Burgruine Scheuchenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gegend um die spätere Ruine Scheuchenstein dürfte seit Beginn des neunten Jahrhunderts zur Grafschaft Traisen ("''Traisma''") gehört haben. Um 1000 ist erstmals für diese ein Graf Aribo genannt. Seine Familie dürfte im Piestingtal die heute abgegangene Burg Waldegg gegründet haben. Als die Familie mit einem Hartwich um 116o ausstarb, kamen ihre Besitzungen an die [[Grafschaft Pitten|Mark Pitten]], welche 1186 an die [[Babenberger]] fiel. Der Familie der Scheuchensteiner dürften Dienst- oder Gefolgsleute dieser Grafen von Waldegg-Traisen gewesen sein. Vermutlich kam die Burg Scheuchenstein als Besitz der Grafen von Waldegg-Traisen ebenfalls zur Mark Pitten und in der Folge an die Babenberger.<ref name ="scheuchenstein>vgl. [http://www.scheichenstein.at/scheuchenstein.htm Scheuchenstein], Scheuchenstein.AT, abgerufen am 8. August 2020</ref> Sie dürfte gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ihre Erstbesitzer sollen sich nach ihr benannt haben.<ref name ="schöndorfer201/>  
Das Gegend um die spätere Ruine Scheuchenstein dürfte seit Beginn des neunten Jahrhunderts zur Grafschaft Traisen ("''Traisma''") gehört haben. Um 1000 ist erstmals für diese ein Graf Aribo genannt. Seine Familie dürfte im Piestingtal die heute abgegangene Burg Waldegg gegründet haben. Als die Familie mit einem Hartwich um 116o ausstarb, kamen ihre Besitzungen an die [[Grafschaft Pitten|Mark Pitten]], welche 1186 an die [[Babenberger]] fiel. Der Familie der Scheuchensteiner dürften Dienst- oder Gefolgsleute dieser Grafen von Waldegg-Traisen gewesen sein. Vermutlich kam die Burg Scheuchenstein als Besitz der Grafen von Waldegg-Traisen ebenfalls zur Mark Pitten und in der Folge an die Babenberger.<ref name ="scheuchenstein>vgl. [http://www.scheichenstein.at/scheuchenstein.htm Scheuchenstein], Scheuchenstein.AT, abgerufen am 8. August 2020</ref> Sie dürfte gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Ihre Erstbesitzer sollen sich nach ihr benannt haben.<ref name ="schöndorfer201/>  


Diese Scheuchensteiner dürften einen große Teil jener Güter besessen haben, welche im "Falkensteiner Codex" angeführt sind. Sie hatten verwandtschaftliche Beziehungen mit anderen Adelsfamilien im heutigen südlichen Niederösterreich, darunter den Schrattensteinern, [[Burgruine Emmerberg|Emmerbergern]] und Wulfingsteinern verwandt. 1304 ist ein Ulreich von Scheuchenstein ("''Ulreich der Scheuchenstainer''") in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] unter den Zeugen genannt.<ref name ="schöndorfer201/>
Diese Scheuchensteiner dürften einen große Teil jener Güter besessen haben, welche im "Falkensteiner Codex" angeführt sind. Sie hatten verwandtschaftliche Beziehungen mit anderen Adelsfamilien im heutigen südlichen Niederösterreich, darunter den Schrattensteinern, [[Burgruine Emmerberg|Emmerbergern]] und Wulfingsteinern verwandt. 1304 ist ein Ulreich von Scheuchenstein ("''Ulreich der Scheuchenstainer''") in einer Urkunde des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] unter den Zeugen genannt.<ref name ="schöndorfer201/> Urkundlich genannt sind außerdem 1333 ein Wulfing von Scheuchen­stein als Zeuge einer Schenkungsurkunde sowie ein Eberhard von Scheuchenstein und eine  Sophie von Scheuchenstein. Ende des 15. Jahrhunderts ist eine Familie belegt, die sich als Truchsesse von Wulfingstein, Scheuchenstein und Dachenstein bezeichnete. Um 1530 ist noch ein Truchsess Ruprecht von Wulfingstein, Scheuchenstein und Dachenstein genannt, mit dem die Familie in "männlicher Linie ausgestorben sein dürfte. Ihn beerbte sein Schwiegersohn Christoph von Hohenegg.<ref name ="scheuchenstein/>


1464-1465 wurde Burg Scheuchenstein von kaiserlichen Truppen belagert. An dieser Belagerung war [[w:Michel Beheim|Michael Beheim]] beteiligt, dem die Burg nach ihrer Einnahme für einige Zeit als Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> anvertraut war. Es scheint, dass Scheuchenstein noch im 15. Jahrhundert zerstört wurde, angenommen wird ein Brand als Folge der Kriege, die der "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] führte. In den Folgejahren dürfte Scheuchenstein dann durch Abbruch seiner Steine völlig zerstört worden sein. 1577 wurde die Ruine, vermutlich wegen der zu ihr gehörigen Herrschaft, von einer Adelsfamilie, den Heussensteinern, gekauft, die bereits die in der Nähe gelegenen Burgen [[Burgruine Starhemberg|Starhemberg]] und [[Burgruine Emmersberg|Emmersberg]] sowie [[Burgruine Hernstein|Hernstein]] besaßen. 1632 kam Scheuchenstein an die Grafen von Hoyos.<ref name ="schöndorfer201/>
1464-1465 wurde Burg Scheuchenstein von kaiserlichen Truppen belagert. An dieser Belagerung war [[w:Michel Beheim|Michael Beheim]] beteiligt, dem die Burg nach ihrer Einnahme für einige Zeit als Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> anvertraut war. Es scheint, dass Scheuchenstein noch im 15. Jahrhundert zerstört wurde, angenommen wird ein Brand als Folge der Kriege, die der "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] führte. In den Folgejahren dürfte Scheuchenstein dann durch Abbruch seiner Steine völlig zerstört worden sein. 1577 wurde die Ruine, vermutlich wegen der zu ihr gehörigen Herrschaft, von einer Adelsfamilie, den Heussensteinern, gekauft, die bereits die in der Nähe gelegenen Burgen [[Burgruine Starhemberg|Starhemberg]] und [[Burgruine Emmersberg|Emmersberg]] sowie [[Burgruine Hernstein|Hernstein]] besaßen. 1632 kam Scheuchenstein an die Grafen von Hoyos.<ref name ="schöndorfer201/>
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