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Die Leute glaubten damals einem Foto mehr als heute. Die Propagandabehörden wussten dies und brachten daher regelmäßig manipulierte Fotos in Umlauf. Man lernte, Bilder lügen zu lassen. Üblich waren Retuschen oder die Darstellung von Bildern in einem falschen Kontext. Französische und deutsche Blätter benutzten manchmal die selben Fotos, jedoch mit unterschiedlichen Begleittexten, um die jeweils eigene Meinung zu verbreiten. | Die Leute glaubten damals einem Foto mehr als heute. Die Propagandabehörden wussten dies und brachten daher regelmäßig manipulierte Fotos in Umlauf. Man lernte, Bilder lügen zu lassen. Üblich waren Retuschen oder die Darstellung von Bildern in einem falschen Kontext. Französische und deutsche Blätter benutzten manchmal die selben Fotos, jedoch mit unterschiedlichen Begleittexten, um die jeweils eigene Meinung zu verbreiten. | ||
Auf deutscher Seite bündelte seit | Auf deutscher Seite bündelte seit Jänner 1917 das [[w:Bild- und Filmamt|Bild- und Filmamt]] (Bufa) die Foto- und Filmpropaganda, in [[w:Österreich|Österreich]] war das Kriegspressequartier zuständig. Die britische Regierung hatte bereits im August 1914 das "War Propaganda Bureau" gegründet, [[w:Frankreich|Frankreich]] im Februar 1916 das "Maison de la Presse", und die [[w:Vereinigte Staaten|USA]] richteten wenige Tage nach dem Kriegseintritt im April 1917 das "Committee on Public Information" ein. <ref>Becker, Markus (2004): Fotografie im Ersten Weltkrieg: Propaganda aus der Hölle. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fotografie-im-ersten-weltkrieg-propaganda-aus-der-hoelle-a-304511-2.html </ref> | ||
Welche Aufnahmen veröffentlicht werden durften und welche nicht, war zu Beginn des Krieges noch nicht einheitlich geregelt. Mit der Propaganda geht auch die Zensur einher. So wurden Bilder, die der Kriegsgegner militärisch verwerten konnte, zurückgehalten sowie auch Bilder, die Zweifel am erfolgreichen Vorgehen aufkommen ließen. Freigegeben wurden hingegen Bilder von getöteten Soldaten der anderen Seite. Das Ziel war es, den eigenen Triumph zu feiern und die Niederlage der gegnerischen Seite zu verdeutlichen. Die eigenen Toten wurden, wenn überhaupt, nur im Zusammenhang mit der Beerdigung gezeigt und nicht etwa auf dem Schlachtfeld. Fotografien, die unangenehme Wahrheiten zeigten, wie Hunger und Kälte wurden ebenfalls nicht veröffentlicht. Ab 1916 gab es sogar Fotografieverbote für die Zivilbevölkerung. Vor allem der Kriegsschauplatz und militärische Einrichtungen im Hinterland waren davon betroffen. Auch wurden die Fotografen zunehmend kontrolliert, durch eine Ausweispflicht. Ansichtskarten mit Abbildungen von Städten, Stadtteilen, Ortschaften, Landschaften etc. mussten ebenfalls vermieden werden, da diese die Standorte der Kommanden verraten könnten. | Welche Aufnahmen veröffentlicht werden durften und welche nicht, war zu Beginn des Krieges noch nicht einheitlich geregelt. Mit der Propaganda geht auch die Zensur einher. So wurden Bilder, die der Kriegsgegner militärisch verwerten konnte, zurückgehalten sowie auch Bilder, die Zweifel am erfolgreichen Vorgehen aufkommen ließen. Freigegeben wurden hingegen Bilder von getöteten Soldaten der anderen Seite. Das Ziel war es, den eigenen Triumph zu feiern und die Niederlage der gegnerischen Seite zu verdeutlichen. Die eigenen Toten wurden, wenn überhaupt, nur im Zusammenhang mit der Beerdigung gezeigt und nicht etwa auf dem Schlachtfeld. Fotografien, die unangenehme Wahrheiten zeigten, wie Hunger und Kälte wurden ebenfalls nicht veröffentlicht. Ab 1916 gab es sogar Fotografieverbote für die Zivilbevölkerung. Vor allem der Kriegsschauplatz und militärische Einrichtungen im Hinterland waren davon betroffen. Auch wurden die Fotografen zunehmend kontrolliert, durch eine Ausweispflicht. Ansichtskarten mit Abbildungen von Städten, Stadtteilen, Ortschaften, Landschaften etc. mussten ebenfalls vermieden werden, da diese die Standorte der Kommanden verraten könnten. |