Hugo Fischer von Röslerstamm
Hugo August Eduard Fischer Edler von Röslerstamm (* 20. August 1856 in Pest, Königreich Ungarn, Kaisertum Österreich; † 3. Juni 1917 in Ternberg, Erzherzogtum Österreich ob der Enns, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Ingenieur und Generaldirektor der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabrik-AG in Mähren.
Leben
Hugo Fischer von Röslerstamm kam 1856 in der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph I. als jüngstes von drei Kindern des Ehepaares Franz Josef Fischer Edler von Röslerstamm und dessen Gattin Marie geb. Wanausek in Pest (heute Stadtteil von Budapest) zur Welt. Anno 1873 schloss Fischer-Röslerstamm die Wiener-Kommunal-Oberrealschule in der Vorstadt Wieden mit Vorzug ab[1] und erlernte, wie schon sein Vater, den Beruf des Eisenbahningenieurs. Am 8. Juni 1876 ehelichte Hugo Fischer-Röslerstamm seine Braut Helene Thereses Sophie Tugendreich geb. Stagl[2], die ihm drei Töchter schenkte: Olga Maria Johanna (1877-1960), Valerie Maria Theresia (1881-1969) und Elsa Maria Franziska (1883-1970).
Ein Jahr später erhielt er 1877 die Stelle als technischer Beamter bei der k.k. privilegierten Kaiser Ferdinands-Nordbahn in Wien[3]. Anno 1890 erhielt er den Direktionsposten der k.k. privilegierten Wagenfabrik Schustala & Co in Nesselsdorf in Mähren. Die Fabrik war ursprünglich ein Stellmacherbetrieb für Kutschen, entwickelte sich aber zu einem bedeutenden Hersteller von Eisenbahnwaggons und frühen Automobilen, die ab 1897 auf sein Geheiß hin produziert wurden. Unter seiner Leitung wurde die Firma zur Nesselsdorfer Wagenbau-Fabrik-AG t umgewandelt und zu einem wichtigen Akteur in der industriellen Entwicklung im Fahrzeugbau der Österreich-Ungarn und somit Mitteleuropas. Diese Firma war somit die älteste Automobilfabrik der Donaumonarchie. Produziert wurden die Fahrzeuge im mährischen Nesselsdorf, der Direktionssitz war jedoch in Wien.
Im Februar 1909 wurde Fischer-Röslerstamm auch als Kammermitglied in die Handelskammer Wien einberufen[4]. Zwei Jahre später bekleidete er auch das Amt des Präsidenten der Gesellschaft für städtische Fleischversorgung[5]. Aufgrund einer Erkrankung zog sich Fischer-Röslerstamm als Generaldirektor der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabrik-AG zurück und lebte die letzten Jahre seines Lebens im oberösterreichischen Ternberg auf seinem 1914 angekauften "Buschengut" im dortigen Bäckengraben, wo er auch am 3. Juni 1917 verstarb[2] und in aller Stille am dortigen Friedhof zur letzten Ruhe bestattet wurde[6].
Literatur
- Hugo Fischer von. Röslerstamm †. In: Allgemeine Automobil-Zeitung, 17. Juni 1917, S. 18 (online bei ANNO).
- Fischer von Röslerstamm, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie > Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Gesamtausgabe: Jahres-Bericht über die Wiener(-)Kommunal-Oberrealschule in der Vorstadt Wieden / Jahresbericht über die Wiener Kommunal-Oberrealschule im vierten Gemeindebezirke Wieden / Jahresbericht der Wiedner Kommunal-Oberrealschule in Wien, Jahrgang 1873, S. 50 (online bei ANNO).
- ↑ 2,0 2,1 Oberösterreich – Pfarre Ternberg – Sterbebuch Duplikate 1917-1917 (Tomus VI. pagina 162)
- ↑ Geschäftsbericht.: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1877, S. 163 (online bei ANNO).
- ↑ Von der Handelskammer. In: Neues Wiener Journal, 20. Februar 1909, S. 4 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juli 1911, S. 14 (online bei ANNO).
- ↑ Trauernachricht. In: Neue Freie Presse, 6. Juni 1917, S. 15 (online bei ANNO).
Weblinks
Hugo Fischer von Röslerstamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons