Wienerisch: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Sport und Spiel ===
=== Sport und Spiel ===
1956 setzten [[Pirron und Knapp]] dem Fußball mit ihrem Lied „Ländermatch“<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=s5xQ8JW9Wxk Pirron und Knapp: ''Das Ländermatch'']</ref> ein musikalisches Denkmal. Das Wienerische bewahrt im betreffenden [[wp-de:Jargon|Jargon]] einerseits Ausdrücke der Originalsprache Englisch (''&nbsp;„metsch“'' / ''match'', ''„koana“'' / ''corner''), kennt aber auch viele nur hier verständliche Wortschöpfungen; etwa den ''„brotschuß“'' –&nbsp;einen so schwachen Schuß, daß man dem Ball ein Stück Brot nachwerfen möchte, damit er in der Luft nicht „verhungert“&nbsp;– oder das ''„guakerl&nbsp;“''. Bei Letzterem verfehlt ein Spieler den Ball, weil er ihm zwischen den Beinen durchrollt (also unterhalb der ''„guakn“'', i.e. des Penis).<br>Berühmt wurde die Radioreportage von [[Edi Finger]] aus dem Jahr 1978 beim Spiel [[Córdoba 1978|Österreich gegen Deutschland]]: Seinen jubelnden Ausruf [[Edi Finger#Córdoba 1978|''„I wer narrisch!“'']]<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=CXbS_EqwWNY ''„I wer narrisch!“'']: [[Edi Finger]], [[Córdoba 1978]]</ref> gibt es heute selbst als Handy-Klingelton.
1956 setzten [[Pirron und Knapp]] dem Fußball mit ihrem Lied „Ländermatch“<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=s5xQ8JW9Wxk Pirron und Knapp: ''Das Ländermatch'']</ref> ein musikalisches Denkmal. Das Wienerische bewahrt im betreffenden [[wp-de:Jargon|Jargon]] einerseits Ausdrücke der Originalsprache Englisch (''&nbsp;„metsch“'' / ''match'', ''„koana“'' / ''corner''), kennt aber auch viele nur hier verständliche Wortschöpfungen; etwa den ''„brotschuß“'' –&nbsp;einen so schwachen Schuß, daß man dem Ball ein Stück Brot nachwerfen möchte, damit er in der Luft nicht „verhungert“&nbsp;– oder das ''„guakerl&nbsp;“''. Bei Letzterem verfehlt ein Spieler den Ball, weil er ihm zwischen den Beinen durchrollt (also unterhalb der ''„guakn“'', i.e. des Penis).<br>Berühmt wurde die Radioreportage von [[Edi Finger]] aus dem Jahr 1978 beim Spiel [[Córdoba 1978|Österreich gegen Deutschland]]: Seinen jubelnden Ausruf [[Edi Finger#Córdoba 1978|''„I wer narrisch!“'']]<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=CXbS_EqwWNY ''„I wer narrisch!“'']: [[Edi Finger]], [[Córdoba 1978]]</ref> gibt es heute sogar als Handy-Klingelton.


Neben [[wp-de:Schach|Schach]] und [[wp-de:Billard|Billard]] (vorzugsweise [[wp-de:Carambolage|Carambol]]) erfreut sich in Wien das Kartenspiel großer Beliebtheit. Die am häufigsten gespielten Arten sind [[Tarock]], [[Préférence]] und [[Schnapsen]]. Entsprechend haben viele Fachausdrücke ihren Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. Der ''„gschdis“'' ([[wp-de:Trull (Tarock)|Sküs]]) als höchste Karte im Tarock steht [[wp-de:Synonymie|synonym]] für Abweisung: ''„Mei oide hod ma in gschdis gebn“'' bedeutet soviel wie „Meine Partnerin hat unsere Beziehung beendet“. Vom Schnapsen leiten sich u.a. ''„es bummerl ham“'' (das Nachsehen haben) oder ''„ausn schneida sein“'' her (sich aus einer schwierigen Situation gerettet haben): Im Spiel bezeichnet ein ''„bummerl&nbsp;“'' eine verlorene Einzelpartie, das ''„schneiderbummerl&nbsp;“'' eine ohne einzigen Punkt verlorene Gesamtpartie.
Neben [[wp-de:Schach|Schach]] und [[wp-de:Billard|Billard]] (vorzugsweise [[wp-de:Carambolage|Carambol]]) erfreut sich in Wien das Kartenspiel großer Beliebtheit. Die am häufigsten gespielten Arten sind [[Tarock]], [[Préférence]] und [[Schnapsen]]. Entsprechend haben viele Fachausdrücke ihren Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. Der ''„gschdis“'' ([[wp-de:Trull (Tarock)|Sküs]]) als höchste Karte im Tarock steht [[wp-de:Synonymie|synonym]] für Abweisung: ''„Mei oide hod ma in gschdis gebn“'' bedeutet soviel wie „Meine Partnerin hat unsere Beziehung beendet“. Vom Schnapsen leiten sich u.a. ''„es bummerl ham“'' (das Nachsehen haben) oder ''„ausn schneida sein“'' her (sich aus einer schwierigen Situation gerettet haben): Im Spiel bezeichnet ein ''„bummerl&nbsp;“'' eine verlorene Einzelpartie, das ''„schneiderbummerl&nbsp;“'' eine ohne einzigen Punkt verlorene Gesamtpartie.
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