172.356
Bearbeitungen
(→Leben: Zwischenspeicherung) |
(→Leben) |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Daniel Feuerlöscher wurde als achtes Kind des Gutspächter- und Brauereibesitzerehepaares Moric (1814-1853) und Josefine Feuerlöscher geboren. Durch den frühen Tod des Vaters, der die Familie in die Armut trieb, kam Daniel nach [[Wien]], wo er eine mittlere Schule | Daniel Feuerlöscher wurde als achtes Kind des Gutspächter- und Brauereibesitzerehepaares Moric (1814-1853) und Josefine Feuerlöscher geboren. Durch den frühen Tod des Vaters, der die Familie in die Armut trieb, kam Daniel nach [[Wien]], wo er eine mittlere Schule besuchte und [[w:Buchhalter|Buchhalter]] wurde. | ||
Während er mehrere Jobs in Wien und in [[w:Bratislava|Pressburg]] ausübte, bereitete er sich für die ''Bankprüfung'' vor. Im Jahr 1869 begann er bei der ''Credit-Anstalt Wien'', die er aber bald wieder verlor, da die Bank in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Im selben Jahr lernte er seine spätere Frau ''Auguste Halamasek'' (1849-1932) kennen und verlobte sich auch kurz darauf. | Während er mehrere Jobs in Wien und in [[w:Bratislava|Pressburg]] ausübte, bereitete er sich für die ''Bankprüfung'' vor. Im Jahr 1869 begann er bei der ''Credit-Anstalt Wien'', die er aber bald wieder verlor, da die Bank in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Im selben Jahr lernte er seine spätere Frau ''Auguste Halamasek'' (1849-1932) kennen und verlobte sich auch kurz darauf. | ||
Im Jahr 1870 bekommt er einen Posten bei der ''Wiener Gaseinrichtungs-Gesellschaft Alois Enders & Comp.'' in Wien ein, wo er | Im Jahr 1870 bekommt er einen Posten bei der ''Wiener Gaseinrichtungs-Gesellschaft Alois Enders & Comp.'' in Wien ein, wo er nebenberuflich technische Studien betrieb. Im Auftrag konnte er zahlreiche Dienstreisen durchführen, wo er viele Kontakte sowohl im Firmen- als auch im eigenen Interesse knüpfen konnte. Aufgrund seiner Tüchtigkeit wurde er als einer der letzten gekündigt, als sein Dienstgeber in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. | ||
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft, verweigerte ihm der Brautvater die Hand seiner Tochter. Deshalb wollte er zum Katholizismus wechseln | Aufgrund seiner jüdischen Herkunft, verweigerte ihm der Brautvater vorerst die Hand seiner Tochter. Deshalb wollte er zum Katholizismus wechseln. Schließlich konnte er Auguste doch in [[w:Vranov nad Dyjí|Frain an der Thaya]] (Mähren) am 21. Mai 1872 kirchlich heiraten. | ||
Während dieser Zeit erhielt er eine Stellung im ''Constructionsbüro für Gas- und Wasserleitungen'', wo er bereits 1872 | Während dieser Zeit erhielt er eine Stellung im ''Constructionsbüro für Gas- und Wasserleitungen'', wo er bereits 1872 zum Direktor aufstieg. Noch in diesem Jahr gründete er sein erstes Unternehmen, die ''Daný Feuerlöscher, Bauunternehmung für Gas- & Wasser-Anlagen'' in Wien. Bald darauf kaufte er einen bestehenden Betrieb, die ''Gelbgießerei für Messingarmaturen S. Kelsen'' in Wien, mit etwa 20 Arbeitern. Finanziert wurde der Kauf mit Ersparnissnissen und der [[w:Mitgift|Mitgift]] seiner Frau. | ||
Seine erste Wohnung war am [[w:Karlsplatz (Wien)|Wiener Karlsplatz]], wo seine Frau den Haushalt und auch die Buchhaltung des Unternehmens führte. Diese Wohnung verkaufte er, in der Zwischenzeit auch Gesellschafter der ''Inländischen Gasgesellschaft Wien'' geworden, schnell wieder und sie zogen am Kärntnerring 15, wo | Seine erste Wohnung war am [[w:Karlsplatz (Wien)|Wiener Karlsplatz]], wo seine Frau den Haushalt und auch die Buchhaltung des Unternehmens führte. Diese Wohnung verkaufte er, in der Zwischenzeit auch Gesellschafter der ''Inländischen Gasgesellschaft Wien'' geworden, schnell wieder und sie zogen am Kärntnerring 15, wo sich schon der Firmensitz befand. Auch das erste Kind Sigmund wurde geboren. | ||
Im September 1873 übernahm er um 25.000 [[w:Österreichischer Gulden|Gulden]] ein teilfertiges Projekt der Inländischen Gasgesellschaft, wo er sich um den Weiterbau und um den Betrieb des Gaswerkes in [[Villach]] kümmern musste. Das dortige Gaswerk, an die seine Gelbgießerei auch Forderungen hatte, ging in Konkurs. Der Kaufvertrag trat damit aber erst 1874 in Kraft. | Im September 1873 übernahm er um 25.000 [[w:Österreichischer Gulden|Gulden]] ein teilfertiges Projekt der Inländischen Gasgesellschaft, wo er sich um den Weiterbau und um den Betrieb des Gaswerkes in [[Villach]] kümmern musste. Das dortige Gaswerk, an die seine Gelbgießerei auch Forderungen hatte, ging in Konkurs. Der Kaufvertrag trat damit aber erst 1874 in Kraft. | ||
Zeile 29: | Zeile 29: | ||
Seine finanzielle Grundlage besserte sich allmählich wieder. So beschloss er kurz vor dem Versorgungsvertragsende in Villach nach Prenning im Übelbachtal zu übersiedeln. So wurde das Gaswerk in Villach veräußert und zog nach [[Graz]]. In Prenning kaufte er einen Betrieb, wo er drei Werksobjekte zu einer Produktion zusammenschloss. Mit diesem Werk begann er eine Tätigkeit in einer vollkommen neuen Branche. Das Werk hieß ''Holzstoff & Pappendeckel-Fabriken D.J. Feuerlöscher -Prenning bei Peggau''. Das Holzschleifen, das in dem Betrieb notwendig war, war ein relativ junger Industriezweig. Diese beim Schleifen entstehenden Faserstoffe wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Papier- und Pappeerzeugung verwendet. | Seine finanzielle Grundlage besserte sich allmählich wieder. So beschloss er kurz vor dem Versorgungsvertragsende in Villach nach Prenning im Übelbachtal zu übersiedeln. So wurde das Gaswerk in Villach veräußert und zog nach [[Graz]]. In Prenning kaufte er einen Betrieb, wo er drei Werksobjekte zu einer Produktion zusammenschloss. Mit diesem Werk begann er eine Tätigkeit in einer vollkommen neuen Branche. Das Werk hieß ''Holzstoff & Pappendeckel-Fabriken D.J. Feuerlöscher -Prenning bei Peggau''. Das Holzschleifen, das in dem Betrieb notwendig war, war ein relativ junger Industriezweig. Diese beim Schleifen entstehenden Faserstoffe wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Papier- und Pappeerzeugung verwendet. | ||
Das Werksgelände | Das Werksgelände wurde in den Jahren 1884 bis 1904 in zahlreichen Tausch- und Kaufaktionen, teilweise durch ihn selbst, später auch seinen Sohn Sigmund Feuerlöscher, der Jurist war, durchgeführt. | ||
== Literatur == | == Literatur == |