Langenerstraße
Die Langenerstraße (L2, auch Langener Straße) führt von Bregenz (Vorarlberg) als Abzweigung von der Vorarlberger Straße (L 190) am Ölrain über Langen-Hub bis zur Staatsgrenze nach Deutschland und mündet in die dort befindliche Staatsstraße (St 2001[1]). Die Langenerstraße hat eine Länge von rund 14,1 Kilometer.
Name
Die Bezeichnung der Straße rührt von der Gemeinde Langen bei Bregenz her. In der Gemeinde Langen hat die Straße jedoch regional nicht die Bezeichnung „Langenerstraße“.
Verlauf
Die Langener Straße führt über rund 1500 Meter über das Stadtgebiet von Bregenz und beginnt bei der Abzweigung von der L190 (Vorarlberger Straße)
47.4972639.734553 Über eine Länge von rund 400 Meter verläuft unterhalb der Langenerstraße der Citytunnel.
Sodann verläuft die Straße ab der Gemeindegrenze zu Kennelbach (etwa bei der Pfändertunnel Oströhrte
47.4885599.747007) über rund 2800 Meter bis zur Gemeindegrenze am St. Wendelinsbach
47.4917669.777518 zwischen Kennelbach und Bregenz-Fluh und von hier wieder über Gemeindegebiet von Bregenz rund 2500 Meter bis zur Gemeindegrenze von Langen (beim Wirtatobelbach)
47.5021179.793745
Von dort rund 4800 Meter durch die Gemeinde Langen bis zur Abzweigung der L4 (Vorderwälder Straße nach Krumbach)
47.5170659.845946 und sodann bis zur Staatsgrenze A/D
47.5330169.864609 sind es dann noch rund 2500 Meter (das längste Teilstück der L2 befindet sich somit im Gemeindegebiet von Langen – rund 7300 Meter).
Das erste Gebäude mit der Bezeichnung Langenerstraße 1 befindet sich rund 700 Meter vom Beginn der Langener Straße bei der Abzweigung zur L 190 entfernt noch in der Stadt Bregenz und ist in diesem Gebäude eine Filiale der Bregenzer Sparkassse
47.4932469.741632 Die ersten 700 Meter der L2 haben in Bregenz die Bezeichnung „Josef-Huterstraße“. In Kennelbach gibt es ein Gebäude mit der Bezeichnung: „Langener Straße 1“ (Privathaus)
47.4858769.76882 Im weiteren Verlauf hat die Langenerstraße mehrere regionale Bezeichnungen in den Gemeinden (z. B. Fluh, Fischanger, Hub).
Geschichte
Die erste Straße (autonome Straße) wurde über Bregenz – Fluh – Wirtatobel – Reichart/Stehlen – Langen nach Hub gebaut.[2]
1830 wurde von Alois Negrelli eine Straßenverbindung Kennelbach – Wirtatobel – Langen empfohlen, während Zivilingenieur Steger aus Feldkirch eine solche Straßenverbindung von Bregenz ins Wirtatobel entlang des Kustersbergs empfahl[3] (wie die Trasse dann auch ausgeführt wurde). Die Gemeinde Langen baute Anfang der 1880er-Jahre auf eigene Kosten dann eine Straße von Langen ins Wirtatobel unter Umgehung von Reichart/Stehlen, nach einem Projekt von Ferdinand Michalek, der sich wiederum auf älterer Projekte stützte.[2]
Interessiert an einer leistungsfähigen Straßen nach Bregenz war auch die Gemeinde Weiler (Bayern), die sich eine Belebung der Bahnlinie Röthenbach–Weiler davon versprach. Weil der Ausgangspunkt der Straße, Bregenz bzw. Kennelbach stark umstritten war, wurde zur Beruhigung der Kennelbacher eine eigene Zufahrtsstraße zur Langener Straße vorgeschlagen (siehe Straßenprojekt Kennelbach – Langen und 1899 ins Landesstraßenbauprogramm aufgenommen – bis heute nicht ausgeführt).
Der anspruchsvolle Bau der Langener Straße als Konkurrenzstraße von Bregenz ins Wirtatobel wurde 1902 bis 1904 durchgeführt und an die bestehende Verbindung Wirtatobel – Langen angeschlossen. Die Straßenbreite betrug damals durchschnittlich nur 4,50 Meter, 1967 waren es durchschnittlich 7 Meter. [2][4]
Die Verbindung vom Zollhaus Hub (Gemeinde Langen) bis zur Landesgrenze wurde dann 1908 bis 1910 gebaut. Es fehlte noch der Teil von Langen über Fischanger nach Hub. Da die Straßenführung von Langen nach Fischanger umstritten war, wurde dieser Teil erst nach fast 20-jährigem Streit 1927 ausgeführt.[5] Zudem war es auch die Bodenbeschaffenheiten vor Ort, welche den Bau des Teilstücks von Langen-Fischanger nach Langen-Hub erschwert haben.[6] Im Bereich des Kesselbaches wurde eine neue Grenzbrücke, etwa 100 Meter südöstlich der bestehenden Holzbrücke, errichtet, die je zur Hälfte von Vorarlberg und Bayern bezahlt wurde. In weiterer Folge wurde von dieser Brücke eine Staatsstraße nach Weiler (Bayern) gebaut (heute: St 2001).[7]
Die „Rotachtallinie“, einer Schnellstraße von Bregenz – Langen – ins Rotachtal – Weiler im Allgäu, kam nie über das Planungsstadium hinaus.[8] Bereits nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 war eine vierspurige Autobahn-Trassenführung östlich des Pfänders von Immenstadt her kommend negativ geprüft worden.
Öffentlicher Verkehr
Postautobus
Im Frühjahr 1929 wurde die erste Postautobuslinie von Bregenz in das Rotachtal (weiter nach Weiler und Isny) eingerichtet.[9]
Eisenbahnlinie durchs Rotachtal
Es gab Überlegungen, durch das Rotachtal auch eine Eisenbahnlinie von Röthenbach über Langen nach Bregenz zu führen. Diese wäre um etwa 20 Kilometer kürzer gewesen, als die tatsächlich gebaute Bahnlinie Bregenz – Lindau – Röthenbach.[10] Dieser Vorschlag wurde aus politischen Gründen nicht verwirklicht.
Einzelnachweis
- ↑ Früher Bundesstraße Nr. 32.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 43 ff (online: [1]).
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 37.
- ↑ Doris Klump: Die Straße im Bregenzerwald, Wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Arbeitskreis, 1967, S. 21.
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 38 ff.
- ↑ Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 29. Januar 1930, S. 5.
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S 40.
- ↑ Doris Klump: Die Straße im Bregenzerwald, Wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Arbeitskreis, 1967, S. 50, 73, 75 f.
- ↑ Wiener Zeitung vom 8. Mai 1929, S. 8.
- ↑ Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 15. März 1929, S. 5 f.