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Dieses Bürgerspitalzinshaus (Konskriptionsnummer: Stadt Wien, Nr. 1100) wurde im Jahr 1790 eröffnet und bestand bis zum Jahr 1875. Wie bereits das Kloster und das Spital reichte die Anlage von der Kärntner Straße bis zum Lobkowitzplatz und von der Augustinerstraße bis zur Gluckgasse. Sie hatte zehn Höfe, 20 Stiegen, 220 Wohnungen und zahlreiche Geschäftslokale sowie 6 Eingänge. Die Mietzins-Einnahmen kamen dem Bürgerspitalfonds zugute, dem das Gebäude nun gehörte und durch den damals die Altenversorgung der Stadt finanziert wurde. Die Mieterinnen und Mieter dieses Hauses kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Nachgewiesen sind unter anderen Eleonore und Johann Emanuel Schikaneder, Friedrich Treitschke und andere, darunter auch viele Sänger, Musiker und Komponisten des nahegelegenen Kärntnertortheaters. | Dieses Bürgerspitalzinshaus (Konskriptionsnummer: Stadt Wien, Nr. 1100) wurde im Jahr 1790 eröffnet und bestand bis zum Jahr 1875. Wie bereits das Kloster und das Spital reichte die Anlage von der Kärntner Straße bis zum Lobkowitzplatz und von der Augustinerstraße bis zur Gluckgasse. Sie hatte zehn Höfe, 20 Stiegen, 220 Wohnungen und zahlreiche Geschäftslokale sowie 6 Eingänge. Die Mietzins-Einnahmen kamen dem Bürgerspitalfonds zugute, dem das Gebäude nun gehörte und durch den damals die Altenversorgung der Stadt finanziert wurde. Die Mieterinnen und Mieter dieses Hauses kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Nachgewiesen sind unter anderen Eleonore und Johann Emanuel Schikaneder, Friedrich Treitschke und andere, darunter auch viele Sänger, Musiker und Komponisten des nahegelegenen Kärntnertortheaters. | ||
Seit 1794 bestand im Bürgerspitalzinshaus auch ein Kaffeehaus, das seit 1821 Simon Corra gehörte, nach dem es benannt ist. Es gehört zu jenen Kaffeehäusern, von denen behauptet wird, dass zu ihnen der erste Wiener Kaffeehausvorgarten ("Schanigarten") gehabt habe. 1846 wurde das Café einer umfassenden Umgestaltung durch den Architekten Martinetti unterzogen. Dieses Kaffeehaus war ein wichtiger Treffpunkt von Schauspielern und Schriftstellern. | Seit 1794 bestand im Bürgerspitalzinshaus auch ein Kaffeehaus, das seit 1821 Simon Corra gehörte, nach dem es benannt ist. Es gehört zu jenen Kaffeehäusern, von denen behauptet wird, dass zu ihnen der erste Wiener Kaffeehausvorgarten ("Schanigarten") gehabt habe. 1846 wurde das Café einer umfassenden Umgestaltung durch den Architekten Martinetti unterzogen. Dieses Kaffeehaus war ein wichtiger Treffpunkt von Schauspielern und Schriftstellern. | ||
Nach dem stückweisen Abbruch des Bürgerspitalzinshaus zwischen 1873 und 1883 wird der Baugrund von der Allgemeine Österreichischen Baugesellschaft (gegründet 1869 von der Creditanstalt) parzelliert, was die Anlegung der Tegetthoffstraße, der Maysedergasse und der Führichgasse zur Folge hatte. Dort errichtete Neubauten wie der Kärntner Hof und Philipphof bewirkten eine enorme Veränderung des Wiener Stadtbildes. | Nach dem stückweisen Abbruch des Bürgerspitalzinshaus zwischen 1873 und 1883 wird der Baugrund von der Allgemeine Österreichischen Baugesellschaft (gegründet 1869 von der Creditanstalt) parzelliert, was die Anlegung der Tegetthoffstraße, der Maysedergasse und der Führichgasse zur Folge hatte. Dort errichtete Neubauten wie der Kärntner Hof und Philipphof bewirkten eine enorme Veränderung des Wiener Stadtbildes. | ||
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