Hermann Franz Müller: Unterschied zwischen den Versionen

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Als 1897 im damaligen [[w:Mumbai|Bombay]] eine Pestepidemie wütete, sandte die Wiener Akademie der Wissenschaften aus Studienzwecken eine Ärztedelegation dorthin, mit deren Leitung er beauftragt wurde.<ref name ="pest">vgl. ''Die letzten Pesttoten Wiens''</ref> Bei der wissenschaftlichen Auswertung des nach Wien mitgebrachten Materials infizierte sich der Institutsdiener Franz Barisch<ref>Lt. dem Österreichisch Biographischen Lexikon handelte es sich bei Barisch um einen Laboranten, vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref> bei der Reinigung und Fütterung der Versuchstiere mit dem Pestbazillus, worauf er am 15. Oktober 1898 an der Lungenpest erkrankte. Für seine Behandlungen waren Hermann Franz Müller als Arzt sowie die Krankenpflegerinnen Johanna Hochecker und Albine Pecha zuständig. Zwar war Barisch im "Isolierzimmer" der Klinik Nothnagel aufgenommen worden, doch zunächst wurde von einer Lungenentzündung ausgegangen. Erst einige Tage nach seinem Tod wurde entdeckt, dass er sich mit der Pest identifiziert hatte. Der Arzt und die beiden Krankenschwestern wurden daraufhin in einer "Exspektanzbaracke" im Kaiser Franz Josef-Spital hermetisch isoliert, wo Hermann Franz Müller, der jegliche Behandlung abgelehnt hatte, zusammen mit Albine Pecha einige Tage später verstarb.<ref name ="pest"/>  
Als 1897 im damaligen [[w:Mumbai|Bombay]] eine Pestepidemie wütete, sandte die Wiener Akademie der Wissenschaften aus Studienzwecken eine Ärztedelegation dorthin, mit deren Leitung er beauftragt wurde.<ref name ="pest">vgl. ''Die letzten Pesttoten Wiens''</ref> Bei der wissenschaftlichen Auswertung des nach Wien mitgebrachten Materials infizierte sich der Institutsdiener Franz Barisch<ref>Lt. dem Österreichisch Biographischen Lexikon handelte es sich bei Barisch um einen Laboranten, vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref> bei der Reinigung und Fütterung der Versuchstiere mit dem Pestbazillus, worauf er am 15. Oktober 1898 an der Lungenpest erkrankte. Für seine Behandlungen waren Hermann Franz Müller als Arzt sowie die Krankenpflegerinnen Johanna Hochecker und Albine Pecha zuständig. Zwar war Barisch im "Isolierzimmer" der Klinik Nothnagel aufgenommen worden, doch zunächst wurde von einer Lungenentzündung ausgegangen. Erst einige Tage nach seinem Tod wurde entdeckt, dass er sich mit der Pest identifiziert hatte. Der Arzt und die beiden Krankenschwestern wurden daraufhin in einer "Exspektanzbaracke" im Kaiser Franz Josef-Spital hermetisch isoliert, wo Hermann Franz Müller, der jegliche Behandlung abgelehnt hatte, zusammen mit Albine Pecha einige Tage später verstarb.<ref name ="pest"/>  


== Hermann Franz Müller als Wissenschaftler ==
=== Hermann Franz Müller als Wissenschaftler ===
Hermann Franz Müller hinterließ histologische Studien über Leukämie, Lymphämie und über Asthma bronchiale. Außerdem beschäftigte er sich mit Fragen der Nervenpathologie und nach seiner Teilnahme an der Pest-Expedition mit der Klinik und Pathologie der Pest. Ein von ihm für das "Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie" bestimmter Beitrag blieb unvollendet und wurde später von seinem Kollegen Rudolf Pöch publiziert.<ref name ="ÖBL"/>
Hermann Franz Müller hinterließ histologische Studien über Leukämie, Lymphämie und über Asthma bronchiale. Außerdem beschäftigte er sich mit Fragen der Nervenpathologie und nach seiner Teilnahme an der Pest-Expedition mit der Klinik und Pathologie der Pest. Ein von ihm für das "Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie" bestimmter Beitrag blieb unvollendet und wurde später von seinem Kollegen Rudolf Pöch publiziert.<ref name ="ÖBL"/>


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