Georg Scheuer: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Scheuer, Sohn seiner [[w:Judentum|jüdischen]] Eltern Heinrich und Alice Scheuer, trat als Jugendlicher den ''Roten Falken'' bei, wurde bald Gruppenleiter des Wiener Bezirks [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]] und war zeitgleich im ''Verband Sozialistischer Mittelschüler'' sowie der ''Sozialistischen Arbeiterjugend'' tätig. Als Schulungsleiter des Jugendverbandes verdankte er seinen [[w:Spitzname|Spitznamen]] „Roter Hansl“ nicht nur seinen Haaren.<ref>[[w:Fritz Keller (Historiker)|Fritz Keller]]: ''In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär.'' ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S.&nbsp;12.</ref> 1931 trat er dem ''Kommunistischen Jugendverband Österreichs'' bei, organisierte den ''Revolutionären Mittelschülerverband'', der 1932, wie alle kommunistischen Gruppen, verboten wurde. Scheuer, der Kontakte zu trotzkistischen Gruppen pflegte, gründete 1935 die ''Revolutionären Kommunisten Österreichs'', brach mit der stalinistischen [[w:KPÖ|''Kommunistischen Partei Österreichs'']] und wurde 1936 verhaftet. Im Wiener [[w:Schauprozess|Trotzkistenprozess]] wurde er 1937 zunächst zu achtzehn Monaten, danach zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, 1938 amnestiert und emigrierte anschließend in die damalige [[w:Tschechoslowakei|Tschechoslowakei]], dann nach [[w:Frankreich|Frankreich]]. Dort nahm er 1938 gemeinsam mit seinem Freund und Gesinnungsgenossen [[Karl Fischer (Kommunist)|Karl Fischer]] an der Gründungskonferenz der [[w:Vierte Internationale|Vierten Internationale]] in [[w:Paris|Paris]] teil und war danach im französischen [[w:Résistance|Wiederstand]] aktiv.<ref name="nachlassverzeichnis>[http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/Sch/Scheuer_Georg.htm Nachlassverzeichnis - Georg Scheuer], Seite der Österreichischen Nationalbibliothek, abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>
Scheuer, Sohn seiner [[w:Judentum|jüdischen]] Eltern Heinrich und Alice Scheuer, trat als Jugendlicher den ''Roten Falken'' bei, wurde bald Gruppenleiter des Wiener Bezirks [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]] und war zeitgleich im ''Verband Sozialistischer Mittelschüler'' sowie der ''Sozialistischen Arbeiterjugend'' tätig. Als Schulungsleiter des Jugendverbandes verdankte er seinen [[w:Spitzname|Spitznamen]] „Roter Hansl“ nicht nur seinen Haaren.<ref>[[w:Fritz Keller (Historiker)|Fritz Keller]]: ''In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär.'' ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S.&nbsp;12.</ref> 1931 trat er dem ''Kommunistischen Jugendverband Österreichs'' bei, organisierte den ''Revolutionären Mittelschülerverband'', der 1932, wie alle kommunistischen Gruppen, verboten wurde. Scheuer, der Kontakte zu trotzkistischen Gruppen pflegte, gründete 1935 die ''Revolutionären Kommunisten Österreichs'', brach mit der stalinistischen [[w:KPÖ|''Kommunistischen Partei Österreichs'']] und wurde 1936 verhaftet. Im Wiener [[w:Schauprozess|Trotzkistenprozess]] wurde er 1937 zunächst zu achtzehn Monaten, danach zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, 1938 amnestiert und emigrierte anschließend in die damalige [[w:Tschechoslowakei|Tschechoslowakei]], dann nach [[w:Frankreich|Frankreich]]. Dort nahm er 1938 gemeinsam mit seinem Freund und Gesinnungsgenossen [[Karl Fischer]] an der Gründungskonferenz der [[w:Vierte Internationale|Vierten Internationale]] in [[w:Paris|Paris]] teil und war danach im französischen [[w:Résistance|Wiederstand]] aktiv.<ref name="nachlassverzeichnis>[http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/Sch/Scheuer_Georg.htm Nachlassverzeichnis - Georg Scheuer], Seite der Österreichischen Nationalbibliothek, abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>


Nach 1945 blieb er in Frankreich und arbeitete als Journalist und Korrespondent verschiedenster Medien, darunter der [[w:Arbeiter-Zeitung|Arbeiter-Zeitung]].<ref name="nachlassverzeichnis"/><ref>[http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/az/flash.pl?html=1;issue=19870306_B01 ''Der Sturz des Zaren. Georg Scheuer über die „bürgerliche“ Revolution von 1917''], Seite auf arbeiter-zeitung.at, 6. März 1987, abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>  In seinen letzten Lebensjahren kehrte er mit seiner Frau nach Österreich zurück. Er starb 1996 und ist im [[w:Urnenhain|Urnenhain]] der [[w:Feuerhalle Simmering|Feuerhalle Simmering]] in einer [[w:Gewidmete Gräber der Stadt Wien|ehrenhalber gewidmeten Grabstätte]] bestattet.<ref>[https://www.friedhoefewien.at/media/download/2016/Feuerhalle%20Simmering_199415.pdf Ehrenhalber gewidmete Gräber im Friedhof Feuerhalle Simmering] (PDF 2016), abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>
Nach 1945 blieb er in Frankreich und arbeitete als Journalist und Korrespondent verschiedenster Medien, darunter der [[w:Arbeiter-Zeitung|Arbeiter-Zeitung]].<ref name="nachlassverzeichnis"/><ref>[http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/az/flash.pl?html=1;issue=19870306_B01 ''Der Sturz des Zaren. Georg Scheuer über die „bürgerliche“ Revolution von 1917''], Seite auf arbeiter-zeitung.at, 6. März 1987, abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>  In seinen letzten Lebensjahren kehrte er mit seiner Frau nach Österreich zurück. Er starb 1996 und ist im [[w:Urnenhain|Urnenhain]] der [[w:Feuerhalle Simmering|Feuerhalle Simmering]] in einer [[w:Gewidmete Gräber der Stadt Wien|ehrenhalber gewidmeten Grabstätte]] bestattet.<ref>[https://www.friedhoefewien.at/media/download/2016/Feuerhalle%20Simmering_199415.pdf Ehrenhalber gewidmete Gräber im Friedhof Feuerhalle Simmering] (PDF 2016), abgerufen am 10. Februar 2019.</ref>

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