Leopold von Neidegg

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Leopold (II.) von Neidegg zu Rastenberg (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1455), auch Leopold Neidegger oder Leopold Neudegger, war ein Adliger des Herzogtums Österreich. Er gehörte der (älteren) "Linie zu Ranna" an.

Herkunft und Familie

Leopold (II.) von Neidegg entstammte einer im Herzogtum Österreich ansässigen Ritterfamilie. Er war einer der Söhne von Hans (III.) von Neidegg († um 1425) aus dessen Ehe mit Kunigunde von Lassberg und der jüngere Bruder von Hans (IV. / VI.) von Neidegg, den seine Söhne beerbten.[1].[2] Er war der Schwager von Heidenreich Truchseß von Grub.[1]

Leopold von Neidegg war mit Katharina Gropatsch († 1495) verheiratet.[3] Er hatte mindestens drei Söhne:[1]

Leben

Leopold (II.) von Neidegg war seit 1444 Pfleger[A 1] von Gars, die er zusammen mit seinem Bruder Hans von den Erben von Hans Stockhorner, dem Untermarschall von Herzog Albrecht (V.) von Österreich gelöst hatte.[4] 1448 wurde er Rat und Diener von Kaiser Friedrich III. 1452 befand er sich im Konflikt zwischen dem Kaiser und dem Mailburger Bund auf der Seite des Kaisers. Erst um 1453 wechselte er auf die Seite von König Ladislaus Postumus, als Ulrich von Eyczing versuchte, ihm seine Pflegschaft Gars wegzunehmen. Danach gehörte er der Statthalterschaft für König Ladislaus im Herzogtum Österreich an.[1]

1451 überfiel Leopold von Neidegg Erhard (von) Reittorner, 1434–1452 Abt des bairischen Klosters Niederaltaich[A 2], als sich dieser im Erla-Hof (heute Teil der Gemeinde Spitz) aufhielt, und ließ ihn mit seinem Gefolge auf die Burg Brunn am Wald (heute Teil der Gemeinde Lichtenau) bringen, die seine Familie als "freies Eigen" besaß. Dort hielt er den Abt einige Zeit gefangen und wurde nach dessen Freilassung deshalb zu einer höheren Geldstrafe verurteilt.[5]

Nach seinem Tod wurde er in der Burgkirche von Ober-Ranna beigesetzt, wo sich Teile seiner Grabplatten erhalten haben. 1484 gelang seinen Söhnen vorübergehend die Vereinigung der Herrschaften Ober-Ranna, Brunn am Wald, Rastenberg und Albrechtsberg.[6]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 260
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 258
  3. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 71
  4. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 259
  5. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 73
  6. vgl. Brunn am Walde, Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 25. Oktober 2020

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
  2. Das Kloster Niederaltaich hatte Besitz in der Wachau, zu welchem der Erla-Hof in Spitz zählte. Im Mittelalter nutzten die Äbte des Klosters diesen gerne als Sommer- und Herbstresidenz. In diesem ist heute das Schifffahrtmuseum untergebracht. Die Pfarrkirche in Spitz war 1238-1803 dem Kloster Niederaltaich inkorporiert.