Robert Schorisch

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Robert Schorisch (*1814 in Witzen, Brandenburg; † 18. Juli 1889 in Graz, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Unternehmer und Industriebetriebsleiter im Bereich der Zuckerindustrie.

Leben

Robert Schorisch kam im Jahr 1814 in brandenburgischen Witzen (heute Polen) zur Welt und wurde nach evangelischem Ritus getauft. Er emigrierte bereits in jungen Jahren in das damalige Kaisertum Österreich. Nach seiner Ausbildung als Chemiker begann er seine industrielle Karriere in der neu gegründeten Zuckerfabrik Dürnkrut in Niederösterreich und wurde ihr Direktor. Auch pachtete Schorisch gemeinsam mit anderen Unternehmern die Zuckerfabrik in Wieselburg und wurde später Miteigentümer der Zuckerfabrik in Groß-Tany (heute Nagy-Tány, Ungarn). Im März 1867 war er neben Mitgliedern der Familien Ritter von Schoeller und Ritter von Skene sowie Karl Borckenstein Mitbegründer der Leipniker Rübenzuckerfabriks AG[1], welche ab 1871 als Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken AG firmierte und deren technischer Leiter er wurde. Die Firma zu einem der bedeutendsten Zuckerproduzenten der Habsburgermonarchie. Der von ihm mitentwickelte Zucker aus der Fabrik in Leipnik war für seine hohe Qualität bekannt und erzielte gute Marktpreise.

1874 führte er in der Lundenburger Raffinerie die Würfelzuckererzeugung ein und setzte 1877, um die Ausbeute weißer Ware aus Rohzucker zu steigern, das Osmoseverfahren ein. Robert Schorisch war ein Pionier der industriellen Zuckerproduktion in Mitteleuropa und trug maßgeblich zur Entwicklung der österreichisch-ungarischen Zuckerindustrie im 19. Jahrhundert bei. Da Schorisch bereits seit 1882 zu kränkeln begann, zog er sich 1887 aus gesundheitlichen Gründen ganz von der Leitung der Fabriken zurück und verstarb im Juli 1889 in Graz.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Artikel in: Wiener Zeitung, 3. März 1867, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz