Leopold Nekowitsch
Leopold Nekowitsch (* 12. Jänner 1871 in Gratwein bei Graz, † 11. Oktober 1925 in Wien) war Arzt, der in Stammersdorf und später in Strebersdorf und Jedlersdorf tätig war.
Leben und Wirken
Leopold Nekowitsch wurde am 12. Jänner 1871 in Gratwein in der Steiermark geboren. Nach seiner Promotion 1895 an der Universität Graz begann er seine ärztliche Laufbahn in der Umgebung von Wien. Ab 1896 war er in Stammersdorf tätig und 1912 wurde er Stadtarzt für den 21. Bezirk, der Strebersdorf und Jedlersdorf umfasste. Er wurde als herausragender Diagnostiker beschrieben und war dafür bekannt, auch lange Wege mit Rad auf sich zu nehmen, um Kranke direkt in ihren Häusern zu behandeln.[1] Von 1913 bis zu seinem Tod war er auch langjähriger Arzt des Pensionats St. Josef in Strebersdorf, sowie der Schulbrüder.[2]
Neben seiner ärztlichen Tätigkeit war der Arzt auch sozial und kulturell aktiv. Im Jahre 1922 wurde er zum Ehrenmitglied des Stammersdorfer Männergesangsverein ernannt. Der 1862 gegründete Männergesangsverein war eine zentrale kulturelle Institution in Stammersdorf und besteht bis heute.
Tod und Begräbnis
Nekowitsch starb am 11. Oktober 1925 in Wien im Alter von 55 Jahren an den Spätfolgen einer nicht auskurierten Grippe. Am 15. Oktober wurde der Trauerzug durch die Dresdnerstraße zur Leopoldskirche in der Leopoldstadt von 500 Zöglingen des Pensionats St. Josef, zahlreichen Schulbrüdern sowie Vertretern der Ärzteschaft und vieler Vereine begleitet.[3]
Am 18. Oktober 1925 wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in seiner Heimatstadt Gratwein in der Familiengruft beigesetzt. [4]
Ehrungen und Wüdigungen
- Für seine Verdienste wurde ihm der Titel Medizinalrat verliehen.
- Zu seinen Ehren wurde am 7. Juni 1961 die Dr.-Nekowitsch-Straße in Stammersdorf im 21. Wiener Gemeindebezirk nach ihm benannt, die zuvor den Namen „Strebersdorfer Straße“ trug.
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. 12 Auflage. Wundergarten Verlag, 1. Februar 2022, ISBN 978-3-903070-17-2.
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. 2 De-Gy, Kremayr & Scheriau Orac, Wien 2004, ISBN 3-218-00743-7.
- Raimund Hinkel, Bruno Skyora: Heimat Floridsdorf. 1 Auflage. Verlag Afred Eipedldauer, Wien 1977, ISBN 3-85398-000-7.
Weblinks
- Dr.-Nekowitsch-Straße im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ Medizinalrat Dr. Leopold Nekowitsch. In: Floridsdorfer Zeitung. Organ für die Interessen der vereinigten Gemeinden Donaufeld, Floridsdorf, Groß-Jedlersdorf und Jedlesee / Floridsdorfer Zeitung. Organ für die Interessen der Groß-Gemeinde Floridsdorf und des Marchfeldes / Floridsdorfer Zeitung. Organ für die Interessen der politischen Bezirke Floridsdorf und Korneuburg / Floridsdorfer Zeitung. Organ für die deutsche, freiheitlich gesinnte Bevölkerung des Marchfeldes / Floridsdorfer Zeitung. Organ für die deutsche, freisinnige Bevölkerung des Marchfeldes / Floridsdorfer Zeitung. Volkswirtschaftliches Organ für den XXI. Wiener Gemeindebezirk und das gesamte Marchfeld, 17. Oktober 1925, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Dr. Leopold Nekowitsch †.. In: Grazer Tagblatt / Grazer Tagblatt. Organ der Deutschen Volkspartei für die Alpenländer / Neues Grazer Tagblatt / Neues Grazer Morgenblatt. Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / Neues Grazer Abendblatt. Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / (Süddeutsches) Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift „Bergland“, 20. Oktober 1925, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Todesfall. In: Reichspost, 18. Oktober 1925, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Gratwein. (Begräbnis des Medizinalrates Dr. Nekowitsch.. In: Grazer Volksblatt, 21. Oktober 1925, S. 6 (online bei ANNO).