172.041
Bearbeitungen
Zeile 33: | Zeile 33: | ||
== Der Hl. Gero - Fakten und Legende == | == Der Hl. Gero - Fakten und Legende == | ||
=== Der Heilige === | === Der Heilige === | ||
Die Propstei wurde 1349 nach dem [[w:Gerold von Großwalsertal|Hl. Gero (oder Gerold)]] (* um 900, in [[w:Sachsen|Sachsen]] oder [[w:Rhätien|Rätien]]; † vermutlich am 10. April 978, in "''Friesun''" / heute: St. Gerold bei Bludenz<ref name ="Gero"/>) benannt. Dieser dürfte mit dem Adligen Adam aus Rätien ident sein, der 949 vom späteren Kaiser [[w:Otto I. (HRR)|Otto I. (''Otto dem Großen'']] begnadigt wurde.<ref name ="Gero"/> Es gibt die Vermutung, dass der Hl. Gero ein Angehöriger jener in der heutigen Ostschweiz ansässigen Adelsfamilie war, die später als [[w:Freiherren von Sax|Freiherren von Sax]] bezeichnet wurden.<ref>vgl. Josef Minichthaler: ''Heilige in Österreich''. Verlag Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 49</ref> | Die Propstei wurde 1349 nach dem [[w:Gerold von Großwalsertal|Hl. Gero (oder Gerold)]] (* um 900, in [[w:Sachsen|Sachsen]] oder [[w:Rhätien|Rätien]]; † vermutlich am 10. April 978, in "''Friesun''" / heute: St. Gerold bei Bludenz<ref name ="Gero"/>) benannt. Dieser dürfte mit dem Adligen Adam aus Rätien ident sein, der 949 vom späteren Kaiser [[w:Otto I. (HRR)|Otto I. (''Otto dem Großen'']] begnadigt wurde.<ref name ="Gero"/> Es gibt die Vermutung, dass der Hl. Gero ein Angehöriger jener in der heutigen Ostschweiz ansässigen Adelsfamilie war, die später als [[w:Freiherren von Sax|Freiherren von Sax]] bezeichnet wurden.<ref>vgl. [[Josef Minichthaler]]: ''Heilige in Österreich''. Verlag Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 49</ref> | ||
Der Legende nach war der Hl. Gero<ref group="A">Streng genommen ist der Hl. Gerold kein Heiliger, sondern wurde nur als solcher nach seinem Tod verehrt, da er nie vom Heiligen Stuhl nach kanonischem Recht heilig gesprochen wurden, vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref> einst ein Herzog von Sachsen, der um 960 seinem ältesten Sohn Heinrich die Herrschaft überließ, um ein gottgefälliges Leben in der Abgeschiedenheit führen zu können.<ref group="A"> Nach anderen Versionen wird sein Rückzug aus der Welt nach einem ruhmreichen Leben damit motiviert, dass er so für Frevel und Sünde büssen wollte, vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref> In Begleitung eines Esels machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für dieses Leben. Sein Weg führte ihn über [[Bregenz]] und [[Feldkirch]] in die damalige Einöde des [[w:Walgau|Walgau]] und [[w:Großes Walsertal|Friesentals (heute: das Große Walsertal)]], wo sich der Esel unter einer großen Eiche niederlegte und nicht mehr weiterziehen wollte. Daraufhin wählte Gero diese Stelle für die Errichtung seiner Einsiedelei.<ref name ="legende">vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/die-propstei/legende-und-geschichte/der-heilige-gerold/die-legende.html Die Geroldslegende]</ref> Beim Bau seiner Zelle half ihm aus Dankbarkeit ein Bär, den er vor einem Jäger des im Walgau ansässigen Grafen Otto von [[w:Jagdberg|Jagdberg]] gerettet hatte.<ref name ="legende"/><ref group="A">Auf den Bären und den Esel bezieht sich auch die bildnerische Darstellung des Heiligen, die ihn betend neben einem hohlen Baum zeigt, gewöhnlich mit dem Bär oder diesem und dem Esel. In manchen Versionen hilft ihm der Bär jedoch nicht aus Dankbarkeit, sondern er muss dem Hl. Gero zu Diensten sein, als Strafe dafür, weil er ihm zuvor dessen Esel getötet hat. Diese Motiv-Variante hat der Schriftsteller [[w:Wilhelm Busch|Wilhelm Busch]] in seinen Gedichtzyklus auf seine Figur des Hl. Antonius übertragen.</ref>. | Der Legende nach war der Hl. Gero<ref group="A">Streng genommen ist der Hl. Gerold kein Heiliger, sondern wurde nur als solcher nach seinem Tod verehrt, da er nie vom Heiligen Stuhl nach kanonischem Recht heilig gesprochen wurden, vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref> einst ein Herzog von Sachsen, der um 960 seinem ältesten Sohn Heinrich die Herrschaft überließ, um ein gottgefälliges Leben in der Abgeschiedenheit führen zu können.<ref group="A"> Nach anderen Versionen wird sein Rückzug aus der Welt nach einem ruhmreichen Leben damit motiviert, dass er so für Frevel und Sünde büssen wollte, vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref> In Begleitung eines Esels machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für dieses Leben. Sein Weg führte ihn über [[Bregenz]] und [[Feldkirch]] in die damalige Einöde des [[w:Walgau|Walgau]] und [[w:Großes Walsertal|Friesentals (heute: das Große Walsertal)]], wo sich der Esel unter einer großen Eiche niederlegte und nicht mehr weiterziehen wollte. Daraufhin wählte Gero diese Stelle für die Errichtung seiner Einsiedelei.<ref name ="legende">vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/die-propstei/legende-und-geschichte/der-heilige-gerold/die-legende.html Die Geroldslegende]</ref> Beim Bau seiner Zelle half ihm aus Dankbarkeit ein Bär, den er vor einem Jäger des im Walgau ansässigen Grafen Otto von [[w:Jagdberg|Jagdberg]] gerettet hatte.<ref name ="legende"/><ref group="A">Auf den Bären und den Esel bezieht sich auch die bildnerische Darstellung des Heiligen, die ihn betend neben einem hohlen Baum zeigt, gewöhnlich mit dem Bär oder diesem und dem Esel. In manchen Versionen hilft ihm der Bär jedoch nicht aus Dankbarkeit, sondern er muss dem Hl. Gero zu Diensten sein, als Strafe dafür, weil er ihm zuvor dessen Esel getötet hat. Diese Motiv-Variante hat der Schriftsteller [[w:Wilhelm Busch|Wilhelm Busch]] in seinen Gedichtzyklus auf seine Figur des Hl. Antonius übertragen.</ref>. |