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[[Datei:Peter-handke.jpg|miniatur|Peter Handke, 2006]] | [[Datei:Peter-handke.jpg|miniatur|Peter Handke, 2006]] | ||
[[Datei:Signature of Peter Handke.jpg|rechts|rahmenlos|Unterschrift von Peter Handke]] | [[Datei:Signature of Peter Handke.jpg|rechts|rahmenlos|Unterschrift von Peter Handke]] | ||
'''Peter Handke''' (* [[6. Dezember]] [[1942]] in [[Griffen]], [[Kärnten]]) ist ein vielfach ausgezeichneter [[ | '''Peter Handke''' (* [[6. Dezember]] [[1942]] in [[Griffen]], [[Kärnten]]) ist ein vielfach ausgezeichneter [[w:Schriftsteller|Schriftsteller]] und [[w:Übersetzer|Übersetzer]], mutmaßlich der im Ausland bekannteste zeitgenössische österreichische Autor. Nach seiner Kritik der Sprach- und Bewusstseinsschablonen befasste sich Handke vor allem mit der Entfremdung zwischen Subjekt und Umwelt. Frühwerke wie „Publikumsbeschimpfung“ und „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ machten ihn in den späten 1960er Jahren schlagartig bekannt. In den [[w:Jugoslawienkriege|Jugoslawienkriege]]n der 1990er Jahre vertrat er [[w:Serbien|serbische]] Positionen gegenüber der antiserbischen Mehrheitsmeinung.<ref>''Meyers großes Taschenlexikon in 25 Bänden'', B.I.-Taschenbuchverlag, Mannheim, Leipzig, Wien und Zürich, 7. Auflage, 1999, Band 9, ISBN 3-411-11097-X, S. 170</ref> | ||
1961 begann Handke ein Studium der [[ | 1961 begann Handke ein Studium der [[w:Rechtswissenschaften|Rechtswissenschaften]] in [[Graz]]. Während der gesamten Studienzeit bewohnte er ein kleines Zimmer im Stadtteil Graz-[[Waltendorf]] zur Untermiete. Seine Studienpflichten absolvierte er wenn auch nicht mit Begeisterung, so doch regelmäßig und erfolgreich. Prüfungen absolvierte er meist mit Auszeichnung. Die Finanzierung des Studiums erfolgte über ein [[w:Stipendium|Stipendium]], Geld von den Eltern sowie durch studienbegleitendes Arbeiten. Er gab Nachhilfe in Griechisch und nahm eine Tätigkeit in einem [[w:Versandhandel|Warenversandhaus]] an. Die Arbeit in einem von Leuchtstofflampen erhellten Verpackraum schmerzte mit der Zeit seinen Augen, weshalb ihm ein Arzt eine [[w:Sonnenbrille|Brille]] mit dunklen Gläsern verschrieb. Die dunklen Brillengläser sollten später zu einem Markenzeichen des jungen Schriftstellers bei seinen öffentlichen Auftritten werden. | ||
[[Datei:50 Jahre Manuskripte - Alfred Kolleritsch und Peter Handke.jpg|mini|50 Jahre ''[[manuskripte]]'': Peter Handke und Alfred Kolleritsch]] | [[Datei:50 Jahre Manuskripte - Alfred Kolleritsch und Peter Handke.jpg|mini|50 Jahre ''[[manuskripte]]'': Peter Handke und Alfred Kolleritsch]] | ||
Vor allem ab 1963 nahm Handkes literarische Aktivität deutlichere Gestalt an. Er lernte Alfred Holzinger kennen, der die Literatur- und Hörspielabteilung von ''Radio Graz'' leitete. Dort wurden nun nicht nur erste Kurztexte von Handke gelesen, sondern Handke schrieb auch Radio-Feuilletons zu verschiedenen Themen: Ob Beatles, Fußball, James Bond, Zeichentrickfilme oder Schlagertexte – Handke widmete sich unterschiedlichen Massenphänomenen und übte sich in einer neuen, themenbezogenen Form des Schreibens. Auch zahlreiche [[ | Vor allem ab 1963 nahm Handkes literarische Aktivität deutlichere Gestalt an. Er lernte Alfred Holzinger kennen, der die Literatur- und Hörspielabteilung von ''Radio Graz'' leitete. Dort wurden nun nicht nur erste Kurztexte von Handke gelesen, sondern Handke schrieb auch Radio-Feuilletons zu verschiedenen Themen: Ob Beatles, Fußball, James Bond, Zeichentrickfilme oder Schlagertexte – Handke widmete sich unterschiedlichen Massenphänomenen und übte sich in einer neuen, themenbezogenen Form des Schreibens. Auch zahlreiche [[w:Literaturkritik|Buchbesprechungen]] gehörten zum Programm. Ein anderer wichtiger Förderer, den er 1963 kennenlernte, war [[Alfred Kolleritsch]], der Herausgeber der Literaturzeitschrift ''[[manuskripte]]'', in welcher ab 1964 erste Handke-Texte veröffentlicht wurden. Weitere Bekanntschaften, etwa zu dem Maler und Schriftsteller [[w:Peter Pongratz (Künstler)|Peter Pongratz]], schloss der junge Autor auf dem [[Forum Stadtpark]] der [[w:Grazer Gruppe|Grazer Gruppe]], dem er sich ab 1963 anschloss. Am 21. Jänner 1964 wurden dort zum ersten Mal Texte von Handke verlesen. | ||
1964 begann Handke mit der Arbeit an seinem Erstlingsroman ''[[ | 1964 begann Handke mit der Arbeit an seinem Erstlingsroman ''[[w:Die Hornissen|Die Hornissen]]''. Im Juli und August dieses Jahres hielt er sich mit einem alten Schulfreund auf der [[w:Jugoslawien|jugoslawischen]] Insel Krk auf und verfasste dort große Teile einer ersten Romanversion, die er im Herbst 1964 an Radio Klagenfurt sandte, aber im Jänner 1965 nochmals überarbeitete. Nachdem der Luchterhand Verlag abgelehnt hatte, nahm der [[w:Suhrkamp Verlag|Suhrkamp Verlag]] im Sommer 1965 das Manuskript zur Veröffentlichung an. Wenig später brach Handke sein Studium vor der dritten Staatsprüfung ab, um sich ganz der Tätigkeit als Schriftsteller zu widmen. | ||
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