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In einer Urkunde vom 22. April 1313 sind die Kirche und eine Kapelle der Propstei, die dem Märtyrer Antonin geweiht ist (heute: die Gnadenkapelle), erstmals schriftlich belegt. | In einer Urkunde vom 22. April 1313 sind die Kirche und eine Kapelle der Propstei, die dem Märtyrer Antonin geweiht ist (heute: die Gnadenkapelle), erstmals schriftlich belegt.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | ||
Um 1317 kauft der Propst Otto von Schwanden einen Weingarten am Berg zu Zitz in [[Bludesch]]. Am 9. Jänner 1334 ist mit [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Swigger Thumb von Neuburg]] der erste namentlich genannte Inhaber der Vogtei von "Friesen" urkundlich überliefert. Am 29. November 1340 findet sich die erste urkundliche Bezeichnung St. Gerold für die Propstei. 1359 wird der Heilige Gero erstmals urkundlich als Patron der Propsteikirche genannt.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
1340 erwirbt Abt Konrad II. von Einsiedeln von [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Hugo Thumb von Neuburg]] das Mitwirkungsrecht bei der Besetzung der Pfarrstelle in [[Schnifis]], das wohl an ein Grundstück gebunden war. | 1340 erwirbt Abt Konrad II. von Einsiedeln von [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Hugo Thumb von Neuburg]] das Mitwirkungsrecht bei der Besetzung der Pfarrstelle in [[Schnifis]], das wohl an ein Grundstück gebunden war. | ||
1365 muss Hugo Thumb von Neuburg die Vogtei über die Propstei St. Gerold an den Grafen Rudolf III. von Montfort zu Feldkirch abtreten.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | 1365 muss Hugo Thumb von Neuburg die Vogtei über die Propstei St. Gerold an den Grafen Rudolf III. von Montfort zu Feldkirch abtreten.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | ||
1365 tritt Hugo Thumb von Neuburg die Vogtei über die Propstei St. Gerold an den Grafen Rudolf III.(?) von Montfort zu Feldkirch ab.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Unter der Führung (1373-1376) von Pater Peter von Wolhusen erlebt die Propstei eine segenreiche Zeit. Er kümmert sich um die Instandstellung der Gebäudeteile. 1373 wird die Mühle neu errichtet, 1374 die Kapelle des Heiligen Antonius und das Helmhaus (das "Vorzeichen" der Kirche) ausgemalt und 1475 der Altar der Heiligen Katharina geschaffen. Auf dem Egg wird ein Haus und auf der Quadrätschen | |||
eine Scheune erbaut. Die Wege mit den Mauern werden verbessert und eine neue Glocke angeschafft. 1476 werden die Fenster der Kirche verglast und ein neues Messbuch geschrieben, in dem sämtliche Bauarbeiten verzeichnet sind.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Nach einem [[w:Hofrodel|Hofrodel]] umfasste die Propstei Friesen um 1377 in etwa das heutige Gemeindegebiet von Sankt Gerold und [[Blons]]. Sie unterhält zu dieser Zeit einen herrschaftlichen Gutsbetrieb und die "niedere Gerichtsbarkeit" (für geringe Delikte des Alltags, die mit Geldbussen oder leichteren Leibstrafen sühnbar waren) auf dem Propsteigebiet und für die [[w:Gotteshausleute|Gotthausleute]] von drei ebenfalls in ihrem Besitz befindlichen Höfen in [[Bludesch]], [[Schnifis]] und [[Rankweil]].<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
1391 geht die Vogtei zu Friesen an Graf Heinrich von Werdenberg zu Vaduz. 1398 wird sie von Hartmann II. von Werdenberg-Sargans, dem Bischof von Chur erworben. 1419 erhält Freiherr [[Wolfhard von Brandis|Wolfhard V. von Brandis]] die Propstei im "Friesental zu Lehen. Eine weitere Verleihung dieser Vogtei an ihn erfolgt 11452 durch Abt Gerold von Hohensax. 1508 kommt die Vogtei der Propstei an den Grafen Rudolf von Sulz.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Im 15. Jahrhundert wird die Propstei um- und ausgebaut. So wird damals anstelle des westlichen Kreuzgangflügels der heutige | |||
Westflügel der Propstei mit Wohn- und Büroräumen für den Propst und den Abt errichtet.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Im Jahr 1573 beschließt der Ort St. Gerold, jährlich am 19. April das Fest des Hl. Gero zu feiern.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
=== Adam Heer, Abt von Einsiedeln === | |||
Unter Adam Heer, dem Abt von Einsiedeln (1579-1610) erlebt Sankt Gerold eine Blütezeit. Dieser lässt die romanische Propstei im Sti des Frühbarocks (mit Elementen der Renaissance) aus- und umbauen. 1590 lässt Abt Adam Heer hier ein Hochgrab zu Ehren des Hl. Gero errichten, worauf dessen Verehrung stark zunimmt. (Von diesem Hochgrab, das 1965 entfernt wurde, ist allerdings nur die Grabplatte erhalten geblieben, die sich heute in der Krypta befindet. 1594 lässt der Abt Adam Heer im östlichen Trakt der Propstei die Bibliothek und eine Privatkapelle erbauen.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
In einem Schreiben von Abt Augustin Hofmann an [[w:Maximilian III. (Österreich)|Erzherzog Maximilian III. von Österreich ("''Maximilian der Deutschmeister''"]], Regent der Grafschaft [[Tirol]] aus dem Jahr 1611 wird behauptet, dass am Grab des Hl. Gero im Kloster Einsiedeln viele Wunder geschehen.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Dort waren seine Gebeine des Heiligen Gero waren nach dessen Tod im Kloster Einsiedeln beigesetzt worden. Am 19. April 1663 (dem Tag seiner Verehrung) wurden sie in diese Propstei überführt und in einem Kastengrab in der Unterkirche der Propstei-Pfarrkirche beigesetzt.<ref name ="Gero"/><nowiki/> 1964 wurden sie zusammen mit einem Konrad in der restaurierten Krypta der Klosterkirche feierlich in einem Steinsarg beigesetzt. 1974 wurde unterhalb des Klosters sein ursprüngliches Grab und die Fundamente einer Kapelle (genannt "Geroldsruh") im Wald am Rande eines Bachtobels ausgegraben.<ref>vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref> | |||
Um 1662 erlebt die Wallfahrt zum Grab des Hl. Gero ihre "Blütezeit". Vor allem für alle Nöte des Leibes, der Wirtschaft und bei Sorgen um den Viehbestand bewährt er sich als Helfer.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Um 1648 erhält das Kloster Einsiedeln das Recht, in Sankt Gerold, das zur Doppelpfarrei [[Thüringen]]-[[Ludesch]] gehört, eine eigene Pfarrei zu errichten. Die Errichtung dieser Pfarrei Sankt Gerold gelingt allerdings erst nach zahlreichen Schwierigkeiten und Verhandlungen | |||
am 12. April 1779.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
Nach langen Verhandlungen mit dem Kloster Einsiedeln wird am 6. Oktober 1748 eine Kopie des Einsiedler Gnadenbildes zur Verehrung in der | |||
Einsiedler-Kapelle aufgestellt, die auf der Bergseite der Propsteikirche aus dessen Sakristei umgebaut worden war.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
=== 19. Jahrhundert - heute === | |||
In den "Napoleonischen Kriegen" wechselte die Proptei mehrmals den Besitzer. Am 23. September 1804 kommt St. Gerold nach Auflösung der geistlichen Fürstentümer (Säkularisierung) zum Kaiserreich Österreich, am 26. Dezember 1805 als Folge des Friedens von Pressburg an das Königreich Baiern bzw. Bayern. Am 8. Juli 1814 geht die Propstei zusammen mit dem Kronland Vorarlberg wieder an das Kaiserreich Österreich. Am 12. Dezember 1839 gelingt dem Kloster Einsiedeln der Rückkauf der Propstei (inklusive der dazugehörigen Güter) nach jahrzehntelangen Bemühungen.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | |||
== Der Heilige Gero - Fakten und Legende == | == Der Heilige Gero - Fakten und Legende == |
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