Erbschaftsstreit verwickelt. 1583 führte er einen Prozess um den Grenzverlauf einer Wiese mit Sebastian Geiger in Pettneu. Im Dezember 1581 führte er eine Ehrenklage gegen Christian Zengerli, der damals in Pettneu wohnte und ihm daraufhin Abbitte leisten musste. Etwa gleichzeitig verklagte er Wolfgang Tschol aus Schnann wegen Körperverletzung, nach dessen Darstellung es sich aber nur um einen unerfreulichen gegenseitigen Wortwechsel gehandelt haben soll. 1586 verklagte er Jacob Wüesstner zu Pettneu und dessen Ehefrau Sophia Fridlin, weil sie angeblich ihr Vieh auf seinen Gütern, Wiesen und Äckern herumlaufen ließen, wobei es zwischen ihnen zu gegenseitigen Schmähungen gekommen war. Dieser Prozess endete mit einem Vergleich.[2] Dass er um 1588 und um 1591 zweimal mit einer Vormundschaft betraut wurde, zeigt, dass er trotz seiner Streitigkeiten mit seinen Nachbarn recht angesehen gewesen sein muss.[4]
Literatur
- Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 302-304