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Bereits im September 1938 wurde vom NS-Bürgermeister Franz Giefing auf der Synagoge eine weiße Fahne, als Zeichen für ein judenfreies Mattersburg, gehisst. Die jüdische Bevölkerung Mattersburgs wurde innerhalb kürzester Zeit enteignet, ausgebürgert und vollständig aus der kleinen Stadt vertrieben. Ein Teil der Mattersburger Juden und Jüdinnen flüchtete in andere Länder, aber mehr als 100 von ihnen fanden in der Vernichtungsmaschinerie der [[w:Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Nazidiktatur]] ihren Tod. Die Bereitschaft der überlebenden Jüdinnen und Juden, nach der Zeit des Nationalsozialismus nach Mattersdorf zurückzukehren, war dementsprechend sehr gering. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen, Metroverlag, Wien 2012, S.67 </ref> | Bereits im September 1938 wurde vom NS-Bürgermeister Franz Giefing auf der Synagoge eine weiße Fahne, als Zeichen für ein judenfreies Mattersburg, gehisst. Die jüdische Bevölkerung Mattersburgs wurde innerhalb kürzester Zeit enteignet, ausgebürgert und vollständig aus der kleinen Stadt vertrieben. Ein Teil der Mattersburger Juden und Jüdinnen flüchtete in andere Länder, aber mehr als 100 von ihnen fanden in der Vernichtungsmaschinerie der [[w:Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Nazidiktatur]] ihren Tod. Die Bereitschaft der überlebenden Jüdinnen und Juden, nach der Zeit des Nationalsozialismus nach Mattersdorf zurückzukehren, war dementsprechend sehr gering. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen, Metroverlag, Wien 2012, S.67 </ref> | ||
=== | === Verbleibende Erinnerungen der damaligen Zeit === | ||
Geht man heute durch die Straßen Mattersburgs, so erinnern nur mehr wenige Zeichen an die einst jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde bereits 1940 von den Nationalsozialisten zerstört. Ein unscheinbarer Gedenkstein, platziert am Rande eines kleinen Parks, erinnert heute noch an das Schicksal des Tempels. Im Zentrum des Ortes findet man eine Informationstafel, welche die Juden sowie den Zweiten Weltkrieg im Allgemeinen und die damit verbundenen Greuel der Nazis mit keinem Wort erwähnt. Nicht einmal die Judengasse lässt erahnen, was sich hier früher zugetragen hat. Der jüdische Friedhof wird als großes, grünes Arial präsentiert, ohne schriftlichen Hinweis darauf, was sich auf diesem großen Feld befindet. | Geht man heute durch die Straßen Mattersburgs, so erinnern nur mehr wenige Zeichen an die einst jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde bereits 1940 von den Nationalsozialisten zerstört. Ein unscheinbarer Gedenkstein, platziert am Rande eines kleinen Parks, erinnert heute noch an das Schicksal des Tempels. Im Zentrum des Ortes findet man eine Informationstafel, welche die Juden sowie den Zweiten Weltkrieg im Allgemeinen und die damit verbundenen Greuel der Nazis mit keinem Wort erwähnt. Nicht einmal die Judengasse lässt erahnen, was sich hier früher zugetragen hat. Der jüdische Friedhof wird als großes, grünes Arial präsentiert, ohne schriftlichen Hinweis darauf, was sich auf diesem großen Feld befindet. | ||
Die Gemeinde Mattersburg ist heute vor allem durch ihren Fußballverein, den [[w:SV_Mattersburg|SV Mattersburg]] bekannt, an die historischen Wurzeln der Gemeinde erinnert nicht mehr viel. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen, Metroverlag, Wien 2012, S.73-75 </ref> | Die Gemeinde Mattersburg ist heute vor allem durch ihren Fußballverein, den [[w:SV_Mattersburg|SV Mattersburg]] bekannt, an die historischen Wurzeln der Gemeinde erinnert nicht mehr viel. <ref>Christof Habres / Reis Elisabeth: Jüdisches Burgenland: Entdeckungsreisen, Metroverlag, Wien 2012, S.73-75 </ref> | ||