Bohrungen nach Erdöl und Erdgas in Vorarlberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte und Bohrungen ==
== Geschichte und Bohrungen ==
Die notwendige Konzession für die Durchführung der Testbohrungen wurde 1956 von der Vorarlberger Erdöl- und Ferngas Ges.m.b.H. (VEF) erworben.<ref>Unternehmensgegenstand der VEF ist die Erforschung und der Erwerb von Bodenschätzen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen in festem, flüssigem und gasförmigem Zustand, die Verarbeitung und Abgabe derselben und der daraus hergestellten Produkte sowie die Errichtung und der Betrieb der dazu notwendigen Anlagen. Das Stammkapital betrug ursprünglich  [[w:Österreichischer Schilling|ATS]] 33.334.000,00. Das Land Vorarlberg war mit 93 % beteiligt, weiters die [[w:Vorarlberger Kraftwerke|Vorarlberger Kraftwerke]], vier Städte bzw. Gemeinden und 20 private Unternehmen bzw. Privatpersonen.</ref> 1959/1960 wurde in [[Dornbirn]] bei Stiglingen ([[w: Haselstauden|Haselstauden]]) die erste Probebohrung (Dornbirn 1) mit einer Tiefe bis 2820,6 Meter durchgeführt. Es traten ab 2355 Meter Tiefe Gasspuren auf. Durch Gas- und Wasserzuflüsse ab 2482 Meter Tiefe bestanden erhebliche bohrtechnische Schwierigkeiten. Die Bohrung wurde anschließend verfüllt.
Die notwendige Konzession für die Durchführung der Testbohrungen wurde 1956 von der Vorarlberger Erdöl- und Ferngas Ges.m.b.H. (VEF) erworben.<ref>Unternehmensgegenstand der VEF ist die Erforschung und der Erwerb von Bodenschätzen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen in festem, flüssigem und gasförmigem Zustand, die Verarbeitung und Abgabe derselben und der daraus hergestellten Produkte sowie die Errichtung und der Betrieb der dazu notwendigen Anlagen. Das Stammkapital betrug ursprünglich  [[w:Österreichischer Schilling|ATS]] 33.334.000,00 (2,422.529 Euro. Das Land Vorarlberg war mit 93 % beteiligt, weiters die [[w:Vorarlberger Kraftwerke|Vorarlberger Kraftwerke]], vier Städte bzw. Gemeinden und 20 private Unternehmen bzw. Privatpersonen.</ref> 1959/1960 wurde in [[Dornbirn]] bei Stiglingen ([[w: Haselstauden|Haselstauden]]) die erste Probebohrung (Dornbirn 1) mit einer Tiefe bis 2820,6 Meter durchgeführt. Es traten ab 2355 Meter Tiefe Gasspuren auf. Durch Gas- und Wasserzuflüsse ab 2482 Meter Tiefe bestanden erhebliche bohrtechnische Schwierigkeiten. Die Bohrung wurde anschließend verfüllt.


1981 wurden Aufsuchungsrechte durch die [[w:OMV|OMV]] südlich des Konzessionsgebietes der VEF erworben. Nach geologischen Untersuchungen wurde in [[w:Au (Vorarlberg)|Au]] im [[w:Bregenzerwald|Bregenzwerwald]] eine Probebohrung (Aufschlussbohrung V-Au 1) auf über 4300 Meter Tiefe durchgeführt, die ergebnislos verlief. Auch diese Bohrung wurde verfüllt.
1981 wurden Aufsuchungsrechte durch die [[w:OMV|OMV]] südlich des Konzessionsgebietes der VEF erworben. Nach geologischen Untersuchungen wurde in [[w:Au (Vorarlberg)|Au]] im [[w:Bregenzerwald|Bregenzwerwald]] eine Probebohrung (Aufschlussbohrung V-Au 1) auf über 4300 Meter Tiefe durchgeführt, die ergebnislos verlief. Auch diese Bohrung wurde verfüllt.


1983/1984 erfolgte eine weitere Probebohrung in [[Sulzberg (Vorarlberg)|Sulzberg]] (Sulzberg 1) die auf über 5600 Meter Tiefe gelangte (Bohrunternehmen: [[w:Preussag|Preussag]]<ref>Die Kosten für die Probebohrungen wurden  zu 90 % durch die PREUSSAG Erdöl-Ges.m.b.H., die BP-Aufsuchungs- und Gewinnungsgesellschaft m.b.H., Gewerkschaft Elwerath & Co Ges.m.b.H. und Wintershall AG sowie zu 10 % durch die Vorarlberger Erdöl- und Ferngasgesellschaft (VEF) getragen. Wäre die Tiefbohrung wirtschaftlich fündig gewesen, hat sich die VEF das Recht auf eine 51 %ige Beteiligung in der Gewinnungsphase zusichern lassen. Diesfall hätte die VEF jedoch rückwirkend
1983/1984 erfolgte eine weitere Probebohrung in [[Sulzberg (Vorarlberg)|Sulzberg]] (Sulzberg 1) die auf über 5600 Meter Tiefe gelangte (Bohrunternehmen: [[w:Preussag|Preussag]]<ref>Die Kosten für die Probebohrungen wurden  zu 90 % durch die PREUSSAG Erdöl-Ges.m.b.H., die BP-Aufsuchungs- und Gewinnungsgesellschaft m.b.H., Gewerkschaft Elwerath & Co Ges.m.b.H. und Wintershall AG sowie zu 10 % durch die Vorarlberger Erdöl- und Ferngasgesellschaft (VEF) getragen. Wäre die Tiefbohrung wirtschaftlich fündig gewesen, hat sich die VEF das Recht auf eine 51 %ige Beteiligung in der Gewinnungsphase zusichern lassen. Diesfall hätte die VEF jedoch rückwirkend
auch insgesamt 51 % der Aufsuchungskosten übernehmen müssen.</ref>), jedoch trotz Anzeichen für Gas nicht als wirtschaftlich verwertbar angesehen wurde. Die Kosten der Bohrungen betrugen mehr als 200 Millionen [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]]. In Sulzberg wurde jedoch durch die Voruntersuchungen für die Bohrung ein ergiebiger [[w:Grundwassersee|Grundwassersee]] ([[w:Trinkwasser|Trinkwasser]]) im Bereich Rohrbach gefunden, den die Gemeinde erschlossen hat und nutzt.<ref name=Friebe1>Siehe auch J. Georg Friebe: ''Geologie der österreichischen Bundesländer : Vorarlberg'', Wien 2007, ISBN 978-3-85316-037-4, S. 97.</ref><ref>[https://vbgv1.orf.at/magazin/klickpunkt/imlaendle/stories/253757/ Zeitreise: Ölbohrungen in Vorarlberg], Webseite: orf.at.</ref><ref>Amt der Vorarlberger Landesregierung: [https://vlb-content.vorarlberg.at/fulldoc/001141204.pdf Energiebericht Vorarlberg], Bregenz 1984, S. 49 f.</ref>
auch insgesamt 51 % der Aufsuchungskosten übernehmen müssen.</ref>), jedoch trotz Anzeichen für Gas nicht als wirtschaftlich verwertbar angesehen wurde. Die Kosten der Bohrungen betrugen mehr als 200 Millionen [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]] (~ 15 Millionen Euro). In Sulzberg wurde jedoch durch die Voruntersuchungen für die Bohrung ein ergiebiger [[w:Grundwassersee|Grundwassersee]] ([[w:Trinkwasser|Trinkwasser]]) im Bereich Rohrbach gefunden, den die Gemeinde erschlossen hat und nutzt.<ref name=Friebe1>Siehe auch J. Georg Friebe: ''Geologie der österreichischen Bundesländer : Vorarlberg'', Wien 2007, ISBN 978-3-85316-037-4, S. 97.</ref><ref>[https://vbgv1.orf.at/magazin/klickpunkt/imlaendle/stories/253757/ Zeitreise: Ölbohrungen in Vorarlberg], Webseite: orf.at.</ref><ref>Amt der Vorarlberger Landesregierung: [https://vlb-content.vorarlberg.at/fulldoc/001141204.pdf Energiebericht Vorarlberg], Bregenz 1984, S. 49 f.</ref>


== Verwertbare Ergebnisse ==
== Verwertbare Ergebnisse ==

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