Konrad von Kraig: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Freiherr Konrad (III.) von Kraig''' (der Ältere) (* im 14. Jahrhundert; † [[1446]]) war [[w:Truchsess|Obersttruchsess]] des [[w:Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]]<ref group="A">Das Herzogtum Kärnten umfasste damals nur Teile des späteren [[Portal:Kärnten|Bundeslandes Kärnten]]. Teile von diesem befanden sich damals noch unter der Herrschaft der [[w:Grafen von Görz|Grafen von Görz]] und des Erzstiftes Salzburg</ref> und spielte eine bedeutende Rolle in der damaligen Politik im Dienst für unterschiedliche Fürsten und Kaiser.
'''Freiherr Konrad (III.) von Kraig''' (der Ältere) (* im 14. Jahrhundert; † [[1446]]) war [[w:Truchsess|Obersttruchsess]] des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]]<ref group="A">Das Herzogtum Kärnten umfasste damals nur Teile des späteren Bundeslandes Kärnten. Teile von diesem befanden sich damals noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz und des Erzstiftes Salzburg</ref> und spielte eine bedeutende Rolle in der damaligen Politik im Dienst für unterschiedliche Fürsten und Kaiser.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Freiherr Konrad (III.) von Kraig stammte aus einer der mächtigsten Familien des Herzogtums Kärnten, die auch in den Herzogtümer [[w:Herzogtum Steiermark|Steiermark]], [[w:Herzogtum Krain|Krain]] und [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich (unter der Enns)]] und im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] begütert war. Sie besetzte seit dem 13. Jahrhundert gewöhnlich das Amt des Obersttruchsess im Herzogtum Kärnten.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 54f.</ref>  
Freiherr Konrad (III.) von Kraig stammte aus einer der mächtigsten Familien des Herzogtums Kärnten, die auch in den Herzogtümer [[Herzogtum Steier|Steier]], [[w:Herzogtum Krain|Krain]] und [[Herzogtum Österreich|Österreich (unter der Enns)]] und im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] begütert war. Sie besetzte seit dem 13. Jahrhundert gewöhnlich das Amt des Obersttruchsess im Herzogtum Kärnten.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 54f.</ref>  


Konrad (III.) von Kraig war der Enkel von Konrad (I.) von Kraig und Sohn von Konrad (II.) von Kraig, die unter den böhmischen Königen [[w:Karl IV. (HRR)|Karl (I.)]] und [[Wenzel (HRR)|Wenzel (IV.)]] das königliche Hofmeisteramt von Böhmen ausübten. Er war mit Crescentia, einer Schwester des steirischen Adeligen Johann von Stubenberg, verheiratet.<ref name ="heinig55">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 55</ref>
Konrad (III.) von Kraig war der Enkel von Konrad (I.) von Kraig und Sohn von Konrad (II.) von Kraig, die unter den böhmischen Königen [[w:Karl IV. (HRR)|Karl (I.)]] und [[Wenzel (HRR)|Wenzel (IV.)]] das königliche Hofmeisteramt von Böhmen ausübten. Er war mit Crescentia, einer Schwester des steirischen Adeligen Johann von Stubenberg, verheiratet.<ref name ="heinig55">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 55</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Konrad von Kraig war seit 1412 Obersttruchsess von Kärnten und kämpfte gemeinsam mit den Herren von Rosenberg für [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] gegen Jan Zizka und die Hussiten beziehungsweise Taboriten. Gemeinsam mit dem königlichen Kammermeister [[Johann Ungnad]] und dem Kammerrichter [[Michael von Maidburg|Graf Michael von Maidburg]] hatte er auch enge Kontakte zu den [[w:Wittelsbach|Herzögen von Baiern]].<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> Außerdem war er [[w:Hofmeister|Hofmeister]] der Herzöge [[Ernst der Eiserne|Ernst I. ("''Ernst dem Eisernen''")]] und [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich IV. ("''Friedl mit der leeren Tasche''")]] von [[w:Habsburg|Österreich]].<ref name ="heinig55"/> Nach dem Tod des Letzteren übernahm[[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich V. von Österreich]] (der spätere König Friedrich III.) ihn als Hofmeister und machte ihn auch zu einem seiner Räte. Nachdem Friedrich III. römisch-deutscher König geworden war, übernahm er zwar [[Johann von Schaunberg]] als Reichshofmeister von seinem Vorgänger, besetzte dieses Amt aber auch mit Konrad von Kraig. Nach der bald darauf erfolgten Entlassung reduzierte er aber die Machtfülle des Reichshofmeisterates, durch die Schaffung eines (steirischen) Haushofmeisteramtes, in das er [[Johann von Neitperg]] berief.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 55f. und S. 57</ref> Nach 1440 war Konrad von Kraig außerdem als Hauptmann des [[w:Bistum Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] zu [[Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] für den Schutz der dortigen bischöflichen Güter zuständig.<ref name ="heinig55"/>
Konrad von Kraig war seit 1412 Obersttruchsess von Kärnten und kämpfte gemeinsam mit den Herren von Rosenberg für [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] gegen Jan Zizka und die [[Hussitenkriege|Hussiten]] beziehungsweise Taboriten. Gemeinsam mit dem königlichen Kammermeister [[Johann Ungnad]] und dem Kammerrichter [[Michael von Maidburg|Graf Michael von Maidburg]] hatte er auch enge Kontakte zu den [[w:Wittelsbach|Herzögen von Baiern]].<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> Außerdem war er [[w:Hofmeister|Hofmeister]] der Herzöge [[Ernst der Eiserne|Ernst I. ("''Ernst dem Eisernen''")]] und [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich IV. ("''Friedl mit der leeren Tasche''")]] von [[Habsburger|Österreich]].<ref name ="heinig55"/> Nach dem Tod des Letzteren übernahm[[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich V. von Österreich]] (der spätere König Friedrich III.) ihn als Hofmeister und machte ihn auch zu einem seiner Räte. Nachdem Friedrich III. römisch-deutscher König geworden war, übernahm er zwar [[Johann von Schaunberg]] als Reichshofmeister von seinem Vorgänger, besetzte dieses Amt aber auch mit Konrad von Kraig. Nach der bald darauf erfolgten Entlassung reduzierte er aber die Machtfülle des Reichshofmeisterates, durch die Schaffung eines (steirischen) Haushofmeisteramtes, in das er [[Johann von Neitperg]] berief.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 55f. und S. 57</ref> Nach 1440 war Konrad von Kraig außerdem als Hauptmann des [[w:Bistum Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] zu [[Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] für den Schutz der dortigen bischöflichen Güter zuständig.<ref name ="heinig55"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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