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'''Owanes Astouatzatur, auch Johannes Deodat (Johannes Diodato, Johannes Theodat) (* um 1640 in [[w:Istanbul]]; † 17. Mai 1725 Leopoldstadt (im eigenen Haus „Zum grünen Elefanten" [2, Hollandstraße 9]) betrieb mehrere Jahre mit kaiserlicher Genehmigung ein "Kaffeegewölbe" in [[w:Wien]]. Er gilt als Begründer des Wiener Kaffeehauses.
Belagerung in der Wiener Hofburg
 
== Leben ==
Nachdem Kaiser Leopold I. ab 1669 in Wien die Juden ausgewiesen hatte, brach die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammen. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde Diodatos Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 war er dazu in der Türkei, konnte jedoch auch nicht für einen regelmäßigen Betrieb der Münze sorgen.
 
Am 17. Januar 1685 erhielt er zum Dank für seine Kurierdienste von den Stadtoberen das Privileg, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen, und eröffnete in seinem Wohnhaus am Haarmarkt, heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus[1].
 
Als er sich nach einer Spionageaffäre rund um die Belagerung Belgrads unter dem Oberbefehl Prinz Eugens nicht mehr rehabilitieren konnte, übersiedelte er nach Venedig, und vier Armenier übernahmen das Kaffeehausgeschäft.
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Johannes Deodat (Diodato), * um 1640 Istanbul, † 17. Mai 1725 Leopoldstadt (im eigenen Haus „Zum grünen Elefanten" [2, Hollandstraße 9]; St. Leopold, Kirchengruft), Handelsmann, Kaffeesieder, Patriarch der Armenier in Wien, Gattin (um 1677) Maria Anna († 2. Jänner 1725), Sohn eines Kaufmanns und Juweliers. Kam 1654 erstmals mit seinem Vater und um 1666 endgültig nach Wien, besaß um 1670 in der „Goldenen Gans" (1, Rotenturmstraße 29, Rabensteig 2) ein Warengewölbe. In den 1670er Jahren betrieb er einen schwunghaften Handel mit türkischen Waren; 1681 bemühte er sich erfolglos um eine Stelle als orientalischen Hofkurier. Nach 1683 lieferte er hin und wieder Kriegsmaterial, 1685 erwarb er vier Grundstücke in der Leopoldstadt. Deodat ist der Pionier des Kaffees in Wien; am 17. Jänner 1685 erhielt er auf sein Ansuchen für 2 Jahrzehnte die Hoffreiheit, das „türkische Getränk, als Caffe, The und Scherbet, zu praeparieren", und eröffnete das erste Wiener Kaffeehaus. Als er 1690 das Bürgerrecht erhielt, gab er seine Hoffreiheit widerrechtlich nicht auf; das Ehepaar drang zwar mit einem Rekurs an den Kaiser 1710 mit seiner Argumentation durch, doch verbaute sich Deodat damit die Aufnahme in die Genossenschaft der bürgerlichen Kaffeesieder
 
Zumindest im Internet entsteht der Eindruck, dass die Person des Polen Kolschitzkys mit der des Armeniers Diodato verschmolzen ist. Zumindest wird dieser als armenischen Spion Deodato bezeichnet, der vom Wiener Hof mit der Zubereitung von Kaffee betraut war. Gegenüber des Maut- und Waaghauses am Haarmarkt lag im 17. Jahrhundert das Hachenbergische Haus, und in diesem Haus dürfte sich das erste Kaffeegewölbe Wiens befunden haben. Am 17. Jänner 1685 erhielt der aus Armenien stammende Händler Johannes Diodato (Johannes Theodat, manchmal auch Deodato genannt; eigentlich Owanes Astouatzatur) (um 1640, Istanbul – 1725, Wien) für Kundschafter-Dienste bzw. Dienste, die er als Kurier geleistet hatte, ein Privileg, nach dem er ein „solches orientalisches Getränk auf 20 Jahre allein zu verkauffen(!), und sich dessen niemand, er seye wehr, er wolle bei Straff der confiscation, und 5 Marckh Goldtes anmassen sollte.“ Später dürfte Diodato in das „Schwanfelnersche Haus“ auf dem Stephansplatz gezogen sein. 1701 wird berichtet, dass sich dort das „Cave Gewölb“ befunden habe. Diodato betrieb dieses Kaffeegewölbe aufgrund einer Hoffreiheit.  Diodato profitierte von der Judenverfolgung im Jahr 1669. Eine Folge war, dass die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammenbrach. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde seine Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 reiste er in dieser Angelegenheit ins Osmanische Reich, wo es ihm allerdings keineswegs gelang, einen regelmäßigen Betrieb der Münze durchzusetzen. Immer rentierte es sich für ihn, eine Belohnung dafür war letztlich das auf 20 begrenzte Privileg als einziger Händler der Stadt Wien, Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen. Diodato besaß damals ein Haus am Haarmarkt (heute Rotenturmstraße 14), das auch sein Wohnsitz war, und dort eröffnete er sein „Kaffee-Gewölbe“ bzw. das erste Wiener Kaffeehaus. Im Zusammenhang mit einer Spionage-Affäre bei einer der Belagerungen von Belgrad durch Prinz Eugen nahm sein Ruf allerdings schweren Schaden. Nachdem es ihm nicht wirklich gelang, sich zu rehabilitieren, übersiedelte er nach Venedig. Das Kaffeegeschäft in Wien wurde in der Folge von weiteren armenischen Händler übernommen. Heute erinnert an Johannes Diodato ein Park in Wien 4.
 
== Erinnerungen ==
2004 wurde im 4. Wiener Gemeindebezirk der Johannes-Diodato-Park nach ihm benannt.
 
== Legenden mit Bezug zu Owanes Astouatzatur ==
Die Gründung des ersten Wiener Kaffeehauses wird fälschlicherweise [[w:Georg Franz Kolschitzky|Georg Franz Kolschitzky]] zugeschrieben. Dafür, dass dieser tatsächlich Kaffeesieder war, gibt es jedoch keinen Beleg. 
 
== Literatur ==
* Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 2: De - Gy. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 15 (siehe Deodat, Johannes)
* Reingard Witzmann: Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit. 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz 12. Juni bis 26. Oktober 1980. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, o. J., S. 55
 
== Weblinks ==
 
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{SORTIERUNG:Astouatzatur, Owanes}}
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Wien]]
[[Kategorie:Wiener Kaffeehaus]]
[[Kategorie:Geboren im 17. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 18. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Astouatzatur, Owanes
|ALTERNATIVNAMEN=Deodat, Johannes; Theodat, Johannes; Diodato, Johannes
|KURZBESCHREIBUNG=Er gilt als Begründer des Wiener Kaffeehauses.
|GEBURTSDATUM=um 1640
|GEBURTSORT=Istanbul, Osmanisches Reich, heute Türkei
|STERBEDATUM=1725
|STERBEORT=Wien
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