Reichensteiner Robotaufstand: Unterschied zwischen den Versionen

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== Der Aufstand ==
== Der Aufstand ==
Schauplatz der Geschehnisse war die heutige [[w:Burg Reichenstein (Österreich)|Burgruine Reichenstein]] in der gleichnamigen Ortschaft Reichenstein, die heute zur Gemeinde [[Tragwein]] im Bezirk Freistadt, gehört. 1567 erwarb der steirische Ritter Christoph Haym Burg und Herrschaft Reichenstein sowie die Waldämter Weitersfelden und Stampfegg<ref name ="galgen"/>. Er ließ die damals noch "mittelalterliche" Burg in den folgenden Jahre in ein prächtiges Renaissanceschloss umbauen und erhöhte zur Finanzierung dieser Bauunternehmung als Grundherr die Robotleistungen seiner Untertanen. Außerdem führte er zusätzliche Abgaben ein. Seine Untertanen setzten sich zur Wehr, kündigten ihm den Gehorsam aufkündigten und wandten sich wegen dieser Angelegenheit an den Landeshauptmann im Herzogtum Österreich ob der Enns, der seinen Sitz in Linz hatte. Von diesem wurden sie jedoch aufgefordert, ihrem Grundherrn den schuldigen Gehorsam entgegenzubringen.<ref name ="pfarl107">vgl. Peter Pfarl - Toni Anzenberger: ''Mystisches Oberösterreich'', 2008, S. 107</ref><ref name ="galgen"/>.  Als Ritter Haym daraufhin weitere Abgaben und Robotleistungen forderte, schlossen sich seine Untertanen unter der Führung von Siegmund Gaisrucker und Koloman Kuenringer zusammen und brandschatzten die beiden zur Burg gehörigen Meierhöfe.<ref name ="pfarl110">vgl. Peter Pfarl - Toni Anzenberger: ''Mystisches Oberösterreich'', 2008, S. 110</ref>.  
Schauplatz der Geschehnisse war die heutige Burgruine Reichenstein in der gleichnamigen Ortschaft Reichenstein, die heute zur Gemeinde Tragwein im Bezirk Freistadt, gehört. 1567 erwarb der steirische Ritter Christoph Haym Burg und Herrschaft Reichenstein sowie die Waldämter Weitersfelden und Stampfegg<ref name ="galgen"/>. Er ließ die damals noch "mittelalterliche" Burg in den folgenden Jahre in ein prächtiges Renaissanceschloss umbauen und erhöhte zur Finanzierung dieser Bauunternehmung als Grundherr die Robotleistungen seiner Untertanen. Außerdem führte er zusätzliche Abgaben ein. Seine Untertanen setzten sich zur Wehr, kündigten ihm den Gehorsam aufkündigten und wandten sich wegen dieser Angelegenheit an den Landeshauptmann im Herzogtum Österreich ob der Enns, der seinen Sitz in Linz hatte. Von diesem wurden sie jedoch aufgefordert, ihrem Grundherrn den schuldigen Gehorsam entgegenzubringen.<ref name ="pfarl107">vgl. Peter Pfarl - Toni Anzenberger: ''Mystisches Oberösterreich'', 2008, S. 107</ref><ref name ="galgen"/>.  Als Ritter Haym daraufhin weitere Abgaben und Robotleistungen forderte, schlossen sich seine Untertanen unter der Führung von Siegmund Gaisrucker und Koloman Kuenringer zusammen und brandschatzten die beiden zur Burg gehörigen Meierhöfe.<ref name ="pfarl110">vgl. Peter Pfarl - Toni Anzenberger: ''Mystisches Oberösterreich'', 2008, S. 110</ref>.  


1570 ließ Ritter Haym auf dem Hollerbichl innerhalb der Gründe des Robauschhofes in [[Weitersfelden]] einen Galgen errichten, obwohl er nicht die Blutgerichtsbarkeit besaß und daher dazu gar nicht dazu berechtigt war. Er ließ einige Personen gefangen nehmen, in Reichenstein aburteilen und wollte sie dort hinrichten zu lassen. Dies führte zu Auseinandersetzungen mit dem Landgericht in [[Freistadt]], dem die Blutgerichtsbarkeit offiziell zustand. Der damalige Pfleger von Freistadt war Joachim Stangl, der beim Kaiser deshalb Beschwerde erhobt. Ritter Haym wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, den Galgen ließ er aber nicht entfernen.<ref name ="galgen">vgl. [http://www.lefnaer.com/recht/galgen_Galgen%20Weitersfelden.html Galgen Weitersfelden], eingesehen am 27. August 2017</ref>
1570 ließ Ritter Haym auf dem Hollerbichl innerhalb der Gründe des Robauschhofes in [[Weitersfelden]] einen Galgen errichten, obwohl er nicht die Blutgerichtsbarkeit besaß und daher dazu gar nicht dazu berechtigt war. Er ließ einige Personen gefangen nehmen, in Reichenstein aburteilen und wollte sie dort hinrichten zu lassen. Dies führte zu Auseinandersetzungen mit dem Landgericht in [[Freistadt]], dem die Blutgerichtsbarkeit offiziell zustand. Der damalige Pfleger von Freistadt war Joachim Stangl, der beim Kaiser deshalb Beschwerde erhobt. Ritter Haym wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, den Galgen ließ er aber nicht entfernen.<ref name ="galgen">vgl. [http://www.lefnaer.com/recht/galgen_Galgen%20Weitersfelden.html Galgen Weitersfelden], eingesehen am 27. August 2017</ref>

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