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[[Datei:Demlkreuz.jpg|mini|hochkant| | [[Datei:Demlkreuz.jpg|mini|hochkant|Gedenkkreuz für Heinrich Deml in Wien ({{Coordinate|simple=y|NS=48.184172|EW=16.513739|type=landmark|region=AT-9|name=Heimrich Deml-Kreuz}})]] | ||
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Heinrich Deml war der Sohn des Sicherheitswache-Postens in [[Kagran]]. Deml war im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bei der Kriegsmarine, bevor er am 3. November in die neugeschaffene [[Stadtschutzwache]] eintrat und der ''Lobau-Ökonomie'' zugeteilt wurde. | Heinrich Deml war der Sohn des Sicherheitswache-Postens in [[Kagran]]. Deml war im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bei der Kriegsmarine, bevor er am 3. November in die neugeschaffene [[Stadtschutzwache]] eintrat und der ''Lobau-Ökonomie'' zugeteilt wurde. | ||
Am 11. April 1920 begab er sich mit seinem Kollegen Leopold Ofner auf eine Streife. Da in der Nachkriegszeit in der [[w:Lobau|Lobau]] immer wieder [[w:Wilderer|gewildert]] und Brennholz gestohlen wurde, führte | Am 11. April 1920 begab er sich mit seinem Kollegen Leopold Ofner auf eine Streife. Da in der Nachkriegszeit in der [[w:Lobau|Lobau]] immer wieder [[w:Wilderer|gewildert]] und Brennholz gestohlen wurde, führte sie die Streife in dieses Gebiet. Üblicherweise zu zweit, trennten sich diesmal die beiden und Deml machte sich allein auf den Weg in die obere Lobau. Er kontrollierte wie vorgesehen den Nachtwächter im Verwaltungsgebäude der Gutsverwaltung Lobau. Der Nachtwächter hörte noch zwei Schüsse und einen Schrei. Deml selbst wurde aber nicht mehr lebend gesehen. | ||
Als Deml am nächsten Morgen nicht zur Dienststelle zurückkherte, machte sich ein Wachkommandant mit einem Diensthund auf die Suche. Er fand Deml durch einen nahen Kopfschuss getötet am Wegrand liegend. Da man eine Patronenhülse einer Pistole vom Kaliber 7,55 Millimeter mit der Aufschrift ''F.N.'' und ein deformiertes Bleimantelprojektil fand, nahm man zwei Schüsse aus zwei verschiedenen Waffen an, während Deml selbst nicht geschossen hatte. | |||
Ein Kollege Demls sagte aus, dass ihm am Morgen drei Männer beim Gasthaus an der Kaisermühlenstraße begegneten. Da sie aber keinen Rucksack bei sich trugen, wurden sie von ihm nicht angehalten. Als er | Ein Kollege Demls sagte aus, dass ihm am Morgen drei Männer beim Gasthaus an der Kaisermühlenstraße begegneten. Da sie aber keinen Rucksack bei sich trugen, wurden sie von ihm nicht angehalten. Als er später dorthin zurückkehrete, traf er die drei aber nicht mehr an. | ||
Unabhängig davon wurde bei der Wache mitgeteilt, dass in einem Wirtschaftgebäude bei [[Großenzersdorf]] Schweine und andere Lebensmittel gestohlen wurden. Dadurch kam es zur Annahme, dass Deml | Unabhängig davon wurde bei der Wache mitgeteilt, dass in einem Wirtschaftgebäude bei [[Großenzersdorf]] Schweine und andere Lebensmittel gestohlen wurden. Dadurch kam es zur Annahme, dass Deml den Dieben egegnet sei und von diesen erschossen wurde. Es wurden zwar einige Verdächtige ausgeforscht, denen auch Einbrüche und Holzdiebstahl nachgewiesen werden konnte, jedoch nicht der Mord, sodass der Tod bis auf weiteres ungesühnt bleiben musste. Deml wurde am 15. April 1920 am [[w:Kagraner Friedhof|Kagraner Friedhof]] beigesetzt. | ||
== Aufklärung des Tatherganges == | == Aufklärung des Tatherganges == | ||
Aufgeklärt wurde der Mord erst zwei Jahre später durch eine unbedachte Aussage einer eifersüchtigen Ehefrau eines betrunkenen Mannes. Ein Kriminalbeamter erfuhr von den Ereignissen und forschte die ganze Gruppe des Zechgelages aus und überprüfte Aussagen mit dem Tatherganges | Aufgeklärt wurde der Mord erst zwei Jahre später durch eine unbedachte Aussage einer eifersüchtigen Ehefrau eines betrunkenen Mannes. Ein Kriminalbeamter erfuhr von den Ereignissen und forschte die ganze Gruppe des Zechgelages aus und überprüfte Aussagen mit dem Tatherganges beim Mord von Deml. Ein weiterer Täter wurde bei einem Einbruch überrascht. Bei diesem fand man eine Pistole ''F.N.''. | ||
Wie sich durch Geständnisse ergab, waren diese vier Männer die Diebe in Großenzersdorf. Sie trugen die zerlegten Schweine in ihren Rucksäcken. Als Deml auf diese Männer stieß und sie perlustrieren wollte, erschoss ihn einer der Diebe mit einer [[w:Faustfeuerwehrwaffe|Faustfeuerwaffe]]. Sie flüchteten zwar sofort, einer ging jedoch nochmals zurück, um sich zu vergewissern, dass Deml tot sei und schoss | Wie sich durch Geständnisse ergab, waren diese vier Männer die Diebe in Großenzersdorf. Sie trugen die zerlegten Schweine in ihren Rucksäcken. Als Heinrich Deml auf diese Männer stieß und sie perlustrieren wollte, erschoss ihn einer der Diebe mit einer [[w:Faustfeuerwehrwaffe|Faustfeuerwaffe]]. Sie flüchteten zwar sofort, einer ging jedoch nochmals zurück, um sich zu vergewissern, dass Deml tot sei und schoss ihm mit dem Revolver nochmals in den Kopf. Dei Ruckäcke versteckten sie bei der ''Napoleonschanze'' in der Lobau. Während die drei weiter gingen und dort auch auf den Wachmann beim Gasthaus trafen, ging der Mörder zur Straßenbahn nach [[Stadlau]]. | ||
Die versteckten Rucksäcke holten sie kurz darauf mit ihren Frauen, denen sie auch von ihrem Mord erzählten. | Die versteckten Rucksäcke holten sie kurz darauf mit ihren Frauen, denen sie auch von ihrem Mord erzählten. | ||
Jener der Deml erschoss erhielt im Jahr 1922 wegen [[w:Totschlag|Totschlag]] und schweren Einbruch sieben Jahr Gefängnis, der zweite Mann, der | Jener der Deml erschoss erhielt im Jahr 1922 wegen [[w:Totschlag|Totschlag]] und schweren Einbruch sieben Jahr Gefängnis, der zweite Mann, der auf den bereits Toten schoss, musste sechs Jahre ins Gefängnis. | ||
== Gedenken == | == Gedenken == |
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