Marquard von Kuenring

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Marquard von Kuenring (* im 16. Jahrhundert, um 1506; † im 16. Jahrhundert, um 1572)[1], auch Marquard von Kuenring-Seefeld, war ein Adliger im Herzogtum Österreich.

Herkunft und Familie

Marquard von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie[A 1] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenberger großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war einer der Söhne von Johann (IV.) von Kuenring aus dessen Ehe mit Anna von Zelking, er war ein Enkel von Balthasar von Kuenring und Christoph von Zelking.[1]

Marquard von Kuenring war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen mehrere Kinder[1],

∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Starhemberg,
  • Johann (V.) von Kuenring († vor 1572)
  • Albero (IX.) von Kuenring († um 1589)
∞ in 1. Ehe mit Barbara von Scherfenberg
  • Georg von Kuenring († vor 1589)
  • Elisabeth von Kuenring († um 1591)
∞ in 2. Ehe mit Barbara von Rottenburg
  • Georg Marquard von Kuenring († um 1586)
∞ in 2. Ehe mit Katharina von Polheim, Tochter des Freiherren Hans von Polheim († um 1575) und Zwillingsschwester von Georg Erhard von Polheim († 1568)[2]
∞ Siegmund Breuner

Leben

Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem Brandenburger Lehen belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.[3].

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 214
  3. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 24

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.