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Mattersburg war eine sehr kleine Gemeinde. Der Alltag bestand hauptsächlich darin, dass in der Früh und am Abend im Tempel gebetet wurde. Die Juden waren alle sehr religiös. Dazwischen wurde gelernt und studiert, einen Zeitvertreib gab es hingegen kaum. Ein Highlight war allerdings der große Fußballplatz der Gemeinde. Hier spielten jüdische Mannschaften gegeneinander. | Mattersburg war eine sehr kleine Gemeinde. Der Alltag bestand hauptsächlich darin, dass in der Früh und am Abend im Tempel gebetet wurde. Die Juden waren alle sehr religiös. Dazwischen wurde gelernt und studiert, einen Zeitvertreib gab es hingegen kaum. Ein Highlight war allerdings der große Fußballplatz der Gemeinde. Hier spielten jüdische Mannschaften gegeneinander. | ||
Der Mittelpunkt des [[w:Judentum|jüdischen]] Lebens spielte sich sehr lange in einem Siedlungskern in direkter Nähe des [[w:Wulka|Wulkabaches]] ab. Aufgrund des ständigen Wachstums der Gemeinde und der fehlenden Erlaubnis eines Landzukaufs kam es oftmals zu prekären Lebensumständen. Die Juden durften ihre Wohnungen und Häuser zwar aufstocken und mit anderen teilen, diese Enge führte jedoch manchmal zu raschen Verbreitung von Seuchen und ansteckenden Krankheiten. Auch die Gefahr eines Brandes war oft gegeben. Die Juden waren hauptsächlich im Handel und Gewerbe tätig, da es ihnen nicht erlaubt war, über landwirtschaftlichen Besitz zu verfügen. Der Lebensmittelmarkt des Ortes wurde bis 1859 in der berühmten [[w:Judengasse|Judengasse]] abgehalten. Diese war über einen langen Zeitraum das Geschäftszentrum von Mattersdorf. | Der Mittelpunkt des [[w:Judentum|jüdischen]] Lebens spielte sich sehr lange in einem Siedlungskern in direkter Nähe des [[w:Wulka|Wulkabaches]] ab. Aufgrund des ständigen Wachstums der Gemeinde und der fehlenden Erlaubnis eines Landzukaufs kam es oftmals zu prekären Lebensumständen. Die Juden durften ihre Wohnungen und Häuser zwar aufstocken und mit anderen teilen, diese Enge führte jedoch manchmal zu raschen Verbreitung von Seuchen und ansteckenden Krankheiten. Auch die Gefahr eines Brandes war oft gegeben. Aus diesem Grund gründete sie 1890 den [[Mattersdorfer Israelitischer Feuerwehrverein|Israelitischen Feuerwehrverein]], der auch mit den anderen Freiwilligen Feuerwehr in der damaligen Marktgemeinde Mattersdorf und anderen zusammenarbeitete und sich dabei auf Grund ihrer Schlagkraft einen Namen machte. Die Juden waren hauptsächlich im Handel und Gewerbe tätig, da es ihnen nicht erlaubt war, über landwirtschaftlichen Besitz zu verfügen. Der Lebensmittelmarkt des Ortes wurde bis 1859 in der berühmten [[w:Judengasse|Judengasse]] abgehalten. Diese war über einen langen Zeitraum das Geschäftszentrum von Mattersdorf.<ref>[https://www.brettl.at/blog/wann-spriessen-im-schewa-khilles-die-blumen/ Wann sprießen im „Schewa Khilles“ die Blumen?] in Brettls Blog vom 16. August 2019 abgerufen am 25. Juni 2020</ref> | ||
Aufgrund der ihnen zugesicherten Selbstverwaltung verfügten die Juden über eine eigenständige Tradition, Kultur und Identität. <ref name="Entreisen"/> | Aufgrund der ihnen zugesicherten Selbstverwaltung verfügten die Juden über eine eigenständige Tradition, Kultur und Identität. <ref name="Entreisen"/> | ||