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== Das Bauwerk == | == Das Bauwerk == | ||
Die | Die Hochburg, der älteste Teil der Anlage, ist mit dem südlichen Torturm und der Burgkapelle recht gut erhalten. Gut erhalten sind außerdem der Palas, der aus dem 16. Jahrhundert stammt, und Teile der Befestigungen aus dem 13. Jahrhundert mit späteren Einbauten und dem nördlich gelegenen Renaissance-Schlosstrakt. Im Bereich der Vorburg befindet sich heute die [[w:Pfarrkirche Thunau am Kamp|Pfarrkirche Thunau am Kamp]], die der Heiligen Gertrud geweiht ist.<ref name ="schöndorfer89">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 89</ref> | ||
== Historische Eckdaten == | == Historische Eckdaten == | ||
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Nachdem die Burg Gars zunächst Sitz der [[Herzogtum Österreich|Markgrafen von Österreich]] gewesen sein dürfte, wurde sie in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als landesfürstlicher Besitz von Burggrafen verwaltet, die sich nach ihr benannten. Die Burg dürfte zeitweise auch an diese verliehen gewesen sein. | Nachdem die Burg Gars zunächst Sitz der [[Herzogtum Österreich|Markgrafen von Österreich]] gewesen sein dürfte, wurde sie in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als landesfürstlicher Besitz von Burggrafen verwaltet, die sich nach ihr benannten. Die Burg dürfte zeitweise auch an diese verliehen gewesen sein. | ||
1114 wird erstmals ein "''Erchenbert''" von Gars genannt. Dieser ältere "''Erchenbert''" ist nicht ident mit einem jüngeren "''Erchenbert''" von Gars, der um 1156 / 1171 urkundlich belegt ist.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 88f.</ref> 1170 dürfte die Burg im Besitz von einem Wolfger von Gars, einem Dienstmann von [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) von Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") , gewesen sein, der möglicherweise ein Bruder des jüngeren "''Erchenbert''" von Gars war.<ref name ="schöndorfer88"/> Ein Rudwin von Gors(sic!) begleitete [[Leopold V. (Österreich)|Herzog Leopold (V.) "''den Tugendreichen''"]] 1190 auf den "Dritten Kreuzzug".<ref name ="schöndorfer89" | 1114 wird erstmals ein "''Erchenbert''" von Gars genannt. Dieser ältere "''Erchenbert''" ist nicht ident mit einem jüngeren "''Erchenbert''" von Gars, der um 1156 / 1171 urkundlich belegt ist.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 88f.</ref> 1170 dürfte die Burg im Besitz von einem Wolfger von Gars, einem Dienstmann von [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.) von Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") , gewesen sein, der möglicherweise ein Bruder des jüngeren "''Erchenbert''" von Gars war.<ref name ="schöndorfer88"/> Ein Rudwin von Gors(sic!) begleitete [[Leopold V. (Österreich)|Herzog Leopold (V.) "''den Tugendreichen''"]] 1190 auf den "Dritten Kreuzzug".<ref name ="schöndorfer89"/> 1256 ist ein Rudolf als Burggraf von Gars urkundlich genannt.<ref name ="schöndorfer88"/> | ||
Um 1150 / 1160 wurde angeblich die Burgkapelle dem Heiligen Pankratius geweiht. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden die Ringmauern der Burg Gars verstärkt und ihre Befestigungen ausgebaut. Im 14. und 15. Jahrhundert kam es zu weiteren Um- und Ausbauten. 1320-1429 befand sich die Burg im Besitz der [[Maissauer]], danach wurde sie gewöhnlich als landesfürstliche Pfandschaft des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] vergeben.<ref name ="schöndorfer89"/> Unter [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] wurde Burg Gars von Johann von Neudeck eigenmächtig verpfändet und von [[w:Ulrich von Eyczing|Ulrich von Eyczing]] gelöst. Dieser überließ die Burg dem Kaiser, wofür dieser um 1460 Falkenstein und [[Schrattenthal]] an ihn abtrat.<ref name ="schöndorfer88"/> Georg Teufel, an den Burg Gars 1548-1576 verpfändet war, ließ die mittelalterliche Burganlage zu einem Renaissanceschloss umbauen. Als im 18. Jahrhundert wegen der Dachsteuer die Dächer der Burg abgetragen wurden, verkam Gars zur Ruine.<ref name ="schöndorfer89"/> | Um 1150 / 1160 wurde angeblich die Burgkapelle dem Heiligen Pankratius geweiht. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden die Ringmauern der Burg Gars verstärkt und ihre Befestigungen ausgebaut. Im 14. und 15. Jahrhundert kam es zu weiteren Um- und Ausbauten. 1320-1429 befand sich die Burg im Besitz der [[Maissauer]], danach wurde sie gewöhnlich als landesfürstliche Pfandschaft des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] vergeben.<ref name ="schöndorfer89"/> Unter [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] wurde Burg Gars von Johann von Neudeck eigenmächtig verpfändet und von [[w:Ulrich von Eyczing|Ulrich von Eyczing]] gelöst. Dieser überließ die Burg dem Kaiser, wofür dieser um 1460 Falkenstein und [[Schrattenthal]] an ihn abtrat.<ref name ="schöndorfer88"/> Georg Teufel, an den Burg Gars 1548-1576 verpfändet war, ließ die mittelalterliche Burganlage zu einem Renaissanceschloss umbauen. Als im 18. Jahrhundert wegen der Dachsteuer die Dächer der Burg abgetragen wurden, verkam Gars zur Ruine.<ref name ="schöndorfer89"/> |
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