Agnesbrünnl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Agnesbründl.jpg|thumb|Das Agnesbrünnlheute]]
[[File:Agnesbründl.jpg|thumb|Das Agnesbrünnl, heute]]
'''Das Agnesbrünnl''', auch '''Agnesbründl''' oder '''Jungfernbrünnl''', früher auch '''Kogelbrünnl''' genannt, zählt heute zu den Naturdenkmälern von Niederösterreich. Es handelt sich um eine von Legenden umwobene Quelle in [[Wien]] an der Grenze zu [[Niederösterreich]] auf dem [[w:Hermannskogel|Hermannskogel]] am Gemeindegebiet von [[Klosterneuburg]], die als Kultplatz gilt, dessen Wurzeln in die heidnische Zeit zurückreichen sollen.
'''Das Agnesbrünnl''', auch '''Agnesbründl''' oder '''Jungfernbrünnl''', früher auch '''Kogelbrünnl''' genannt, zählt heute zu den Naturdenkmälern von Niederösterreich. Es handelt sich um eine von Legenden umwobene Quelle in [[Wien]] an der Grenze zu [[Niederösterreich]] auf dem [[w:Hermannskogel|Hermannskogel]] am Gemeindegebiet von [[Klosterneuburg]], die als Kultplatz gilt, dessen Wurzeln in die heidnische Zeit zurückreichen sollen.


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Dafür dass das Agnesbrünnl tatsächlich bereits in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz war, gibt es keine Belege oder Überreste. Der Name Agnesbrünnl wird gewöhnlich auf [[w:Agnes von Waiblingen|Markgräfin Agnes von Österreich]]<ref group="A">Markgräfin Agnes gründete nach der neueren Forschung mit ihrem Ehemann gemeinsam die Klöster in [[Klosterneuburg]], [[Heiligenkreuz]] und [[Klein-Mariazell]]. Im Gegensatz zu ihrem Ehemann wurde sie zwar nie heilig oder selig gesprochen, im Volk aber als Heilige verehrt.</ref>, die Ehefrau des [[w:Leopold III. (Österreich)|Heiligen Leopold]] zurückgeführt.<ref name ="Czeike"/> Das Agnesbrünnl gehörte früher zu Chogelbrunn, einer Siedlung, die im 15. Jahrhundert verschwunden ist.<ref name ="Czeike"/>  
Dafür dass das Agnesbrünnl tatsächlich bereits in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz war, gibt es keine Belege oder Überreste. Der Name Agnesbrünnl wird gewöhnlich auf [[w:Agnes von Waiblingen|Markgräfin Agnes von Österreich]]<ref group="A">Markgräfin Agnes gründete nach der neueren Forschung mit ihrem Ehemann gemeinsam die Klöster in [[Klosterneuburg]], [[Heiligenkreuz]] und [[Klein-Mariazell]]. Im Gegensatz zu ihrem Ehemann wurde sie zwar nie heilig oder selig gesprochen, im Volk aber als Heilige verehrt.</ref>, die Ehefrau des [[w:Leopold III. (Österreich)|Heiligen Leopold]] zurückgeführt.<ref name ="Czeike"/> Das Agnesbrünnl gehörte früher zu Chogelbrunn, einer Siedlung, die im 15. Jahrhundert verschwunden ist.<ref name ="Czeike"/>  


Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich um das Agnesbrünnl mehrere "Kulte". Mit dem Aufkommen des Zahlenlottos (1752) wurde es eine "Pilgerstätte" für die Lotterieteilnehmerinnen und -Teilnehmer, die besonders am Tag der [[w:Agnes von Rom|Heiligen Agnes]] (28. Jänner) und am Tag der Enthauptung des [[w:Johannes der Täufer|Heiligen Johannes]] (29. August) in Scharen hierher pilgerten, um die auf dem Grund des Quellbeckens angeblich sichtbar werdenden Glücksnummern zu lesen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dem Wasser des Brünnls wundertätige Heilkraft nachgesagt, was zur Folge hatte, dass hier eine Wallfahrtstätte entstand, für die schließlich sogar Bänke und Betschemel aufgestellt wurden. Der Kraft des Wassers wurde die Heilung oder Linderung von Augenleiden nachgesagt. Offensichtlich missfiel das dortige Treiben der Obrigkeit, welche daraufhin die uralte Buche, zu deren Füßen die Quelle entsprang fällen und diese zuschütten ließ. Die inzwischen dort aufgestellten Heiligenbilder kamen in die Kirche von Weidling (heute Teil der Gemeinde Klosterneuburg). Noch 1859 wird jedoch davon berichtet, dass Menschen ihre Augen mit dem Quellwasser gewaschen haben sollen.<ref name ="Czeike"/>
Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich um das Agnesbrünnl mehrere "Kulte". Mit dem Aufkommen des Zahlenlottos (1752) wurde es eine "Pilgerstätte" für die Lotterieteilnehmerinnen und -Teilnehmer, die besonders am Tag der [[w:Agnes von Rom|Heiligen Agnes]] (28. Jänner) und am Tag der Enthauptung des [[w:Johannes der Täufer|Heiligen Johannes]] (29. August) in Scharen hierher pilgerten, um die auf dem Grund des Quellbeckens angeblich sichtbar werdenden Glücksnummern zu lesen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dem Wasser des Brünnls wundertätige Heilkraft nachgesagt, was zur Folge hatte, dass hier eine Wallfahrtstätte entstand, für die schließlich sogar Bänke und Betschemel aufgestellt wurden. Der Kraft des Wassers wurde die Heilung oder Linderung von Augenleiden nachgesagt. Offensichtlich missfiel das dortige Treiben der Obrigkeit, welche daraufhin die uralte Buche, zu deren Füßen die Quelle entsprang fällen und die Quelle zuschütten ließ. Die inzwischen dort aufgestellten Heiligenbilder kamen in die Kirche von Weidling (heute Teil der Gemeinde Klosterneuburg). Noch 1859 wird jedoch davon berichtet, dass Menschen ihre Augen mit dem Quellwasser gewaschen haben sollen.<ref name ="Czeike"/>


Der Diplomat [[w:Joseph von Hammer-Purgstall|Hammer-Purgstall]] hinterließ diesen Vers, in dem er noch vom Jungfernbründl sprach:
Der Diplomat [[w:Joseph von Hammer-Purgstall|Hammer-Purgstall]] hinterließ zum Agnesbrünnl einen Vers, in dem er es noch als Jungfernbründl bezeichnet:
{{Zitat|Wie dank´ ich Dir, Du heil´ger Buchenhain<br/>
{{Zitat|Wie dank´ ich Dir, Du heil´ger Buchenhain<br/>
Am Jungfernbrunn ! die süßen Weihestunden;<br/>
Am Jungfernbrunn ! die süßen Weihestunden;<br/>
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