Lorenapass

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Bregenzerwaldgebirge.png
Blick über Alberschwende auf den Lorenapass (1964)
Blick von Alberschwenden nach Schwarzenberg über den Lorenapass

Der Lorenapass ist ein Alpenpass im Bregenzerwaldgebirge-Lorenaberge auf dem Gemeindegebiet von Schwarzenberg mit einer Passhöhe von 1048 m ü. A.[1] und für den öffentlichen Verkehr heute nur noch historisch bedeutsam. Er befindet sich auf dem Gebiet „Auf der Lorena“ im Bundesland Vorarlberg und verbindet die Gemeinde Alberschwende im Rheintal mit der Gemeinde Schwarzenberg im Bregenzerwald.

Name

Lorena kann als eine Ableitung von“laurus/laurea” = Lorbeer gedeutet werden. Lorbeersträucher wachsen in Vorarlberg teilweise wild.

Lage

Der Lorenapass liegt zwischen dem Brüggelekopf (1182 m ü. A.) im Nordosten (rund 1250 Meter Luftlinie entfernt) und dem Geißkopf (1198 m ü. A.) im Südwesten (rund 1550 Meter Luftlinie entfernt.[1] Dieser Teil des Bregenzerwaldgebirges gehört zu den Lorenabergen im engeren Sinne.

Die Gemeindegrenze von Alberschwende ist rund 470 Meter nördlich entfernt. Die Kapelle Greban (Alberschwende) rund 630 Meter nördlich und die Kapelle Kapelle hl. Theresia in Schwarzenberg rund 1250 Meter im Südosten. Der Weiler Brittenberg (Schwarzenberg) im Süden liegt rund 900 Meter Luftlinie entfernt. Der Losenpass ist südwestlich rund 2850 Meter Luftlinie entfernt.

Am Schnittpunkt der historischen Handelswege über Lorenapass und den Losenpass (1139 m ü. A., Bödele) liegt im Bregenzerwald die Gemeinde Schwarzenberg.

Geschichte

Die Verbindung in den Bregenzerwald vom Rheintal aus war über Jahrhunderte lediglich zu Fuß oder mit Saumtieren zu bewältigen. Solch eine Verbindung war der Lorenapass

  • von Bildstein – Oberbildstein (etwa 971 m ü. A.) – Alberschwende – Lorenapass – Schwarzenberg. Über ihn erfolgte ein Teil der Besiedelung des Bregenzerwaldes vom Alpenrheintal her (siehe auch: die seligen Geschwister).[2]

Weitere Passverbindungen in der Nähe waren z. B. über

  • Schwarzach – Linzenberg – Farnach – Alberschwende,
  • Dornbirn – Ammenegg – Bödele (Losenpass) - Schwarzenberg oder
  • Dornbirn – Schwende – Bödele – Schwarzenberg.

Flurnamen wie z. B. „Schwendenhütte“ und „An der Letze“ (militärisches Sperrwerk) weisen auf die militärstrategische Bedeutung dieses Passes im Dreißigjährigen Krieg hin.[3]

In unmittelbarer Mähe zum Lorenapass („Auf der Lorena“) sollte in der Parzelle Greban 1943 ein NS-Erholungszentrum für etwa 100 Personen entstehen. Es war ein eigener Flugplatz geplant sowie eine Seilbahn (Kabinenbahn) auf den Brüggelekopf. Die hier wohnhafte Bauernfamilie Metzler sollte ins Laiblachtal ausgesiedelt werden. Dieser Plan wurde kriegsbedingt nicht umgesetzt.[2]

Über viele Jahrzehnte wurde der Übergang auch von den Schwabenkindern genutzt, um schnell ins Allgäu zu gelangen.[4]

Wanderungen

Der Lorenapass ist einfach zu begehen, auch mit Kinderwagen, und bedingt keine besondere Ausrüstung.

Rundwanderweg (Sagenwanderweg) Alberschwende

Von Alberschwende auf den Lorenapass führt ein beschilderter Sagenwanderweg (ca. 3 Gehstunden, rund 10 Kilometer Weglänge, ca. 450 Meter auf- bzw. Abstieg), welcher die Spuren der Heiligen Merbod, Diedo und Ilga nachfolgt (auf dem Lorena¬pass trennten sich der Sage nach Ilga und Diedo vom Merbod). Von der Dorflinde in Alberschswende (Sagentafel M1) führt der Weg 100 m entlang der Haupstraße bis zur Merbotkapelle (auch Wendelinskapelle mit Sagentafel M2). Danach führt der Weg wieder zurück ins Ortszentrum und nach Einmündung der Dornbirnerstraße nach links in die Parzelle Stölzlen (Sagentafel M3). Hier beginnt der Aufstieg zum Lorenapass bis unterhalb Greban (Sagentafel M4). Beim Biobauernhof der Familie Metzler in der Parzelle Greban mit der Kapelle Greban (Sagentafel M5) führt der Weg weiter zum Lorenapass (Sagentafel M6). Von hier kann als Rückweg der Weg zur Berchtoldshöhe und zum Brüggelekopf ins Dorfzentrum zurück genommen werden.

Wanderweg auf den Spuren der 3 seligen Geschwister

Der Wanderweg führt über rund sechs Stunden von Alberschwende über Schwarzenberg nach Andelsbuch. Nachdem sich der Sage nach Merbod von Diedo und Ilga getrennt hatten, wanderten Diedo und Ilga nach Schwarzenberg bzw. Andelsbuch. Der Weg führt wie früher von Alberschwende (740 m ü. A.) auf den Lorenapass und von hier über den Unteren- und Obergeißkopf zur „St. Ilga Quelle“. Von dort weiter über Unterkaltberg in das Dorfzentrum Schwarzenberg (696 m ü. A.). Vom Ortszentrum Schwarzenberg kann über den Weiler „Zur Egg“, „Ammannswäldle“, vorbei am Weiler Au, der Bregenzerach folgend, am Stausee des Kraftwerks vorbei bis zum Auacker, weiter bis zur Parzelle Ruhmanen/Wirth – das Ortszentrum von Andelsbuch (613 m ü. A.) erreicht werden. Auf dem Weg befinden sich Informationstafeln.

Weitere Wanderungen

Der direkte Weg vom Dorfzentrum Alberschwende auf den Lorenapass nimmt etwa 1 Stunde in Anspruch. Vom Lorenapass auf die Berchtoldshöhe sind es etwa 20 Minuten Gehzeit und auf den Brüggelekopf rund 45 Minuten.

Vom Lorenapass führen Güterwege und Wanderwege unter dem Geißkopf vorbei auf den Losenpass zum Bödele (etwa 1 ½ Stunden Gehzeit, über das Beientobel rund 1 ¾ Stunden Gehzeit). Nach Maien, Schwarzenberg, sind es vom Lorenapass rund 25 Minuten Gehzeit, ins Dorfzentrum von Schwarzenberg rund 1 Stunde, nach Egg rund 2 ½ Stunden.

Weblinks

 Lorenapass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Austrian Map online 1:50.000 (ÖK 50) des BEV. Es gibt bei diesem Pass verschiedene Höhenangaben, von 1045 bis 1050 m.ü.A.
  2. 2,0 2,1 Siehe Informationstafel bei der Kapelle Greban.
  3. Siehe auch Infotafel 11 des Sagenweges auf dem Lorenapass.
  4. Siehe Erinnerungsstein etwas unterhalb des Lorenapasses.

47.434079.843478Koordinaten: 47° 26′ 3″ N, 9° 50′ 37″ O