Vöslauer Kammgarnfabrik Werk Möllersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Baumwollspinnerei wurde vom 1790 geborenen und aus [[w:Mainz|Mainz]] stammenden ''Josef Mohr'' im Jahr 1824 gegründet. Eine erste Urkunde stammt von September 1826. In diesem Jahr wurde auch die Fabrik errichtet. Energielieferant war eine Wasserturbine mit einer Leistung von 30 PS aus dem [[Badner Mühlbach]].  
Die Baumwollspinnerei wurde vom 1790 geborenen und aus [[w:Mainz|Mainz]] stammenden ''Josef Mohr'' im Jahr 1824 gegründet. Eine erste Urkunde stammt von September 1826. In diesem Jahr wurde auch die Fabrik errichtet. Energielieferant war eine Wasserturbine mit einer Leistung von 30 PS aus dem [[w:Badener Mühlbach|Badener Mühlbach]].  


Bereits kurze Zeit danach wurde diese Leistung zu wenig und so wurde 1838 ein Dampfkessel errichtet. Die notwendige Kohle wurde aus dem steirischen [[Fohnsdorf]] bezogen.  
Bereits kurze Zeit danach wurde diese Leistung zu wenig und so wurde 1838 ein Dampfkessel errichtet. Die notwendige Kohle wurde aus dem steirischen [[Fohnsdorf]] bezogen.  
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1861 erwarb ''Wilhelm Bidtel'' (1824-1872) das Unternehmen und firmiert unter ''k.k. priv. Baumwoll-Spinnerei von Wilhelm Bidtel in Möllersdorf Wolfstraße''. Noch im Jahr 1868 wird unter dieser Adresse ein Arbeiterwohngebäude errichtet. Im Folgejahr 1869 ging das Unternehmen jedoch in Konkurs und das Werk wurde stillgelegt.
1861 erwarb ''Wilhelm Bidtel'' (1824-1872) das Unternehmen und firmiert unter ''k.k. priv. Baumwoll-Spinnerei von Wilhelm Bidtel in Möllersdorf Wolfstraße''. Noch im Jahr 1868 wird unter dieser Adresse ein Arbeiterwohngebäude errichtet. Im Folgejahr 1869 ging das Unternehmen jedoch in Konkurs und das Werk wurde stillgelegt.


Im Jahr 1871/72 wurde durch ein Bankenkonsortium der [[w:Creditanstalt-Bankverein|Creditanstalt]] und der Union Bank mit der ''Elsässischen Maschinenfabrik'' und anderen Teilhabern die ''Möllersdorfer Kammgarnspinnerei und Weberei'' gegründet. Dazu wurde eine [[w:Spinnen|Vorspinnerei]] bis zur [[w:Zwirn|Zwirnerei]] mit 9.000 Spinnspindeln und 1.000 Zwirnspindeln eingerichtet. 1873 wird auch noch das Kesel- und Maschinenhaus, sowie die Arbeitssäle ausgebaut. 1874 wurde das Unternehmen aber abermals liquidiert.
Im Jahr 1871/72 wurde durch ein Bankenkonsortium der [[w:Creditanstalt-Bankverein|Creditanstalt]] und der Union Bank mit der ''Elsässischen Maschinenfabrik'' und anderen Teilhabern die ''Möllersdorfer Kammgarnspinnerei und Weberei'' gegründet. Dazu wurde eine [[w:Spinnen|Vorspinnerei]] bis zur [[w:Zwirn|Zwirnerei]] mit 9.000 Spinnspindeln und 1.000 Zwirnspindeln eingerichtet. 1873 wird auch noch das Kessel- und Maschinenhaus, sowie die Arbeitssäle ausgebaut. 1874 wurde das Unternehmen aber abermals liquidiert.


1876 nahm die Vöslauer Kammgarnfabrik AG auf Basis eines [[w:Pacht|Pachtvertrages]] die Produktion von [[w:Schafwolle|Schafwollgarnen]] und -zwirnen auf und konnte bei einer Versteigerung 1877 das Unternehmen erwerben.
1876 nahm die Vöslauer Kammgarnfabrik AG auf Basis eines [[w:Pacht|Pachtvertrages]] die Produktion von [[w:Schafwolle|Schafwollgarnen]] und -zwirnen auf und konnte bei einer Versteigerung 1877 das Unternehmen erwerben.
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Nach den Verlagerungen der Textilindustrie Gesamtösterreichs in den asiatischen Raum wurden noch Rettungsversuche der Mutterfirma unternommen. Die neue Struktur mit der Umwandlung in die Gründung der ''Textil-Ost'' führte 1976 zur Stillegung des Werkes in Möllersdorf, konnte aber schließlich die Mutterfirma auch nicht vor dem Konkurs im Jahr 1978 retten. Zum Zeitpunkt der Schließung verfügte das Werk über 7 Vorspinnsortimente, 40.000 Ring- und 18.000 Zwirnspindeln, sowie 2.400 Spulstellen, davon 14 Autoconer mit je 50 Spulstellen.
Nach den Verlagerungen der Textilindustrie Gesamtösterreichs in den asiatischen Raum wurden noch Rettungsversuche der Mutterfirma unternommen. Die neue Struktur mit der Umwandlung in die Gründung der ''Textil-Ost'' führte 1976 zur Stillegung des Werkes in Möllersdorf, konnte aber schließlich die Mutterfirma auch nicht vor dem Konkurs im Jahr 1978 retten. Zum Zeitpunkt der Schließung verfügte das Werk über 7 Vorspinnsortimente, 40.000 Ring- und 18.000 Zwirnspindeln, sowie 2.400 Spulstellen, davon 14 Autoconer mit je 50 Spulstellen.


Im Jahr 1980 wurde das Areal an die [[w:Semperit AG|Semperit]] verkauft, von der es die Stadtgemeinde Traiskirchen im Jahr 1987 erwarb.  
Im Jahr 1980 wurde das Areal an die [[w:Semperit AG|Semperit]] verkauft, von der es die Stadtgemeinde Traiskirchen im Jahr 1987 erwarb.


== Quelle ==
== Quelle ==

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